Seidenmütter Men Segelflugzeuge

Hirschberg (Riesengebirge), 7. Junl.

- Anläßlich der Luftfahrtwerbewoche wur- jstn gm Mittwochabend auf dem Hirschberger Marktplatz, wo sich Tausende von Menschen emgefunden hatten, zwei Segelflugzeuge ge­tauft. Die Weihestunde erhielt besondere Be­deutung durch die Anwesenheit der Mütter des Kampffliegers von Nichthofen und des Vorkämpfers für das Dritte Reich Horst Wessel. Auf Veranlassung des Oberbürger­meisters waren auch zwei Hirschberger Müt­ter, deren Söhne für die Bewegung gefallen sind, und zwar Frau Goratowski und Frau Tesche, eingeladen. Nach einem Marsch der Hirschberger Jägerkapelle und der Begrü­ßungsansprache des Schwarmführers von Wster tauften Freifrau von Richthofen und die Mutter Horst Wessels die beiden Segel­flugzeuge, die den NamenKamerad' und (.Präsident Loertzer' erhielten, l

zwmachrichttil aus-em-relch

Berlin, 7. Juni.

Der ReichSinyenminister hat verfügt, daß den Beamten und Arbeitern der Behörden für di« Teilnahme am S. Deutschen ReichSkriegertag in Kassel vom 7. bis S. Juli bezahlter Urlaub zu gewähren ist.

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In Berlin ist der bekannte amerikanische Histo­riker William Ribert Shepherd, ein warmer Freund Deutschlands. Plötzlich gestorben.

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Der .Bayrische Anzeiger' wurde verboten, weil er einen Aufsatz von Kardinal Faulhaber aus dem Jahre 1S24 veröffentlichte und ihn so brachte, als würden die darin gegeißelten Zustände heute be­stehen.

seitmMs sagend Ist nationalsozialistisch

ek. Wien, 7. Juni.

Die scharfen Gegensätze, die in Oesterreich zwischen der Mehrheit der Bevölkerung und der Regierung bestehen, machen sich natürlich auch in der Schule geltend. Der größere Teil der Schuljugend steht geschloffen im national« sozialistischen Lager und wird von den Vaterländischen' auf alle mögliche Art schikaniert. Bei einer Abiturientenfeier, dit am Mittwoch in Innsbruck stattfand und an der viele Hochschüler teilnah men, kam es so« gar zu einer regelrechten Saalschlacht, so daß erst Polizei nnt dem Gummiknüppel du Kämpfenden trennen konnte. Zehn Personen wurden verletzt. Verhaftet wurden natürlick nicht dievaterländischen' Provokateure sondern die Provozierten Nationalsozialisten

Auch auf der Grazer Universität kam es zy scharfen Zusammenstößen zwischen National« soziatisten und Sturmschärlern. bei denen ebenfalls Polizei eingreifen mußte.

Neueste Nachrichten

Stabschef Rohm tritt mehrwöchige» Er­holungsurlaub an. Das Pesseamt der Ober­sten SA.-Führung teilt mit:Der Stabschef der SA., Neichsminister Röhm, hat einen mehrwöchigen Krankheitsurlaub angetreten. Dieser Urlaub wnrde dem Stabschef von sei­nen Aerzten zum Zwecke eines notwendig ge- wordenen Kurgebrauchs verordnet.

Der Reichsjugendsührer stiftet HJ.-Lei- stuugsabzeichen. Als Auszeichnung für viel­seitige geistige und körperliche Leistungen stif­tet der Reichsjugendsührer mit Wirkung vom 31. Mai 1834 für die Hitler-Jugend das HJ.- Leistungsabzeichen. Jeder Hitlerjunge kann

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Sie selbst trat in das Schloßportal ein Und fragte den schlanken Pagen, der gerade seinen Zigarettenbauchladen niedersetzte, nach Herrn Direktor Hillmann.Melden Sie Herrn Hillmann: Ersatz Fräulein Fischer!'

Der Zigarettenpage war sogleich im Bilde. Sehr wohl, meine Dame.'

In der alten Diele sah sich Effi voller Spannung um.

Es heißt, Herr Hillmann sei bei den Handwerkern im Oekonomiegebäude 6!' rich­tete der Zigarettenpaae ihr aus, nachdem er mehrmals im Schnellschritt die Diele pas­siert hatte.Wollen Sie eben mal mitkom- men, Fräulein?' Er hängte sich den Bauch­laden um und lies voran.

Es ging durch zwei elegante Speisesäle, über eine sonnige Terrasse, auf der ein Paar Dutzend Gäste schwatzend und rauchend beim Kaffee saßen. Ein wundervoller Park führte in schmalen Terrassen zum Elbufer hinab. An der Westseite des Grundstücks lagen zwei kleine Kavalierhäuser, bis zum Mansarden­dach mit Efeu berankt. Weiterhin ein paar Treibhäuser. Eines davon war geöffnet. Ein großer junger Mensch hantierte dort an den Scheiben herum, halblaut vor sich hinsum­mend.

ProtestdesStadtratsSaarlouis

Eingabe an den Prüfidenten der Regierungskommiffion

Die Stadtverordneten von Saarlouis haben an den Präsidenten der Regierungs­kölnmission folgende Eingabe gerichtet, in der es u. a. heißt:

Der Präsident der Regierungskommission hat durch Verfügung vom 5. Juni 1934 unter Berufung auf Artikel 1 der Verord­nung betr. die Ausübung der Polizeigewalt vom 20. Mai 1933 dem Bürgermeister der Stadt Saarlouis die Polizeiexekutive ent­zogen und sie dem Landrat des Kreises Saarlouis übertragen.

Die in der Deutschen Front zusammen- geschloffenen Stadtverordneten erheben gegen diese durch nichts begründete Maßnahme schärfsten Protest, sie erblicken in dieser An­ordnung nicht nur eine Maßregelung des Bürgermeisters, sondern darüber hinaus eine Maßregelung der gesamten Bevölkerung der Stadt Saarlouis. Ruhe, Ordnung und Sicherung waren in keinem einzigen Moment in der Stadt Saarlouis gefährdet. Die Bür­gerschaft war sich gerade mit Rücksicht auf die kommende Abstimmung ihrer besonderen Pflicht, Ruhe und Ordnung zu halten, zu jedem Zeitpunkt bewußt. Kleinere Vorfälle, wie sie immer wieder im täglichen Leben sich abspielen und die naturgemäß auch dann eine größere Anzahl Neugieriger anlocken, können unter keinen Umständen als Kund­gebung, Demonstration und Provokation angesprochen werden. Wir sind mit der gesamten Bürgerschaft darin einig, daß die Polizeiverwaltung Saarlouis und ihre Or­gane jederzeit die Lage beherrschen. Es ist nicht ein einziger Fall nachzuweisen, in dem die vorhandenen Polizeikräfte nicht genügt hätten oder aber, daß ihr Einsatz durch Ver­schulden der Polizeiverwaltung nicht recht­zeitig erfolgt wäre. Wenn der Präsident der Regierungskommission allerdings glaubte, den Darstellungen einer kleinen Minderheit,

dte sich zum größten Teil aus Leuten frag­würdiger Vergangenheit und sehr zweifel­haften Charakters zusammensetzt, mehr Ge­wicht beizumessen als der gesamten Be­völkerung, dann müssen wir gegen eine derartige verletztende Entscheidung schärfsten Widerstand erheben.

Wir verlangen von der Negierungskom­mission endlich Maßnahmen, die das Gros der Bevölkerung gegen das provokatorische Verhalten dieser Elemente schützt, der Ele­mente, die zum größten Teil von den Steuer- groschen der Bürgerschaft ernährt werden müssen. Wir haben gerade aus den letzten Vorkommnissen die Ueberzeugung gewonnen, daß man bewußt der Bevölkerung und auch der Polizeiverwaltung der Stadt Fallen stel­len will, um dieTerrorakte' zu schaffen, die für durchaus durchsichtige Zwecke benötigt werden.

Wir als die verantwortlichen, von der überwältigenden Mehrheit gewählten Ver­treter der Bürgerschaft, erwarten von der i Regierungskommiffion, daß sie ihre Erhebun­gen nicht nur bei Angehörigen der deutsch­feindlichen Gruppen anstellt, sondern daß sie endlich einmal, um ein wirklich klares und einwandfreies Bild über die Vorkommnisse in der Stadt und das Verhalten der Bürger zu gewinnen, auch Angehörige der Deutschen Frönt zu Worte kommen läßt. Insbesondere aber legen wir Verwahrung dagegen ein, daß die Regierungskommiffion Maßnahmen von so einschneidender Bedeutung trifft, ohne den Leiter der Verwaltung oder die Mitalieder des Beiaeordneten-Kolleaiums zu­nächst einmal selbst in dieser Sache gehört zu haben und dadurch den wahren und wirk­lichen Sachverhalt kennen zu lernen. .

Wir sind der Ueberzeugung, daß eine solche gewissenhafte Nachprüfung und eine gerechte Würdigung aller Vorgänge zu einer Auf- bebuna der Verfügung führen kann.

bas Leistungsabzeichcn erwerben Voraus­setzung für den Erwerb des Leistungsabzei­chens ist die Teilnahme an der weltanschau­lichen Schulung der Hitlerjugend auf Heim­abenden und Lehrgängen und die Erfüllung der Leistungsprüfungen in Leibesübungen. Die Leistungsprüfungen sind im 16., 17. und 18. Lebensjahr abzulegen. Für jede dieser be­standenen Leistungsprüfungen wird je ein Leistungsabzeichcn verliehen.

Sechs weitere Sammeltage für Mutter und Kind bewilligt. Im Interesse der Förderung der Wohlfahrtspflege und Jugendwohlsahrt haben die maßgebenden Stellen dem Amt für Volkswohlfahrt bei der Obersten Leitung der PO. der NSDAP, weitere sechs Sammeltage zugunsten des HilfswerkesMutter und Kind" freigegeben. Es sind dies Ser 30. Juni und 1. Juli, der 18. und 19. August und der 18. und 16. September 1934. An diesen Tagen können Haus- und Straßensammlnngen vor­genommen werden.

Zunehmende Belebung des Julaudsge- schästs. Die Belebung des Jnlandsgeschäfts, die im April besonders stark einsetzte, hat im Monat Mai aus der ganzen Linie, zugenom­men. Sie steht dem Ausfall, den die Wirt­schaft im Auslandsgeschäft zunehmend zu tra­gen hat, ausgleichcnd gegenüber. Wie in den Vormonaten wirken sich die Regierungsauf­träge weiter belebend aus.

Äustauschschüler aus Finnland und Schwe­den. In Berlin sind dieser Tage 150 finnische

Austauschschüler eingetrosfen. Sie wurden auf dem Bahnhof durch eine Abordnung der HI. feierlich begrüßt. Anschließend an die finnischen Austauschschüler werden nächsten Montag dreihundert schwedische Kinder in Berlin eintreffen.

Mussolini dankt Aloisi. Ministerpräsident Mussolini empfing de» Vorsitzenden des Gen­fer Saarausschusses, Baron Aloisi. Er be­glückwünschte ihn zu seiner Tätigkeit als Vor­sitzender des Saarausschusses, die eine Eini­gung zwischen Deutschland und Frankreich in dieser schwierigen Frage ermöglicht habe.

Besserung der französisch-italienischen Be­ziehungen? Nach einer Meldung desMatin" erwartet man in Rom Anfang Juli den Be­such des französischen Außenministers Bar- thou. Das Blatt versichert, die französisch­italienischen Verhandlungen über das Statut der italienischen Einwanderung in Tunis, über kleinere Grenzberichtigungcn in Norb- afrika, über Handelsverträge und andere Ab­kommen entwickle sich so günstig. Saß eine Reise Barthous nach Nom und eine Zusam­menkunft mit Mussolini gerechtfertigt er­scheine.

Bulgarien verbietet die Ausfuhr von Ge­treide. Durch eine Verordnung des bulgari­schen Ministerrates ist die Ausfuhr aller Ge- treibesorten untersagt worden. Die Maß­nahme wird begründet mit der anhaltenden Trockenheit, durch die bas Getreide sehr ge­litten hat.

Danzig, 7. Juni.

Auf der Danziger Werft brach in der Nacht zrun Donnerstag ein Magazinbrand aus, der sich Ssi einem Großfeuer entwickelte. Ein star­kes Aufgebot der Danziger Feuerwehr arbeitet an der Bekämpfung des Brandes, der gegen Morgen noch nicht gelöscht war.

Zu dem bereits kurz gemeldeten Großseuer auf der Danziger Werft erfahren wir fol- aende Einzelheiten: In dem brennenden Hauptmagazinsgebäude lagerten in der Hauptsache Werkzeuge, Kleineisenzeug, Bol- zen, Schrauben, Packungen usw. Die Feuer- wehr wurde um 1.15 Uhr nachts alarmiert; jedoch muß das Feuer im Innern des Ma- gazins schon längereZeit gewütet haben, da der Brand beim Eintreffen der Wehren bereits stark vorgeschritten war. Infolge der starken Verqualmung waren die Zugänge zu sämtlichen Räumen unpassier­bar. Seitens der Feuerwehr wurde vergeblich versucht, in das Innere des Gebäudes mit Gasschutz vorzudringen.

Sechs Feuerwehrleute sind an Gasver­giftung erkrankt; zum Teil waren sie umgefallen und mußten von Kameraden aus dem verqualmten Gebäude herausgefchafft werden. Die gesamten Danziger und Lang- fuhrer Feuerwehren waren auf der Brand­stelle tätig, außerdem ein Löschboot und ein Löschdampfer. Gegen 7 Uhr mor­gens war die Gewalt des Feuers gebrochen, so daß ein Teil der Wehren abrttcken konnte. Zur Zeit befinden sich noch Brandwachen auf der Brandstätte, um kleinere Brand­nester abzulöschen. Der Sachschaden, der noch nicht genau seststeht, ist außerordent­lich h o ch.

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schreiben zmM-Kreliz-Täg!

Helft dem Roten Kreuz

In seiner Eigenschaft als Schirmherr deS Deutschen Roten Kreuzes hat Reichspräsident Generalfeldmarschall von Hindenburg dem Notkreuztage, der am nächsten Sonntag, 10. Juni, überall iin Reich begangen wird und mit einer Sammlung zugunsten der segensreichen Einrichtungen des Deutschen Roten Kreuzes verbunden ist, herzliche Be­grüßungsworte gewidmet und dem Wunsche Ausdruck gegeben, daß die O P f e r w i ll i g- keit der Deutschen dem Roten Kreuz die Mittel bringen möge, die es für seine weitere Arbeit brauche._

Feuer im Schiss!

Präsident Lincoln" brennt

Honolulu, 7. Junk. ^

Auf dem Dampfer der DollarliniePrä- sident Lincoln' ist in einem Laderaum Feuer ausgebrochen. Das Schiff ist mit 60 Fahrgästen und 250 Mann Besatzung nach Honolulu unterwegs.

Präsident Lincoln funkte, daß der Brand gestern nacht 150 Meilen von der Küste von Hawai entdeckt wurde. Nach einem späteren Funkspruch ist das Feuer inzwischen eingedämmt worden.

Die Fahrgäste verhielten sich ruhig. Vier Schiffe der Marinestation Pearl Harbvr sind dem brennenden Dampfer zu Hilfe geeilt.

Essi blieb stehen.Ich suche Herrn Hill­mann!" rief sie ihm zu.

Er unterbrach das Summen.Ja, den sucht man hier Tag und Nacht. Und wer ihn findet, verliert ihn sofort wieder."

Er soll bei den Handwerkern sein." Sie hatte ihn auf einen Glaser eingeschätzt. Er besaß ein intelligentes, etwas spöttisch über­legenes Gesicht. Seine Haut war von der Frtthjahrssonne ganz dunkel gebrannt. Selt­sam hob sich davon das hellblonde, etwas strohig und wirr in die Höhe stehende Haar ab. Fast erschrocken sah Effi ihn seine großen, grauen, bedeutenden Augen.Verzeihen Sie."

Ich verzeihe gern. Aber ich weiß leider nicht was." Nun wies er lächelnd nach links. Die Herren Handwerker sind im Nachbar­haus, ich bin hier nur als Gartenarbeiter tätig."

Er war schlank und groß, auffallend groß. Sie mußte zu ihm emporsehen. Seine Stirn war hoch, von vielen feinen Querlinien ge­furcht, der Kopf hatte etwas von einem jun­gen Gelehrten. Effi wunderte sich, daß dies kein Akademiker sein sollte. Sein Anzug frei­lich war denkbar bescheiden, er trug ein kra­genloses Hemd, eine alte Hose mit Ledergür­tel und seine nackten Füße steckten in San­dalen.

Ich bin Ersatz für Fräulein Fischer und sbll mich sogleich bei Herrn Hillmann melden. Tabbert ist mein Name. Effi Tabbert."

Da haben Sie ja einen wichtigen Posten hier, Fräulein Tabbert. Ich heiße Boßdorf. Warten Sie, wahrscheinlich ist Herr Hill­mann schon wieder nach einem anderen Schauplatz entwischt.'

Oh, mein Gott, was sind das für herrliche Rosen da drinnen', rief Effi überrascht. Was für eine mächtige Maröchel Niel! Die hatten wir in Wiesbaden auch, aber hier t klettert sie ja durch das halbe Gewächshaus.'

Er sah sie lachend an, während sie mit ihm an der Glaswand entlangschritt. Seine tadel­losen, weißen Zähne leuchteten hell aus dem braunen Gesicht. Sehr jung wirkte er jetzt. Die hat eine aufregende Lebensgeschichte, Fräulein. Beinah wäre sie mir im Januar erfroren. Aber da macht ich rundum Kol­lekte um Heizmaterial, 'n bißchen gestohlen wurde dabei natürlich auch. Hallo, da drüben ist Herr Hillmann. Herr Hillmann! Augen­blick mal!"

Der elegant gekleidete Herr mit dem Men- jou-Bärtchen, der soeben hastig das Nebeu- haus verließ/wandte sich um. ,Za, Professor, was gibt's?"

Ersatz Fräulein Fischer ist hier, Herr Di­rektor! Fräulein Tabbert sucht Sie schon überall. Bitte."

Hillmann war zierlich, fast klein, gegen den Professor. Lebhaft, doch etwas gönner­haft streckte er ihr die Hand hin.Ausge­zeichnet! Also da drüben im Haus 8 bekom­men Sie das Zimmer von Fräulein Fischer. Die Wirtschafterin, Fräulem Liers, wird Ihnen alles zeigen. Hernach, bloß die näch­sten paar Stunden, brauch ich Sie im Büro. Es sind drei Dutzend Gäste da und zum Abend müssen wir bei dem warmen Wetter noch mit zehn, zwölf Autos rechnen. Die ganze erste Etage ist beseht, vierzehn Zimmer. Wir brauchen Aushilfskellner. Denninger knausert mit Personal. Unverzeihlich. Nun hören Sie bloß, wie es im Büro klingelt und keiner merkt es.

Effi war schon rasch dem Telephonruf nach­gegangen und hob den Hörer ab.Hier Stromhotel! Direktionsbüro. Ja, bitte? Ein Generaldirektor bestellte einen runden Tisch für zehn Personen im Galeriezmnner. Essi wiederholte und schrieb den Namen auf dem Block auf. Da dicht daneben die Speise­karte des Abends lag, fragte sie. ob das

tenü gleich zusammengestellt werden sollte nd las abPrima Malossol-Caviar, im isblock angerichtet frische Helgoländer Hum- ier mit Trüffelbutter

Hillmann öffnete die Telegramme, die auf em Schreibtisch lagen, hörte mit halbem >hre zu, schob ihr dann aber einen Bestell- ;ttel für den Oberkellner hin und diktierte jr.Jawohl, Herr Generaldirektor, wird lles bestens besorgt. Bereits notiert, sehr >ohl."

Inzwischen hatte Effi Hut, Handschuhe, iacke abgelegt und sich an die Schmalseite es Schreibtischs gesetzt. Das ging nun stun- enlang: Abhören, schreiben, anrusen, am mustelephon mit dem Küchenchef, mit dem Geschäftsführer verbinden, Bestellungen aus- ichten... Sie fand sich überraschend schnell i das fremde Gebiet... Und es war schon eun Uhr, als ihr einfiel, daß sie seit dem rsten Frühstück noch nichts gegessen hatte. Gehen Sie 'rüber nach Oekonomiegebäude 8. stäulein Tabbert. Ihr Gepäck ist schon rüben. Fräulein Liers wird eine der ilevinnen bestimmen, die Ihnen Tee und Zrötchen bringt. Heute ist Ausnahmezustand, ltorgen machen wir richtige Tagesordnung, können Sie in zwanzig

-in? Im Restaurant ist Generaldirektor tößler, dem mutz ich die Honneurs machen, iallo, wieder die ewige Quasselstrippe. Nein, lein, gehen Sie jetzt schon, Fräulein Lab­ert, sonst machen Sie mir auch noch schlapp. Effi kam von der Diele aus durch das Ga- eriezimmer. Hier wurde geschwatzt, gelacht, ait Tellern und Besteck geklappert, man >örte das Rauschen im Eiskühler gedrehter Nein- und Scktflaschen. Die Luft war som- nerlich warm. Nur auf der Terrasse hatten inige Damen und Herren die Mäntel umge­längt.

Fortsetzung folgt