Mittel?"r Lsko-rnknna »on der schweren inneren Krise Frankreichs
handelt. Das halbamtliche Organ des sran- wüschen ?lnhenmin!steriiims. „Petit Pari- sien". hat »ich gerade in diesem Punkte ver- plappert: „Wenn wir durch innere Unruhen", to lagt da° Blatt in'ch einer Betrachtung über die Schwierigkeiten der Vcrfassnngs- rekorm Doumergnes. „dem Auslände eine Keleaeicheit geben, wird uns das Ausland den Krieg machen, und wenn wir dabei besiegt werden, werden wir zu Sklaven gemacht iverd-n. Kriea? Warum Krieg? Nun. wegen der Saarfrage!"
Raffinierter, aber auch skrupelloser kann schon nickst mehr Stimmung aemacht werden.
Herr Knor aber, der Präsident, der vom Völkerbund eingesetzten RegieninaSkommis- sivn, tritt nicht nur nicht gegen diese, die Saarbevölkerung schwer bennrnbigenden Manöver ans. nein, er ist als ihr Urheber pi betrachten. Die Saarbevölkernng bat bis ieist beispiellose Disnvlin gehalten, trotz zahlloser Herantzforderiinaen. die "on Knor ans- geaangen sind, dab bisher nickst der g".inaste Anlaß zu einer Besorgnis besteht, daß die Ruhe und Ordnnna und freie Abstimmung von der Saarbevölkernng her gestört werden könnte. Es ist daher auch Pflicht der Reaiernnaskommission sowohl als auch des Völkerbundes, siir eine schleunige Beend!- gnng dieser Manöver »u sorgen.
„Paris Soir" spricht neuerdings von „Mißverständnissen", die im Zusammenhang mit militärischen Vorbereitungen aufgetaucht seien. Frankreich würde ins Saargebiet nur dann Verstärkungen entsenden, wenn darum in klarer und formeller Weise nachgesucht würde, und wenn der Völkerbundsrat seine Instruktionen von 1925 und 1926 wiederhole. Frankreich würde sich an andere Mächte wenden, um nicht allein die Verantwortung übernehmen zu müssen und hoffe dann auf Mitarbeit, die den internationalen Charakter dieses Schrittes bestätigen würbe.
Terrorurteil gegen Saardeutsche
Saarbrücken, 1. November.
Vor dem Metzer Appellationsgericht wurde heute in dem sogenannten Röchling-Spionageprozeß das Urteil gefällt. Danach erhält der kriegsblinde Leiter der Röchlingschen Betriebspolizei, Rathke, 2'/r Jahre, Frischmann 3 Jahre. Baltes 2V- Jahre, Litzenburgcr 2'/- Jahre mO Rupp 5 Jahre Gefängnis. Die beiden letzteren wurden in Abwesenheit verurteilt. Außerdem wurde auf Geldstrafe bis zu 1900 Franken und 10 bis 2V Jahre Landesverweisung erkannt.
Dieses ungeheuerliche Urteil hat im ganzen Saargebiet lebhafte E npörung hervorgerufen. Noch steht allerwärts in Erinnerung, wie es überhaupt zuwege kam, daß Rathke aus französischem Boden festgenommen wurde. Durch ein fingiertes Telegramm hatte die französische Politische Polizei Herrn Rathke aus dem Saargehiet nach einem lothringischen Grenzort gelockt, wo er sofort mit einem Begleiter wegen angeblicher Spionage verhaftet wurde. Der erhobene Verdacht wurde durch die Verhandlungen vor dem Metzer Gericht in keiner Weise erwiesen, da sich der Angeklagte überhaupt nie m't Spionage beschäftigt hatte.
Die Verurteilung Nathkes läuft überdies auf einen glatten Bruch des sog. Garantieabkommens vom Juni dieses Fabres binaus.
VON lviäX bic-zl. l2.
Er schob langsam den silbernen Bleistift in die Westentasche und trat dicht an Gitta heran, die den Inspektor mit gespannter Erwartung anblickte.
..Haben Sie sich auch überlegt. Fräulein Lindt. daß Sie unter Umständen alles verderben können?" fragte Dr. Römer eindringlich. ..Ein einziger falscher Schritt und der Täter entzieht sich dem Netz, das Sie über ihn werfen wollen. Sie dürfen nicht vergessen. daß das Mißtrauen die stärkste Waffe eines solchen Menschen ist. Ist es einmal er- wacht, dann haben Sie schon zur Hälfte das Spiel verloren."
Gitta machte eine abwehrende Geste.
„Darüber machen Sie sich keine Sorgen, Inspektor", entgegnete sie mit einer Entschiedenheit. die Wernburg ein Kopfschütteln abnötigte. „Ich werde erreichen, was ich erreichen will. Das bin ich dem Toten schuldig." Bei der Erinnerung an Robert füllten sich ihre Augen wieder mit Tränen.
„Tann nehmen Sie wenigstens unsere Helferin mit, sie kann Sie mit Rat und Tat unterstützen", mahnte der Inspektor.
„Nein, sie würde mich in meinem Handeln nur stören", gab Gitta zurück. „Außerdem könnte mir ihre Unterstützung nur wenig nützen, wo wir alles dem Zufall anheimgeben müssen Bon ihm wird es abhängen. was ich Schritt sür Schritt tue und wie ich
es tun muk»'
300 AustromarMen verhaftet
Zusammensetzung des neuen Wiener Staatsrats
Wien, 1. November.
Die Polizei verhaftete 3 v ü Marx»- st e n, die im Verdacht stehen, einen Ausruf verbreitet zu haben, der vom „Sozialrevolutionären Ausschuß", der aus Kommunisten und Sozialdemokraten besteht, ausgearbcitet worden ist. Der Ausschuß leitet marxistische Propaganda. In dem Aufruf wurden den Marxisten Anweisungen siir den von der Regierung aufgehobenen Staatsfeiertag am 12. November (Nepublikgründungstag) gegeben.
KinmtMtz zurMgeMngt
Wien, l. November.
Amtlich wird die Liste der auf Vorschlag der Bundesregierung vom Bundespräsiden- ten Miklas ernannten Mitglieder der Vcr- tretuiigskörper der neuen Verfassung, und zwar des Staatsrates, des Kulturrates und des Wirtschastsrates veröffentlicht. Am stärksten interessieren die Namen des Staatsrates. da dieser das wichtigste Organ innerhalb des Vertretungskörpers darstellt. Hier fällt vor allem auf, daß der ehemalige Obmann der Christlich-Sozialen und jetzige Vorstand des Bundes Christlicher Arbeiter und Angestellter, Leopold K » n s ch a k. dessen Name durch die scharsen Angriffe auf die Heim wehr in der letzten Zeit sehr stark heroortrat. trotz des Widerstan
des der Heimwehrkreise seinen Einzug in den Staatsrat gehalten hat. Von sonstigen Christlich-Sozialen der alten Parteigarde iindet man die Namen Bauaoi „ und Tr. K i e n b ö k. Die Christlich-Sozialen der füngeren Richtung sind ». a. durch oen Generalsekretär der Vaterländischen Fron' Oberst Ada m. vertreten. Der Heimatichntz ist weniger stark vertreten als man ursprünglich erwartete. Ein ausgesprochener Arbeitervertreter wurde mit Ausnahme Kunichaks nicht in den Staats- mt berufen. Als Vertreter der monarckstst'- schen Nichlung wurde LandesvetteiSiguiigs. minister Fürst S ch ö n b u r g - H a r t e n - stein für den Staatsrat ernanuk. Im ganzen hat der Staatsrat 50 Mitglieder.
In Politischen Kreisen wird die neue Liste der Mitglieder des Staatsrates lebhaft besprochen. Während die einen einen gewissen Erfolg de? H e i in a t s ch u tz e? feststellen zu können glauben, meinen die anderen. daß der Heimatschutz doch st a r k in der Minderheit geblieben sei. Es wird jetzt bekannt, daß von den 50 Staatsräte» n il r 14 dem Heimatschutz angehören, während es 20 a >i s g.e s p r o ch e n e M i t g l i e- ver der alten Christlich-Sozialen Partei im Staatsrat gibt. Auch der übrige Teil der Staatsräte kann den Christ- lich-Soüalen ruaercckinet werden.
Entspannung der kirchlichen Lage
Berlin, 2. Nov.
Kirchenamtlich wird mitgeteilt:
In Wetterführung der Maßnahmen zur Klärung der kirchlichen Lage hat der Rcichs- bischof besondere Anordnungen getroffen. Vor allem sollen die umstrittenen Punkte in der Rechtslage der Deutschen Ev. Kirche einschließlich der Disziplinarfälle sofort überprüft werden. Mit maßgebenden Reichsstcllen ist Verbindung ausgenommen.
Ziel dieser Maßnahmen ist, eine einwandfreie Rechtslage in der Deutschen Evangelischen Kirche unter allen Umständen stcher- zustellen. Ferner ist vorgesehen, den Bekenntnisstand der Reichskirche eindeutig zu ordnen. Mit dem Erlaß einer Kirchengemeindeord- nnng, welche die Grundlage für eine Befriedung der Kirche von den Gemeinde» aus schassen soll, wird gleichfalls in kürzester Zeit z« rechnen sein. Es ist der Wille der Reichskirchenregierung, durch die rasche Erledigung dieser Maßnahme« eine Entspannung der Lage hervcizusühreu.
Zahlungsabkommen mit England
Berlin, 2. November.
Die seit Mitte September mit einer etwa Illtägigen Unterbrechung in Berlin geführten deutsch-englischen Verhandlungen über Fragen des Zahlungsverkehrs haben gestern mit der Unterzeichnung eines Zahlungsabkommens ihren Abschluß gefunden-
Das Abkommen regelt drei grundlegende Fragen: Die Bezahlung des laufenden Warenverkehrs zwischen Deutschland und Großbritannien, die Auflösung der rückständigen deutschen Verpflichtungen aus dem Warenverkehr, sowie die Behandlung
der lang- und mittelfristigen Fiiiaiizverpflich- tniigcn. Was die Frage der Zahlungen des laufenden Warenverkehrs betrifft, so wird in diesem Abkommen der Grundgedanke des „Neuen Plans", die ausländische Einfuhr in Einklang mit den für ihre Bezahlung verfügbaren Devisen zu bringen, hier zum ersten Mal vertraglich festgclcgt.Es ist in dem Abkommen Vorsorge getroffen, daß zwischen der englischen Einfuhr nach Deutschland und den sür ihre Bezahlung erforderlichen ansländi- schsn Zahlungsmitteln ein festes Verhältnis hergcstellt wird, durch das die Entstehung neuer Rückstände im Warenverkehr vermieden wird. Damit ist dem Gesichtspunkt, daß Deutschland nur so viel einftthren will, als es tatsächlich bezahlen kann, Rechnung getragen.
ReiHsnisrine feiert den Coronel Zas
Berlin, 1. November.
Der Chef der Marineleitung, Admiral Dr. h. c. Naeder, richtete an Fregatlen- kapitän a. D. Pochhammer, ehemaligen Ersten Offizier des vor den Falkland-Jmeln am 8. Dezember 19,4 gesunkenen Panzerkreuzers ,.G n e i f e n a n" folgendes Telegramm:
„Am heutigen Tag gedenkt mit mir die Neichsmarine mit Stolz der Holden von Coronel, deren Taten in der Neichsmarine unvergessen bleiben werden. Ich bitte Sie, als den ältesten der überlebenden Kämpfer des ruhmreichen Krcuzergeschwaders, den Kameraden zum 20. Jahrestag meine Grüße zu übermitteln."
Fregattenkapitän a. D. Poch Hammer antwortete dem Ches der Marineleitung:
„Ihnen und der Reichsmarine danke ich im Namen der überlebenden Mitkämpfer vom Kreuzergeschwader Coronel. Im Geiste unseres Admirals, Graf Spee. und 2 000 bei Falkland gefallener Kameraden kämpfen wir weiter für Deutschland."
KMOerMe brr W.-MW
Der 17. Spendenausweis der Reichsführuna des Winterhilfswerks vom 29. Oktober weist insgesamt 372 043,73 RM. aus.
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Im Mordprozeß gegen den früheren komm», nistlschen Abgeordneten Schulz wegen Er- mordnng seines Sohnes Horst beantragte der Staatsanwalt die Todesstrafe.
Nach einer Weisung des Reichsinnenmini- sters sind Armierungs-Soldaten im Gegensatz zu den Armierungs-Arbeitern bei der Verleihung des Ehreukreuzes zu berücksichtigen. *
Die britische Regierung hat beschlossen, eine Untersuchung über die Herstellung und den Verkauf von Kriegsmaterial vorzunehmen — eine Folge der Enthüllungen im Untersuchungsausschuß des amerikanischen Senates, durch die vor allein Vickers <L Armstrong schwer belastet wurden^.
Zur Deckung des infolge der hohen Rüstungs- ausgaben im japanischen Haushalt entstandenen Fehlbetrages von 160 Mill. Yen plant der Fi'.mnzminister eine starke Steuer- belastuiia der Ind : strie.
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gegen die §^yMik ln MmMukli«
Washington, 1. November.
Ter Widerstand in Manschukuo gegen amerikanische Oelfirmen ist hier Gegenstand ernster Beratungen zwischen dem Staatsdepartement »nd dem Weißen Haus.
Auf die von der amerikanischen Negierung in Tokio erhobenen Vorstellungen hat. wie jetzt hier zugegeben wird, die japanische Regierung geantmorlet, Manschukuo sei ein sou- veräner Staat und Amerika möge sich dorthin wenden, wenn es sich über das Oelmono- pol Manschukuos beschweren wolle.
Die amerikanische Regierung, die Man- schukuo nicht anerkannt hat. lehnt dieses ja- panische Argument ab und hält Japan an? Grund des Vertrages, in dem die sogenannte „offene Tür" in China garantiert wird, für verantwortlich für die Vorgänge in dem von Japan geschaffenen und unterjapanischer Kontrolle stehenden „Gebilde, das jetzt den Namen Maistchukno führt", insbesondere da 80 von Hundert der Aktien des ncugebildeten Oelmonopols sich in japanischen Händen befindet.
Immerhin ist die Lage ziemlich schwierig und die amerikanische Negierung erwägt zur Zeit, welchen nächsten Schritt sie unternehmen soll. Keinesfalls jedoch betrachtet sie die Anaeleaentzeit als erledigt.
BWM» Will MM
Ein Protest gegen die indische Einwanderung Rio de Janeiro, 1. November.
Eine einflußreiche sozialpolitische Vereinigung, die „Gesellschaft der Freunde Alberto Torres", wendet sich öffentlich erneut gegen die jüdische Einwanderung in Brasilien. Das Vorgehen der Gesellschaft wird begrün de t mit Rasseoedenken. Die jüdischen Einwanderer wären Schmarotzer, Altkleider- känfi>r und unehrenhafte Wett- bewerber des sieuerzahlenden Handwerks. Die Gesellschaft wirft den Ministerien der Arb it und des Auswärtigen sowie der Paßpolizei vor, durch Zulassung dieser verfassungswidrigen Einwanderung gegen die nationale Ehre zu verstoßen. Sie fördert den Bundespräsidente' auf, gegen die Einwanderung unmittelbar vorzuaeben.
„Dann werde ich aber mitsahren", er- klärte Wernburg energisch. „Ich kann nicht zugeben, daß du dich ohne jeden Schutz in ein solches Abenteuer einläßt. Wie leicht könntest du in eine gefährliche Situation geraten."
Der Inspektor zog die Augenbrauen hoch.
„Ihre Begleitung wäre das Verkehrteste, was wir machen könnten", widersprach Dr. Römer. „Wir müssen unbedingt mit der Möglichkeit rechnen, daß Sie der Täter kennt. Ihre Anwesenheit in Zürich würde ihm eventuell eine Warnung sein."
Wernburg war nicht völlig überzeugt von dem. was der Inspektor sagte. Aber er zog vor. zu schweigen, denn Dr. Römer schien bereits entschlossen, auf den Vorschlag Gittas einzugehen.
„Ich bin ganz Ihrer Meinung, Inspektor", ließ sich Gitta wieder vernehmen. Tann zu Wernburg: „Beruhige dich, ich werde schon allein fertig."
Dieses ausgesprochene Selbstvertrauen ge- fiel dem Inspektor.
„Also gut. Fräulein Lindt". beendete er die Auseinandersetzung, „es spricht vieles für Ihren Plan. Veiüuchen Sie also Ihr Glück. Beim langen UM^rlegen kommt nie etwas Rechtes heraus. Selbstverständlich werde ich 0aiür sorgen, daß Ihnen jederzeit polizeiliche Hilfe zur Verfügung steht."
Gitta hielt ihm impulsiv die Hand hin. in die er kräftig einschlug.
„Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen. Die Möglichkeit, iür Robert da? Letzte tun zu dürfen, die Gewißheit, daß gerade ich es sein soll, die seinen Mörder entlarven wird, ist ein kleiner Trost sür mich in diesem schweren Unglück, das mir den liebsten Menschen aui der Welk geraubt hat", und sie weinte still vor sich hin.
Ehe der Inspektor etwas Tröstendes sagen konnte, klopste es an der Korridortüre, aus deren Schwelle, ohne das Herein abzuwarlen. die große, etwas breitspurige Gestalt des Professors Dr. Wolsdorfs austänchte.
„Verzeihen Sie, meine Herrschaften, wenn ich stören muß", erklärte der alte Herr ein bißchen kurzatmig, und aus seinem eckig an- mutenden Gesicht mit der hohen Stirn, die von einem durcheinanderwirbelnden Wust von schlohweißen Haaren begrenzt war. lag ein ernster, fast bekümmerter Zug. „Aber Ihre Frau. Herr Wernburg, läßt Sie und Fräulein Lindt bitten, sofort zu ihr zu kommen."
Wernburg sah seinen Hausarzt etwas ängstlich beklommen an.
„Es ist doch nicht schlimmer geworden?"
Profesior Wolsdorfs, der inzwischen in das Zimmer getreten war. wich dem Blick Wernburgs aus. während er sagte:
„Lieber, alter Freund, ich bringe keine gute Nachricht."
Wernburg erschrak, es kroch ihm etwas den Hals heraus, und um Gittas traurige Lippen schwebte es wie ein ewig zurückgedrängtes Schluchzen.
„Das Herz versagt und wehrt sich gegen alle Maßnahmen, die es wieder richtig in Gang bringen sollen", fuhr der Profesior in verhaltenem Ton fort. „Ter Ansturm, den der entsetzliche Tod ihres Sohnes verursachte, war zu heftig, als daß ihn ihre ohnehin schwächliche Natur hätte überwinden können."
Wernburg umkrallte aschfahl die beiden Arme des Professors.
„Aber das . . .. das ist doch undenkbar."
„Bester Freund", antwortete Wolsdorfs mitleidig, „tragen Sie diesen neuen Schick- salsschlag mit Fassung ... ich bin mit meiner ärztlichen Kunst am Ende. Ihre Frau iü eine Sterbende."'
Gitta schrie leise auf. Wernburg stöhnte wie ein verwundetes Tier, und stürzte wie ein Wahnsinniger ans dem Zimmer.
„Keine Rettung?" fragte Gitta fast flehend den Professor.
Der Professor schüttelte den Kops, während es um seinen Mund verräterisch zuckte.
Gitta drohte niederzubrechen. „Auch daS noch . . . auch das noch", wimmerte sie.
Wolsdorfs legte den Arm stützend um sie.
„Nehmen Sie sich zusammen. Fräulein Lindt". flüsterte er ihr zu. „Frau Wernburg darf nicht merken, wie es um sie steht."
Mit sanfter Gewalt schob er Gitta aus dem Zimmer.
Der Inspektor sah ihnen mit ernster Miene nach.
„Etwas viel auf einmal sür die beiden Menschen. Aber das Leben schenkt uns nichts", murmelte er und räumte seine Akten zusammen.
Viertes Kapitel
lernburg trat beklommen in das Schlaf- ner seiner Frau. Zögernd, den Atem un- 'ürlich anhallend, ging er an da? Bett, was seine angsterfüllten Angen iahen, ihm keinen Zweifel, daß hier jede arzl- Hilfe versagen mußte. Eine aschgraue nungslostgkeit bemächtigte sich seiner, eqnnqßlos. die abgewogenen, weißen de mit den bläulichen Adern aui Me e gebreitet lag Lulle aus den hoch- sichteren Kisien und schaute zur Wand lemanv ver durch ein weite? Fenster die ze Wel, überblickte. Ihr welkes bleiches litz war eingefallen, und die Haut ichim- te last diirchsichiiq. Ab »nd zu zog sie :h den bslbgeöfsneten Mund die Luit ein. könnte nicht genug davon bekommen.
Fortsetzung folgt-