SAD. gav bMWen Mvelkern ^ 10 Millionen Arbeitsstunden

Berlin, 3. Januar. Um den Arbeitsdienst mit ler vorgeschriebenen Einheitstracht auszustat- ten, wurde von der Beschaffungsstelle für den

Arbeitsdien Arbeit gelei

:st im letzten Jahr umfangreiche stet. Aus einer von Oberfeldmeister Hayer veröffentlichten Beschaffungsbilanz des Arbeitsdienstes ergibt sich, wie stark der Arbeitsdienst unmittelbar durch seine Aufträge zur Wirtschaftsbelebung beigetragen hat. Er­geben sich doch aus diesen Beschaffungen mehr als 1 0'/« Millionen Arbeitsstun­den oder eine Beschäftigungfüretwa 4260 Volksgenossen auf ein gan­ze s I a h r.

Im einzelnen wurden für den Arbeitsdienst von Oktober 1933 bis Oktober 1934 an Trach­ten- und Manteltuch, Drillich und Futterstof­fen, Besatztuch usw. insgesamt etwa 5,4 Millio­nen Meter beschafft. Ein D-Zug mit 80 Km. Stundengeschwindigkeit würde zur Bewälti­gung dieser 5383 Kilometer langen Strecke, der die Metermenge entspricht, 2^4 Tage ununter­brochener Fahrzeit benötigen. Das Gesamt­gewicht oieser Stoffe beträgt mehr alszwei MillionenKilogramm. Ein Güterzug von 1,5 Km. Länge Ware nötig, um sie zu be­fördern.

Aus diesen Stoffen wurden gefertigt etwa 200 000 Tuchmützen, 325 000 Einheitstrachten, 186 000 Mäntel und 287 000 Drillichanzüge. Ferner wurden 237 000 Filzmützen beschafft. An Metallknöpfen wurden fast neun Millionen Stück henötigt. Schließlich ist auch noch der für die Herstellung der Trachten benötigte Näh­faden in astronomisch anmutenden Zahlen­größen errechnet worden: Insgesamt waren es etwa 457 Km. Näbfaden.

SlelchsreKtsamt der NSDAP.

Berlin, 3. Januar.

Die Nationalsozialistische Parteikorrespon- denz meldet: 1. Ab 1. Januar 1935 ist die Amtsbezeichnung der Rechtabteilung Reichs- leitung: Neichsrechtsamt der NSDAP. Die Post ist zu richten an das Reichsrechtsamt der NSDAP., München, Braunes Haus. 2. Die Amtsbezeichnung der Gau- bzw. Kreis­rechtsstellen ist ab 1. Januar 1935: Rechts- amt des Gaues bzw. Rechtsamt des Kreises. Der Neichsleiter des Nechtsamtes: gez. Dr. Frank. _ _

Neueste Nachrichten

Suubgebunge« von Dr. Ley nnd Staats­sekretär Kroh» zum Jahresbeginn. Reichs­organisationsleiter Dr. Ley und der Staats­sekretär im Reichsarbeitsministerium, Dr. Krohn, haben im Wirtschaftspolitischen Dienst der Partei <WPD.) Kundgebungen über die Ziele der deutschen Wirtschaft im neuen Jahr erlassen.

Amerikanisches Kupfer für Deutschland. Nach einer Mitteilung der amerikanischen Handelskammer in Deutschland sind in letz­ter Zeit zwischen Deutschland und den Ver­einigten Staaten verschiedene bedeutungs­volle private Ausgleichsgeschäfte zum Ab­schluß gelangt. So haben die amerikanischen Kupfererzeuger 10 Millionen Pfund Roh­kupfer gegen Chemikalien und Kali aus Deutschland nach dem Reich verschifft.

Deutsch-südafrikanisches Handelsabkomme». In Pretoria ist zwischen der deutschen Ge­sandtschaft und der südafrikanischen Negie­rung ein Abkommen geschlossen worden, das es der deutschen Regierung ermöglicht, in der Zeit bis zum 30. Mai 1935 südafrikanische

Laval über seinen Besuch in Nom

Die Erfolgsaussichten von der Weltpresse nicht sehr günstig beurteilt

Paris, 3. Januar.

Außenminister Laval hat der Presse fol­gende Erklärung übermittelt:

Die französisch-italienischen Verhandlun­gen waren heikel, aber stets von großer Herzlichkeit getragen. Die Aufgabe, die wir mit Mussolini unternehmen, ist aufregend, nicht nur. weil sie unsere beiden Länder be- trisft. sondern auch, weil sie auf weit mehr abzielt. Es handelt sich nicht nur darum, etwas ganz Natürliches herzustellen, das heißt, die solide Grundlage einer unver­brüchlichen Freundschaft zwischen Italien und Frankreich, sondern auch unsere gemeinsame Freundschaft in den Dienst des Friedens zu stellen. Ich werde die Belange Frankreichs verteidi­gen. Mussolini wird diejenigen Italiens wahrnehmen. Ta wir die gleiche Austastung von den ernsten Schwierigkeiten der Gegen­wart haben, werden wir gemeinsam du Interessen des Friedens verteidigen. Ich dir bestrebt gewesen, nichts zu tun. was mit de» Achtung unserer Freundschaften unvereinba» wäre. Ich bin hoch erfreut, bei allen Regie­rungen das gleiche Gefühl für die uns ob­liegende Verantwortiing anzutressen. Die­jenigen. die mir ihr Vertrauen geschenkt haben, werden nicht enttäuscht werden. Ist bin überzeugt, daß das von mir mit Musso- lini unternommene Werk uns zu einer An­näherung aller derer führen muß. derer Zusammenarbeit für die Rettung des Frie­dens unerläßlich ist.

Wenn sich auch die Hauptaufmerksamkeit )er Presse auf den mit Oesterreich zu schließenden Nichteinmischungspakt konzen­triert. so tauchen vor allem in der eng- fischen Presse doch auch Kombinationen ins. die weitergehen. So meint der Pariser Vertreter der ..Times', daß die

des Tages nach wie vor die deutsche Auf­rüstung sei. die noch viel geduldiger und be- harrlicher Behandlung bedürfe. Aber es sei zu hoffen, daß nunmehr die Möglichkeit ent­stehen werde, sich diesem bisher beinahe un­nahbaren Gegenstand anznnähern. Ter Optimismus der französisch-italienischen Prelle wird von der englischen aber keines­wegs geteilt. So wird ans die Schwierig­keiten hingewiesen. die Italiens Ablehnung dem Revisionismus zu entsagen, noch wss sich bringen werden.Morningpost' nennt die Nomreise wohl mehr als einen Höflichkeitsbesuch,aber keines- wegs stellt er eine abschließende Handlung dar. durch die das Sie­gel unter eine Vereinbarung ge­setzt wird'. AuchDaily Telegraph' glaubt, daß Mussolinis Komvromißvorschlag nur dazu diene, damit er das ganze Gewicht seines Ansehens in die Wagschale der Ab- rüstnngsverbandltingen werfen könne.

Nnd selbst die österreichische Prelle, die vom österreichischen Außenministerium informiert wird, bezweifelt stark eine Einigung sin Noin. wenngleich eine bedeutende Annäherung fest­zustellen sei.

Außenminister Laval ist von seiner Tochter begleitet. Samstag vormittag findet die erste Unterredung mit Mussolini statt, an die sich eine Aussprache mitunter- staatssekretär Suvich schließt. Samstag abend gibt Mussolini dem Gast ein Diner. Am Sonntag vormittag erfolgt die zweite Unterrediina mit dem Duce, am Abend aibt Laval in der »rauzösischen Botschaft ein Tiner. Montag vormittag findet der Empfang beim Papst statt. Die Rückreise Lavals findet voraussichtlich Dienstag mittag statt.

Wolle bis zum Werte von 30 Millionen NM. cinzukaufen. Die Bezahlung der südafrikani­schen Wolle erfolgt ausschließlich durch deut- fche Waren.

Italienisch - französische Flottengleichheit? Im Zusammenhang mit der Romreise La­vals schreibt der Vorsitzende des Auswärti­gen Ausschußes des französischen Senats, Verenger, zum ersten Male auch von der Flottengleichheit als einer nunmehr von selbst gelösten Frage. In Zukunft werden sich Frankreich und Italien nicht mehr als Nebenbuhler betrachten, sondern ihre Bemüh­ungen in Europa gemeinsam durchführen.

Die Jtalianisierung der Familiennamen in Südtirol nimmt ihre« Fortgang. Es wer­den beispielsweise umgeändert: Lettner in Guibi, Plankensteincr in Pietrabianca, La­durner in Dellatorre, Buchsberger in Moute- volpi, Unterfrauner in Sottofreina, Gug- genberger in Moncucco und Brugger in Ponte.

Die Lage in Albanien ist immer noch un­geklärt. Die Truppen des Königs Zogu sol­len nicht imstande sein, die ungefähr 3000 gut bewaffneten Rebellen unter der Führung des früheren königlichen Adjutanten zu besiegen. Infolge schlechter Wetterverhältntsse sollen sich aber die Rebellen vorläufig aus dem Kampfgebiet zurückgezogen haben. Nach an­deren Meldungen soll der Leiter des Auf­standes verhaftet worden sein.

Sechs Tote als Folge von Familienstreitig- keiten. In dem Dorfe Cabra in der Nähe von Cordoba (Spanien) tötete ein Mann im Verlaufe von Familienstreitigkeiten seine

Frau und vier Verwandte. Nach dieser grau­sigen Tat beging der Täter Selbstmord.

Aufteilung Abessiniens? Der Londoner Berichterstatter des ,Journal de Geneve" verzeichnet das Gerücht, daß ein Geheimvcr- trag zwischen England, Frankreich und Ita­lien über eine Aufteilung Abessiniens in drei wirtschaftliche und politische Einflußsphä­ren bestehe.

Der Kampf gegen de« Kommunismus in China. Der chinesische Marschall Tschiangkai- schek hat einen neuen energischen Feldzug gegen die Kommunisten eingelcitet. Gelegent­lich einer Gedenkfeier wurde bekannt ge­geben, daß bis jetzt allein die dritte Ncgic- rungsarmee in den Kämpfen mit den Kom­munisten 8000 Tote und 7000 Verwundete zu verzeichnen hat.

slamung nwrWiereildvr Kolonnen

Der Reichs- nnd preußische Innenminister stellt in einem Erlaß an die Landesregierungen und alle Polizeibehörden Preußens fest, daß die immer noch vorkommenden schweren Unfall« marschierender Kolonnen nicht nur auf gewissen- loses Verhalten von Kraftfahrern zurückzufüh­ren sind, sondern vielfach in der ungenügenden Beachtung der Sicherungsvorschriften durch di« Führer marschierender Kolonnen ihren Ur- sprung haben. Der Minister verweist deshalb nochmals auf die für die Sicherung marschie­render Kolonnen in der Reichsstraßenverkehrs­ordnung erlassenen Schutzvorschriften uni macht den Polizeibehörden ihr« scharfe Ueber- Wachung zur Pflicht.

AemvrnanMm MI) MW

Zog»?

tr. Belgrad. 3. Januar.

gegenwärtigen Königs der Albaner, Zogu l., über den Bischof FanRoli, ist in Alba­nien eine neue Aufstandsbewegung ange­brochen. die ernstere Formen ««'^nehmen scheint. Führer der Bewegung: ist der Adju­tant des Königs. BeiRkkte r i.

Da die Nachricht»^ömdim^n ""t Alba- ">en ^g,.vrt sind, ist eine Ueberprüfung d»; verschiedenen Meldungen unmöglich. So wird u. a. behauptet, daß der König durch eine im Palast von Tirana er­folgte Bombenexplosion leicht verletzt worden sein soll. Die Ausstands­bewegung greife, insbesondere im Norden Albaniens, immer mehr um sich. Bei Rekteri soll Wohl gefangen genommen worden sein, doch lehne er es ab, den Aufstand zu beenden. Insbesondere die Armee soll sich gegen den König wenden.

Die albanische Regierung dementiert aller­dings alle diese Nachrichten.

Eine albanische Richtigstellung

Das albanische Pressebüro nimmt in einer Erklärung zu den Aiislandsmeldungen über angebliche Unruhen in Albanien Stellung. Diese Gerüchte seien dadnrch hervorgerufen worden, daß Mnharrem Bei Rekteri sich wei­gerte. einige von der Polizei gesuchte Per- sonen. denen er in seinem Hause im Dm! Ulmischte Zuflucht gewährt hatte, den Be- Hörden ausznliefern. D>e Behörden hätten infolgedessen bestimmte Maßnahmen gegen Bei Rekteri ergreifen müssen, der die Fluch ergriffen habe. Abgesehen von diesem be langlosen Vorfall sei es nirgends zu Un ruhen gekommen. Ueberall im ganzen Land-, herrsche vielmehr völliae R"be.

EliMMeimuswelfungen

aus Frankreich

gl. Paris, 3. Januar.

Wie satt man die Emigranten auch in Frank­reich bekommen hat, beweist ein Erlaß des fran­zösischen Außenministeriums, in dem den Un- terbehörden mitgeteilt wird, daß aus Gründen der Ueberlastung des Arbeitsmarktes diepro- oisorischen Aufenthaltsbe Willi- gnngen für eine große Zahl von deutschen^ Flüchtlingen" nicht mehrverläng rt werden sollen.

Kostenfreie Echuiräume für die ss.

zum Staatsjugendtag

Der Reichs- und preußische Innenminister hat den nachgeordnten Behörden zur Kennt­nis gebracht, daß er im Einvernehmen mu dem Reichs- und preußischen Minister für Wissenschaft. Erziehung und Volksbildung keine Bedenken dagegen habe, daß die Ge­meinden der Hitleringend für die Durchfüh­rung des Staatsjugendtges Schulränme ein- schließlich Heizung und Beleuchtung »ment- geltlich zur Verfügung stellen, soweit die Ge- meinden. wenn die Einrichtung des Staats­jugendtages nicht getroffen wäre, die Schul­räume einschließlich Beleuchtung und Behei­zung für den Unterricht Vorhalten müßten.

is MV neue Venne nir oie W.

" klr. Berlin, 3. Januar.

Einem Ueberblick über die Leistungen der HI. im abgelaufenen Jahr zufolge wird fest- gestellt, daß die nn September begonnene Heimbeschaffunqsaktion der HI. 15 000 neue Heime gebracht hat.

von »lLSk«.tev

Lopxri-Kt 19Z4 ds Lmle^«r-V»r1«§. Lerli»

Die Gaststube wird leer; in blaugrauen Wolken zieht der schwere Pfeisenqualm hin­aus in die Helle Nacht. Dom Strand her­aus klingen die schwermütigen Töne eines Schisferklaviers und die heiseren Ruse der davonsegelnden Fischer.

Volkland wendet sich um. Noch immer sieht der alte Leuchtturmwärter neben ihm, schwer und unbewegt.Kommen Sie. LüdersI Wir müssen die Sache genauer be­sprechen!'

Der Alte seht sich zu ihnen. Nach dem fünften von Stepputat gespendeten Wein­brand löst sich allmählich seine Zunge. Strich für Strich zeichnet er den Plan der Arbeit. Wo die Gefahr am größten ist. wird man an die Errichtung eines Bollwerkes gehen; an anderen, weniger bedrohten Stellen werden niedrige Gitterzäune, sogenannte Faschinen, genügen. Vor allem braucht man Pferd und Wagen, um das Holz aus dem Wald heran­zuführen. Im Dorf gibt es im ganzen fünf ausgemergelte Gäule, und die sind mit landwirtschaftlichen Arbeiten und zur Auf­rechterhaltung des Fremdenverkehrs aus- reichend beschäftigt. Und dennoch: Gäule müssen heran!

Lüders kneift die großen Augen unzufrie- /den zusammen.Es bleibt nichts anderes L übrig, Herr Volkland: Sie müssen eS mit der Dünenhof versuchen . . . Die hat

den Alten fragend von der daS io. als ob es jo

ziemlich das Letzte wäre, was Sie mir emp­fehlen könnten. Was hat's mit der Frau vom Dünenhof für eine Bewandtnis?'

Lüders hebt die mächtigen Schultern.Bor drei Jahren kam ihr Verlobter irgendein Künstler oder Musiker aus der großen Stadt in einer Johannisnacht hier im Sand des Wandernden Bergs' um. Wie das ge­schehen konnte, weiß der Teufel: aber die Wanderdünen haben ja genug tückische Fal­len. von denen nicht mal wir Einheimischen etwas merken, geschweige denn ein Fremder. Aber die Marianne von Berkentin. behaup­tete. die Leute vom Torf hätten ihn absicht- lieh umkommen lasten und wären auf seine Hilferufe nicht schnell genug herbeigeeilt. Tage- und nächtelang ist sie in den Dünen herumgeirrt, um ihn zu suchen: und als sie's endlich aufgab, war sie ein zerbrochener Mensch. Seitdem darf niemand mehr vom Dorf den Dünenhof betreten, und auch sie selber verläßt das Gutsqebiet nie. Die Wirt­schaft verwaltet irgend so ein verhungerter hergelaufener Geselle, den sich schon der alte Berkentin verschrieben hatte. Man sagt, er übe einen bösen Einfluß auf das Fräulein aus und bestärke sie noch in ihrem Wahn- sinn. Sie werden ja sehen, wie weit Sie mit den Herrschaften kommen!'

Es wird sür eine Weile wieder still in der Gaststube, und jeder hängt seinen Gedanken nach. Die Ziehharmonika unten am Strand ist verstummt; dafür sind mit dem ausgehen­den Wond die Hunde i» den Nehrungs­

dörfern erwacht, und ihr Geheul tönt ein- tönig klagend durch den Abend.

Was ist das für ein merkwürdige? Land, denkt Volklnnd versonnen, und wie seltsam sind auch die Menschen, die zwischen seinen Dünen siedeln! Irgendwo anders als in dieser Wüste Meer wäre hentzittage eine Frau wie se Marianne von Berkentin wohl kam- denkbar ...

Da hebt Martinns fragend den Kopf.Ist sie schön, die Marianne von Berkentin. Lüders?'

Der Alte krümmt sich wie ein wütender Kater.Was weiß ich, Herr? Hab' mit den Weibern nie viel im Sinn gehabt und mit der Marianne, seitdem sie verrückt geworden ist. schon gar nichtl Kann schon sein, daß sie schön ist.'

Martinus wendet sich der Wirtstochter zu. Und was meinst du, Heddy?'

Auch das Mädchen machte ein verschlos­senes Gesicht. Man spricht nicht gern von der Besitzerin des Dünenhofes aus der Neh­rung. Drei Jahre Einsiedlertum haben ge­nügt. um die seltsame junge Frau mit einem Kranz abergläubischer Legenden zu umspinnen. Und es gefällt der Heddy nicht, daß Hannes Volkland sich in den verwun­schenen Zaubergarten begeben will; etwas Gutes kann dabei gewiß nicht herauskommen. Ich glaube, sie ist sehr schön!' sagt sie endlich leise und widerwillig. Und man sieht ihr an. wie schwer es ihr wird, dieses günstige Urteil zu fällen . . .

*

Bolkland ist am nächsten Morgen in aller Frühe auf dem kleinen Postamt gewesen und hat mit Königsberg telephoniert. Dort glaubt man ihm versichern zu können, daß an maßgebender Stelle wohl nichts gegen

seinen Plan einzuwenden wäre.Nur Gel! darf die Sache nicht wieder kosten, Volk- land! Sie müssen also sehen, daß Sie alle! Notwendige aus der Nehrung auftreiben. Sr übermäßig schwierig kann das doch unter der obwaltenden Umständen nicht sein?'

Wenn du wüßtestI denkt Bolkland. all er sich vorm Postamt aufs Rad schwingt um den Strand entlang zum Düncnhof zr fahren. Ganz im stillen hat er gehofft. aut Königsberg ein paar Gespanne zu erhalte» und dann nicht aus dieses Fräulein vor Berkentin angewiesen zu sein. Aber nur muß er den unangenehmen Gang dock wagen, und der wird ihm er kann sich'? nicht verhehlen sauer und schwer.

Als er amWandernden Berg' vorbei- radelt, bemerkt er, daß eine gelbe Wolke der Gipfel umhüllt. Er weiß, was das bedeutet Die Sandmassen sind locker geworden uni stäuben jetzt, vom Seewind getrieben, übei den Kamm hinweg die steilen Abhänge hinal zu Tal. wo sie zuerst die kümmerlichen Gär­ten des Dorfes ersticken. Und dann kom­men die Straßen und der Hasen an dtz Reihe; und wenn der erste Sturm über dn Nehrung rast, dringen die stechenden Ouarz- kristalle durch Fenster nnd Türen bis in du Häuser und Ställe... Höchste Eile tut not

Hinterm Dorf begegnet er dem Nehrungs­arzt Dr. Krogmann, der. wie alle Nehrnngs- bewohner, den festen feuchten Grund de? Hasfgestades als Straße benutzt. Der Dok- tor sieht ihn, winkt erfreut mit dem Schlapp- Hut; sie halten an und springen von der Nädern.

Gut, daß ich Sie treffe. Doktor!' Hanne? freut sich, daß er einen gleichaltrigen gebil­deten Menschen findet, mit dem er über du Berkentinsche Sache reden kann.

_ - . ^ . Fortsetzung folgt.