LAN DK RE iS C A L W

VERHANDLUNGSNiEDERSCHRiFT

Verhandelt am Vor dem Vorsitzender Anwesende Mitglieder Normalzahl Öffentlich

16.7.1973 KT LR Pfeiffer 44 44 ja

§ 11

Neubau einer Sonderschule mit Sonderschutkindergarten für Bildungsschwache für den gesamten Landkreis Ca iw _

- Vorlage Si i/3-

KV Siefert, der ausdrücklich betonte, daß er nicht für die Fraktion der FWV spreche, wandte sich gegen die Errichtung einer zentralen Sonderschule mit Sonderschulkindergarten für Bildungs­schwache für den gesamten Landkreis Calw in Sommenhardt. Er wies darauf hin, daß der Landkreis Freudenstadt das Sonderschutwesen für Bildungsschwache in Dietersweiler zentralisiere und voraus­sichtlich 58 Schüler dort einschule. Er schlug vor, der Landkreis Calw möge im Raum Altensteig- Haiterbach eine zweite Zentralisierung des Sonderschulwesens vornehmen, die nach seinen Be­rechnungen mindestens 35 Schüler umfassen werde. Er schlug vor, hierfür evtl, ein leerstehendes Schulgebäude zu erwerben, da den bildungsschwachen Grundschulkindern nicht zugemutet werden könne, stundenlang im Bus durch den Landkreis Calw bis nach Sommenhardt zu fahren.

Weiter bemängelte KV Siefert, daß bei der letzten Sitzung im Kultur- und Schulausschuß am 2.7.1973 die Angelegenheit nur sehr kurz habe beraten werden können, und den neuen Mitgliedern des Kreistags der gefaßte Grundsatzausschuß vom Januar 1973 des vorläufigen Kultur- und Schul­ausschusses nicht bekannt gewesen sei.

Landrat Pfeiffer entgegnete hierauf, daß der Landkreis Calw zusammen mit dem Staatlichen Schulamt und der Schulleitung der Sonderschule für Bildungsschwache gerade im Interesse einer optimalen Aus- bildungs- und Betreuungsmöglichkeit der Kinder eine möglichst große zentrale Schule für den Land­kreis Calw schaffen wolle. Kriterium für die Klassenstärke sei einzig und allein der Grad der körperlichen und geistigen Behinderung der Kinder. Hierauf Rücksicht zu nehmen sei jedoch nur ab einer gewissen Größe der Schule möglich.

Oberschulrat Hülsenbeck vom Staatlichen Schulamt Calw wies darauf hin, daß eine zweite Zentralisation des Sonderschulwesens für Bildungsschwache im Landkreis Calw rein schülerzahlen- mäßig nicht möglich sei. Mit dem Staatlichen Schulamt Freudenstadt sei abgesprochen, daß für extreme Randlagen des Landkreises Calw 8 Plätze für Kinder aus dem Landkreis Calw freigehalten werden. Weiter sagte Hülsenbeck, daß z.Zt. im Landkreis Calw kein einziges mehrklassiges Schulgebäude mehr leerstehen würde. Frühestens ab 1979 würden die Schulhäuser Würzbach und Wart zur Verfügung stehen. Abschließend sagte Oberschulrat Hülsenbeck, daß es neben den Kindern auch darum gehe, genügend Lehrer für diese Schulen zu finden, die erfahrungsgemäß sich kaum mehr für kleine Schulen interessieren.

KV Roller zeigte sich erfreut, daß die Probleme im Raum Altensteig berücksichtigt worden seien.

Er schlug vor, im Sonderschulkinderwesen für Bildungsschwache über das Kreisdenken hinwegzu­kommen und hierin den Regionalverband einzuschalten. Weiter regte er an, daß der Landkreis Calw mit dem Nachbarkreis Freudenstadt in dieser Sache Kontakt pflege.

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