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Aufsehenerregende Neueinrichtung ° ^ der Reichspost

1 - Berlin, 27. Juni.

- Der Reichspostminister gibt bekannt, daß von nun an eine wesentliche Neuerung und Ergänzung deS Fernsprech- Wesens in Deutschland zulässig sein wird. Es handelt sich um die Erlaubnis der An­bringung einer privaten Zusatzeinrichtung an Fernsprechstellen, die aus einem Laut­sprecher und einem Mikrophon be­steht. Es sind auf diese Weise viel Ge- spräche und Konferenzen durch den Fernsprecher möglich. Durch einen Druck auf eine Taste setzt der Fernsprech­teilnehmer bei kommenden Rufzeichen Mikro­phon und Lautsprecher in Betrieb, die wiederum beide untereinander so ausgerüstet sind, daß sie sich gegenseitig nicht stören. Es können nun beliebig viel Personen das kommende Gespräch hören und dem Sprecher antworten, da das Mikrophon die Ueber- mittlung zu dem anlaufenden Gespräch ge­nau so übernimmt wie ein Nundfunk- mikrophon. Besonders wird es nunmehr möglich sein, die im Wirtschaftsleben häufig notwendigen wichtigen Konferenzen mit Ge­schäftsfreunden in ganz anderen Städten usw. durch ein einfaches Fernge­spräch reibungslos so zu vollziehen, als ob der Geschäftsfreund selbst im Konferenz­zimmer anwesend wäre.

Das erlaubte neue Zusatzgerät ist ein Erzeugnis einer an erster Stelle stehenden großen deutschen Elektrofirma. Die Post er­hebt als Entschädigung für die Mehrleistung nur eine monatliche Gebühr von 3 0 Pfen­nigen. Die Preise für die Zusatzgeräte richten sich nach der Ausführung. Im Durch- schnitt dürste die Einrichtung etwa 7 00 N M. kosten._.

Ser Mörder Sttmar gefangen!

'Der Mörder Ottmar, der am Montag abend im Amtsgerichtsgefängnis Oelsnitz den Hauptwachtmeister Becker erwürgt hatte und dann mit zwei Mitgefangenen ausgebrochen war, konnte noch am Dienstag durch den Oberscharführer der SA., Kurt Negenfuß. in der Nähe von Marken­kirchen in einem Getreidefeld festgenommen werden. In Ottmars Begleitung befand sich der mit ihm geflüchetete Gebhardt. Geb­hardt entwich, während Negenfuß den Ott­mar festhielt. Ottmar wurde schwer ge- fesselt nach Plauen eingeliesert.

Nach dem Ausbruch aus dem Gefängnis hatten die drei Verbrecher sich kurz hinter Oelsnitz getrennt. Schröter ist in Rich­tung Bösenbronn davongewandert. Die Streifen wurden die ganze Nacht hindurch fortgesetzt. Mittwoch morgen gegen 4 Uhr wurde Gebhardt bei Erlbach auiaesvürt. Ter Gastwirt Teubner erkannte Geb­hardt, der keine Schuhe und keine Kopf-. bedeckung trug, und riefihnan. Da der Verbrecher nicht stehen blieb, gab Teubner zwei Schüsse auf ihn ab. Der zweite Schuß traf den Flüchtigen in den linken Oberschenkel. Gebhardt verblutete infolge der Verwundung. Die Leiche wurde nach Erlbach überführt. Schröter ist noch nicht aefaßt worden.

Die Wahrheit über Thälmann

Eine Unterredung mit

Berlin, 27. Juni.

Die aufsehenerregenden Verhandlungen gegen die Mörder der Polizeihauptleute An­lauf und Lenk und gegen die Mörder Horst Wessels haben der Oefsentlichkeit erneut den Beweis geliefert, mit welchen Methoden die Kommunistische Partei zur Erreichung ihrer dunklen Ziele arbeitete. Kommunistische Kreise im Ausland versuchen veraebiws. die Ausmertfamreil oer Welt von dieser schände

abzulenken, indem sie in einer groß auf­gezogenen Propaganda den früheren Führer der KPD., Ernst Thälmann, als un­schuldiges Opfer eines in Deutschland gegen ihn geführten Strafverfahrens hinstellen. Um die Oefsentlichkeit über den wahren Sach­verhalt unterrichten zu können, hat der Ober­reichsanwalt einem Pressevertreter eine Unterredung gewährt.

Auf die Frage des Pressevertreters, was Thälmann vorgeworfen werde und wie das Verfahren gegen ihn stehe, erwiderte der Oberreichsanwalt, daß bei ihm gegen Thäl­mann schon seit Jahren umfangreiches Mate­rial vorliege, aus dem sich der Verdacht der

dem Oberreichsanwalt

Vorbereitung eines hochverräterischen Unter­nehmens ergebe. Der Wegfall der Abgeord- neteneigenschaft habe den Weg für eine Strafverfolgung freigemacht. Die Vorunter­suchung fei noch nicht abgeschlossen; es dürfe indessen mit einem baldigen Abschluß gerech­net werden.

Der Oberreichsanwalt äußerte sich endlich auf Befragen über Zeit und Ort der Ver­handlung, sowie über das zur Anwendung gelangende Verfahren dahin, daß die Haupt­verhandlung vor dem Volksgerichtshof statt­finden werde, der im Juli d. I. in Berlin errichtet würde. Ueber den Zeitpunkt der Hauptverhandlung könne noch nichts gesagt werden, da die Voruntersuchung noch nicht abgeschlossen sei. Die Hauptverhandlung werde grundsätzlich in voller Oef- fentlichkeit stattfinden, falls nicht etwa, was sich zurzeit noch nicht übersehen lasse, für einzelne Teile wegen Gefährdung der öffentlichen Ordnung, insbesondere der Staatssicherheit, durch Beschluß des Gerichts die Oefsentlichkeit ausaeschlosten würde.

Gauleiter Mure aut -er Kreisleitertagliug tu Krle-richß-afen

Friedrichshofen, 27. Juni.

Am Montag und Dienstag tagten in Friedrichshafen die Kreisleiter des Gaues Württemberg-Hohenzollern der NSDAP, ge­meinsam mit den Gauamtsleiteru. Anwesend war auch Neichsstatthalter Gauleiter M u r r mit den württembergischen Ministern.

Die Tagung diente der Festsetzung der po­litischen Marschroute der nächsten Monate und der weltanschaulichen -Schulung.

Dienstag nachmittag fand eine Besichti­gung des Luftschiffbaues Graf Zeppelin und des Mahbach-Motorenwerkes statt.

6-uyr-W-eiMW ln Stuttgart

Stuttgart, 27. Juni.

In einer abschließenden Sitzung beim Bürgermeisteramt haben die beteiligten Kreise beschlossen, im gesamten Stuttgarter Einzelhandel ab 2. Juli die Durcharbeitszeit einzuführen.

Die Ladenöffnungszeiten sind folgende: Im Groß-Stuttgarter Einzelhandel ein­schließlich der Warenhäuser, Einheitspreis­geschäfte usw.: Ladenschluß: Montag bis Freitag 18 Uhr, Samstag 17 Uhr; Ladenösfnung: Montag vormittag ein­heitlich 10 Uhr. an den übrigen Tagen wie seither; im Lebens- und Genußmitteleinzel­handel: Ladenschluß: Montag bis Frei- tag 18.30 Uhr, Samstag 18 Uhr; Laden­öffnung: wie seither. Die Ladenschlußzeit deckt sich grundsätzlich mit dem Schluß der Arbeitszeit.

MWprMM und Reichskanzler als Ehrenyalen

Klosterreichenbach, OA. Frcudenstadt, 27. Juni. Die Familie des Holzhauers

Adam Walz hat die seltene Ehre, den Reichspräsidenten und den Reichskanzler als Paten ihrer Kinder zu haben. Nachdem schon früher Reichspräsident von Hinden- bürg die Ehrenpatenschaft bei dem Töchter­lein Lina übernommen hatte, wurde jetzt Reichskanzler Adolf Hitler Pate bei dem 11. Kind der Familie, dem Sohn Kurt Adolf. — Auch in dem benachbarten Ort Hesel­bach hat Reichspräsident von Hindenburg bei dem Töchterlein Lydia Paula des Sägers Georg Schneider, dem 9. Kind der Familie, die Ehrenpatenschaft übernommen.

Ner Mummelfee kann wieder ^ mit dem Auto erreicht werden

Freudenstadt, 27. Juni. Der Vau der neuen Schwarzwaldhochstraße von der Hornisgrinde über den Mummelsce nach dem Rrchestein neigt sich dem Ende zu. Die neue Straße wird voraussichtlich am Sams­tag, 2 1. Juli, feierlich eröffnet werden. In diese Zeit fällt die 2000-Kilo- meter-Fahrt, die in Baden-Baden beginnen und enden wird. Es besteht die Absicht, einen großen Autokorso zu veranstalten, der die neue Strecke zum erstenmal abfährt.

Mutige Rettuugstat eiues Mädchens

Welzheim, 27. Juni. Am Sonntagabend geriet im Göckeler Bad die Schülerin Klqra Graß in die Gefahr des Ertrinkens. Als sie um Hilfe schrie, kam ihr Lisbeth Oettle zu Hilfe, wurde jedoch von der Ertrinkenden so stark umklammert, daß beide Mädchen untergingen. Eine weitere Schülerin, Life Hahn, wollte den beiden zu Hilfe kommen, ging aber gleichfalls unter. Schließlich hatte sich Lisbeth Oettle wieder erholt und wagte einen zweiten Versuch, der ihr auch gelang. Mit Hilfe von Wiederbelebungsversuchen konnten die beiden Mädchen, die bewußtlpS aeworden waren, aerettet werden. ^

' AtMlöktmg Ses Anslaubs __

Am 25. Juni 1934 fand in Stuttgart unter dem Vorsitz von Generaldirektor Hart­mann-Heidenheim die 1. Sitzung des Ar­beitsausschusses der Außenhandclsstelle für Württemberg statt. Der Vorsitzende gab ciuen Uevervttck über die gegenwärtige Wirt- schastslaDe, die gekennzeichnet sei durch den grundsätzlichen und tiefgehenden Unterschied m der Entwicklungstendenz der Binnenwirt­schaft und des Außenhandels. Die Maß- nahmen der Neichsregierung zur lieber- Windung der Wirtschaftskrise hätten zu einer alle Erwartungen übertresfenden Belebung der Binnenwirtschaft geführt.

Das wichtigste Fundament für den deut^ schen Export sei aber die Aufklärung des Auslandes über die deutschen Verhältnisse sowie die Herstellung des Vertrauens im Ausland zu Deutschland. Die Aussprache ergab wertvolle Anregungen, deren Prak­tische Auswertung sich die Anßenhandels-

stelle angelegen sein lassen wird. -

*

Mühlacker, 27. Juni. (Lebensret- tung.) Am Samstag war ein 13jährigcS Mädchen von Dürrmenz in der Enz am Bodenrain an eine tiefe Stelle geraten und war dem Ertrinken nahe. Mutig sprang der Jugendschwimmer von den Wasserfreunden Mühlacker Helmut Tal- mon von Dürrmenz, der eben an einem Lebensrcttungskurs teilnimmt.-in die Fluren und entriß das Mädchen den: nassen

Horb, 27. Juni. (S ch w e r e r U n g l ü ck S- fall.) In der Nacht zum Montag fuhr ein Horber Motorradfahrer mit seinem Klein­kraftrad die neue Nordstetter Steige hinaus. Kurz vor dem Ortseingang von Nordstetten wollte er fünf Fußgänger überholen und streifte dabei die ledige Haustochter Johanna Riecher von Nordstetten auf der rechten Seite, so daß diese auf die Straße ge­schleudert wurde. Sie stürzte so Unglück- lich, daß sie eine außerordentlich schwere Gehirnerschütterung erlitt, an deren Folgen sie noch immer bewußtlos dar- niederliegt. Der Zustand der Verunglückten ist bedenklich.

Schweinepreisc. Obersontheim: Milchschweine 12—18 Mk. — Tettnang: Ferkel 11—19 Mk. — Wald fee: Milch- ichweine 15—19 Mk. Pro Stück. — Feld­stetten OA. Münsingen: Milchschweine 13 bis 17 Mk. — Murr Hardt: Milchschweine 9.50—20 Mk. — Niederstetteu: Milch- schweine 11—17.50 Mk. — Spaichingcn: Milchschweine 19—26 Mk.

Viehpreise. Murrhardt: Farren 95 bis 240; Ochsen und Stiere 92—260; Kalbin- neu und Rinder 112—306; Kühe 100—265 Mark.

Allgäuer Käscprcise vom 27. Juni. All­gäuer Weichkäse mit 20 Prozent Fettgehalt, grüne Ware. Höchstpreis des milchwirtschaft­lichen Verbandes Allgäu 21 Mk. Gute Nach­frage. Allgäuer Emmentaler mit 45 Prozent Fettgehalt, Konsumware, Höchstpreis des milchwirtschaftlichen Verbände? Allgäu 1. Qualität 70—72; 2. Qualität 65-67 NM.; gute Nachfrage. Nahmeinkaus 116 bei 42V, Fetteinheiten ohne Buttermilchrückgabe. Preisfestsetzung der Milchversorgungsver­bände Alpenländ, Oberland und Unterland.

Waldseer Fruchtpreiser Hafer 9.40 Mark vro Zentner. —- .—

Amtliche Bekanntmachungen

Stadtgemeinde Calw

Aborterrlleerrmg

Die Hausbesitzer werden ersucht, die Notwendigkeit von Abort- entlecrungen rechtzeitig beim Stadtbauamt oder aus der Polizei­wache anzumelden, da nicht immer sofort nach der Anmeldung die Entleerung vorgenommen werden kann.

Calw, den 27. Juni 1934.

Bürgermeisteramt: Göhner.

Zavelstein

Das HeidelbeersMllieln

im hies. SeaieindeMld Ist für MMlige «er»«ik«

Der Semeinderat.

Aichhalden—Oberweiler

Jas W« van Bem aller Art

in den hiesigen Gemeinde- und Privatwaldungen

ist für A«»SNige de! Strafe »erböte«.

Im Betretungssalle werden die Beeren abgenommen.

Bürgermeisteramt.

Es istmir gelungen, einen größere» Posten

Calrver Decken

mit kleinen Fehlern mir zu sichern. Für Brautpaare ist dies eine nicht mehr wicderkehrende Gelegenheit, sich zu wesentlich herabgesetzten Preisen vorteilhaft einzudecken.

Reichert ZL

Täglich können Sie sich be­teiligen an schönen

Aulo-

Rundsahrten.

Auto-Dolz

Hirsau, Tel. S27

Bekanntmachung.

Aus Anordnung des Finanzamts in Hirsau wird am Samstag, den SV. Juni 1SS4 um 1v Uhr beim Rathaus in Talw ein gepfändeter tzochfreqnenzapparat, fast neu, im Wege der Zwangsvollstreckung öffentlich versteigert werden.

Hirsau, den 27. Juni 1934.

Vollstreckungsstelle des Finanzamt« Hirsau.

RStenbach.

Ein noch gutes

Arbeitspferd

(Braun-Wallach) verkauft

Michael Gall, jg.

Ca. 40 Zentner

Weizen-Stroh

hat zu verkaufen

Ltto Kimmerle, Deusringen

O.A. Böblingen.

Schöne

3-3immer-

Wohnung

ev. mit Bad auf Mitte August oder Auf. September gesucht.

Angebote unier K M- 147 an die Geschäftsstelle dies. Blatt.

Gesunden

wurde am Sonntag aus der Straße von Rötenbach nach Bad Teinach

eine Windjacke.

Von wem. sagt die Geschäftsstelle dieses Blattes.

Neu eingelroffen:

Schölle moderne Sommerdleiderfloffe

Paul Machte k L: am Markt. Calw

Hermann Ntckart Kruckel Nickart

geb. Lincktner

vermählte

calw, 28. Juni 1934

Agenbach — Martinsmoos

Wir beehren uns, Verwandte, Freunde und Bekannte zu unserer am Samstag, den 30. Juni 1SS4, im Gasthaus zum „Lamm- in Agenbach stattfindendcn

Hochzeitsfeier

freundlichst cinzuladen

Philipp Lörcher

Sohn des j- Jakob Lörcher, Landwirt, Agenbach

Sretel Feuerbacher

Tochter der Elisabeth Feuerbacher, Martmsmoos Kirchgang um 12 Uhr in Neuweiler

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