Helft den HinleM-enen Bll VWiWll

Ein Aufruf an alle deutschen Volksgenossen

Ein SpreGOilWs gellen Schutz

die NS.-Volks Wohl fahrt die Hilfsmaßnahmen durch. Alle L-Pendeneinzahlungen, die für die Hin­terbliebenen der Opfer von Buggingen bestimmt sind, können nur eingezahlt werden auf das Postscheckkonto Karls­ruhe 1260Hilfswerk Buggingen" der NS.-Volkswohlfahrt oder Sparkassen­konto Karlsruhe Nr. 6500Hilfswerk Buggingen' der NS.-Volkswohlfahrt. Auch nehmen alle ortszuständigen Amts­stellen der NS.-Volkswohlfahrt Spenden entgegen, die obigem Konto zugewiesen werden.

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Neichskanzler Adolf Hitler hat der Ge­meindeverwaltung Buggingen zur Linderung der Not der Hinterbliebenen 10000 Mark zur Verfügung gestellt. Ebenso hat Minister­präsident Göring für die Hinterbliebenen der Opfer denselben Betrag überwiesen. Auf feine Veranlassung hin hat auch die preußi­sche Bergwerks- und Hütten-AG. 5 0 0 0 0 Mk. für den gleichen Zweck zur Verfügung ge­stellt. Das Amt für Vvlkswohlfahrt bei der obersten Leitung der PO. hat ebenfalls 10 0 0 0 Mark überwiesen.

Die Gewerkschaft Baden teilt im Einver­nehmen mit der Staatsanwaltschaft Freiburg mit, daß bergpolizeilich angeordnet ist, die Schächte frühestens 22. Mai wieder zu öffnen.

nicht zur Entladung gekommen waren. Wer Verkehr konnte erst nach einigen Stunden ausgenommen werden. Es wurden verschie­dene Verhaftungen vorgenommen.

S»e riköiec Grenze gesperrt

Auf die Ankündigung, daß Gauleiter Hofer, dessen abenteuerliche Flucht aus dem Innsbrucker Gefängnis nach Italien noch in guter Erinnerung ist, in O b e r a u d o r f und Flintsbach sprechen wolle, wurde am Sonntag die österreichische Grenze gegen Bayern vollkommen gesperrt. An jeder Straße, an jedem Weg standen Heimwehr­männer und Bundesheerangehörige, um den Tirolern den Grenzübertritt zu verwehren. Trotzdem kamen Hunderte von Tirolern nach Kiefersfelden, um von dort aus nach Oberau­dorf zu fahren, wo sie der Kundgebung bei- wohnten.

Ner Neuaufbau des Sketches

Reichsminister Dr. Frick übernimmt die Lei- . tung des Preußischen Ministeriums des Innern

Berlin, 9. Mai.

^ Nachdem am Montagnachmittag der preu­ßische Ministerpräsident Göriutz sich in seiner Eigenschaft als preußischer Minister des Innern von seinen Mitarbeitern im reußischen Innenministerium verabschiedet atte, übernahm der neue Preußische In­nenminister, Neichsminister Dr. Frick, am Tienstagmittag 12 Uhr sein neues Amt.

Dr. Frick machte dabei interessante Aus­führungen über die kommenden Ausgaben. Die Aufgabe des ersten Jahres sei es ge­wesen, die Politischen Gegner niederzu­werfen und so die ungestörte Arbeit der nationalsozialistischen Regierung zu sichern. Die Durchführung dieser Ausgabe sei her­vorragend gelungen und hieran komme dem bisherigen preußischen Innenminister und Ministerpräsidenten Göring das größte Ver­dienst zu. Die Aufgabe des zweiten ah res sei: das Reich neu aufzu- auen, organisch zu gliedern und es so fest zu verankern, daß es, unabhängig von Emzelpersönlichkeiten, Jahrhunderte über­dauere. Er erwarte deshalb, daß jeder ein­zelne freudig und selbstlos auf dem Posten, aus den er gestellt sei, an dieser großen Auf­gabe mitarbeite. Er bitte seine Mitarbeiter, Vas Vertrauen, das er ihnen entgegenbringe, auch ihrerseits zu erwidern, damit das' große Werk gelinge. Der Minister sei ge­wohnt. jeden nach seiner Leistung zu beur­teilen, und erwarte deshalb von jedem, daß er seinen Posten richtig ausfülle. Das sei kür ihn das Wesentliche. Wer von seinen Mitarbeitern seine Pflicht voll erfülle, brauche auch bei der Weiterentwicklung der Neichsreform wegen seines Persönlichen Fort­kommens sich keine Sorgen zu macken.

Betrug mit Marsarlnebezugsfchetnen ^ aufgedeckt

Gleiwitz, 10. Mai.

Die hiesige Kriminalpolizei hat einen groß angelegten Betrug mit Margarine­verbillig ungsscheinen für bedürf­tige Volksgenossen aufgedeckt. Die Schiebun- gen nahmen ihren Ausgang in Gleiwitz ünd Hindenburg. wo je ein Angestell­ter der Fürsorgeämter größere Mengen der Abschnitte unterschlug und sie an einen hie- sigen Bäckermeister verkaufte. Dieser verschob die Scheine an einen jüdischen Handelsver­treter weiter, der sie wiederum bei Kolonial­warenhändlern gegen gute Bezahlung ab­setzte. Die Margarine wurde dann als Kon­summargarine veräußert. Insgesamt wur­den 12 Personen der Teilnahme an dieser Schiebung einwandfrei überführt. Die Schul­digen sind geständig. 6 Haupttäter wurden sestgenommen.

Kurznachrichten aus dem Sketche

Berlin, 10. Mai.

DaS neue Buch des Reichspropaganda­ministers Dr. GoebbelsVom Kaiserhof zur Reichskanzlei" ist am Mittwoch erschienen. Das Buch ist nach Tagebuchaufzeichnungen aus der Zeit des Endkampfes um die Macht geschrieben und gibt umfassenden Aufschluß über die Zeit vom 1. Januar 1932 bis 1. Mat 1933. ' - -.

Buggingen, 10. Mai.

Das herbe Geschick, das die Familien der 86 toten Bergleute betroffen hat, hat in ganz Deutschland und weit darüber hinaus tiefstes Beileid hervorgerufen. Es sind auch in er­freulicher Weise bereis die ersten Spenden für die unglücklichen Witwen und Waisen eingegangen. Das ist natürlich nur der An­fang, dem eine ebensolche Fortsetzung folgen muß.

Der Leiter des Amtes für Volkswohlfahrt, Gau Baden, erläßt daher einen Aufruf an alle deutschen Volksgenossen in dem es heißt:

Ganz Deutschland steht noch erschüt­tert unter dem Eindruck der Grubenkata­strophe von Buggingen. 86 brave Berg­leute haben ihre Pflicht mit dem Tode bezahlt. 65 Witwen und 107 Kinder unter 15 Jahren trauern um den Vater, den Ernährer und den Bruder. Seid Sozialisten der Tat. Schließt Euch zusammen und sorgt für die Hin­terbliebenen!

Es wurde ein Ausschuß unter Leitung der NS.-Volkswohlfahrt gebildet, damit die Hilfe für die Betroffenen im national­sozialistischen Sinne durchgeführt wer­den kann. Nach Rücksprache und im Ein­verständnis mit dem Neichsstatthalter des Landes, Robert Wagner, führt

Auf dem Salzburger Flughafen, auf dem Bundeskanzler Dollfuß am Donnerstag vor­mittag eintraf, wurde knapp vor seiner An­kunft durch die Gendarmerie ein Behäl­ter mit 55 Sprengkörpern gefun­den. Diese Sprengkörper hätten, wie behaup­tet wird, bei einer Explosion die furchtbarsten Wirkungen auslösen können.

Dollfuß begab sich anschließend zu einer Bauernkundgebung, an der auch Vizekanzler Star Hamberg teilnahm.

Aus Anlaß dieser Versammlung ist es zu schweren Sabotagehandlungen ge­kommen. Eine der Eisenbahnlinien, die nach Salzburg führen, ist an mehreren Stellen unterbrochen worden, um die Bauern am Erscheinen in der Versammlung zu verhin­dern. Außerdem waren entlang des Bahn­damms noch an verschiedenen Stellen zahl­reiche Sprengkörper gefunden worden, die

Am Freitag um 20.30 Uhr spricht Reichs­minister Dr. Goebbels in erner Massenkund­gebung im Berliner Sportpalast über daS ThemaGegen Miesmacher und Kriti­kaster'.

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Der für den 10. Mai angesetzte 2. Deutsche Arbeitskongreß wurde aus Mittwoch, den 16. Mai vertagt.

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Der Rechtsverwalter der Deutschen evan­gelischen Kirche kündigt die Einberufung eines vorberatenden Verfassungsausschusses an. Das Geistliche Ministerium hat ein Kir­chengesetz erlassen, wonach die Deutsche evan­gelische Kirche die Leitung der Landeskirchen von Sachsen, Hessen-Nassau und Schleswig- Holstein übernimmt.

Im Massenschauspielwettbewerb des Neichs- kulturamtes der NSG.Kraft durch Freude" erhalten die ersten 5 Preise die Arbeiten von Willi Stolze-Berlin, Walter Büscher- Velbert, Walter Dach-Neukölln, Wilm Geher- Lübeck und eines Unbekannten, der aufge­fordert wird, sich zu melden.

Zum Stellvertreter des Neichskommisfars für das Siedlungswesen (ein mit Bezügen nicht verbundenes Ehrenamt) hat der Reichs- Präsident Dr.-Jng. Ludovici ernannt.

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In Mainz wurde das erste nationalsozia­listische Schulungslager für Lehrer eröffnet.

Die Oberste SA.-Führung gibt bekannt: Anträge von Vereinen, Verbänden. Einzel-

um Bewilligung zum Tragen verschiedener Krregserinnerungsabzeichen zum SA.-Dienst- anzug nehmen überhand. Solche Gesuche können in Zukunft nicht mehr erledigt wer­den. Eine generelle Regelung ist vorgesehen, AA.A Durchführung die eingelunfeilen Gesuche unerledigt bleiben müssen.

Neueste Nachrichten

Die Laudesgruppe Schweiz der NSDAP, sammelte IVO VVV für das deutsche WHW Durch den vorbildlichen Opfergeist der i» der Schweiz wohnenden reichsbeutschen Volksgc- nossen ist cs der LandeSgruppc der NSDAP, gelungen, in wenigen Monaten Barmittel im Betrage von über 100 000 zusammcnzu- bringen, die durch die Auslandsorganisatio» an die Reichsführung des Winterhilfswerks Berlin abgeführt wurden.

Noch keine Aenderung der Biersteuer. Es war beabsichtigt, die Grmeindebiersteucr mit der Neichsbierstener zu vereinigen und gleich­zeitig eine Senkung der steuert. Belastung des Bieres und eine Senkung des Ausschank­preises durchzuführen. Die diesbezüglichen Verhandlungen des Neichsministeriums mit der Vertretung des Braugewerbes haben zu einem Erfolg nicht geführt.

Regieruugsfeindl. Kundgebungen in Salz» bürg. Anläßlich eines Besuches des Bundes­kanzlers Dollfuß und Starhembergs in Salz­burg kam eS zu zahlreichen Gegendemonstra­tionen. Papierböller explodierten, ein Gleis wurde gesprengt, Hakcnkreuzfahnen gehißt und Hakenkreuze ausgestrcut. Zwei Personen sind verhaftet worben.

Ausfuhrsperre für rumänisches Getreide in­folge anhaltender Dürre. Die rumänische Negierung hat sich im Hinblick auf die Dürre entschlossen, außer anderen Einzelmaßnahmen jede Ausfuhr von Getreide bis auf weiteres zu verbieten. Selbstverständlich wird diese Maßnahme tief einschneidend für die Wirt­schaftspolitik Rumäniens, vor allem für seine Stellung im Nahmen der Kleinen Entente und auch für sämtliche auf der Grundlage der Gegenseitigkeit beruhenden Wirtschaftsbezieh­ungen sein.

Französ. Verkehrsflugzeug in den Kanal gestürzt

London, 11. Mai.

Das französische Verkehrsflugzeug Ikltt?', das am Mittwoch um 11.15 Uhr von Le Bourget nach London gestartet ist, ist auf der Höhe von Boulogne 'in den Ka- nal gestürzt. An Bord befanden sich 6 Personen, nämlich der Führer, der Fun- ker, ein Steward sowie drei Fahrgäste, von denen zwei Franzosen und der dritte ein " ''weizer sein sollen.

Am Mittwoch nachmittag wurde aus der Höhe von Boulogne inmitten des Kanals das Wrack eines Flugzeuges gesichtet, das endgültig als das des vermißten Flugzeuges festgestellt werden konnte. Man nimmt an, daß die Insassen ums Leben gekommen sind.

Das Flugzeug hatte bereits am Mittwoch mittag einen SOS.-Ruf ausgesandt, der von dem Londoner Flugplatz Croydon aufgefan­gen worden war. Man glaubt, daß die fran­zösische Maschine in dichten Nebel geraten war.

Eine Mutter hat stets nur Zeit für die andern, nie für sich selbst. Du bist ihr Dank schuldig.

Die Gäste fanden sich nach und nach ein. Alftn siel dje blonde Hausdame und Gesell­schafterin auf. Viele Frauenaugen blinzelten vsr Neid, und viele Männeraugen wurden glanzend.

Ein Schwan in einem Entenpfuhl ist die­ses Fräulein Wartberg unter uns", erklärte Ar Apotheker seinem Freunde, dem dicken Dorfarzt.

Erst ziemlich spät gelang es Bertram Mol­denhauer, sich an Angela heranzupirschen, vor­her war es schwer möglich gewesen. Er sah sie entzückt an, sagte leise:

Sie sind eine viel anmutigere Veilchen­dame als die auf dem Bilde, von der ich Ihnen erzählte."

Sie strahlte ihn an: ,Zch habe die Veilchen in Paris gekauft und dachte mir, daß ich Ihnen so gefallen würde, Bert."

Er nahm ihre Hand und drückte sie fast heftig, doch ließ er sie gleich wieder los.

Daß ich Ihnen so gefallen würde, Bert! Wie lieb das geklungen, wie wunderlieb. Herr­gott, daß man nicht tun durste, wozu das Herz drängte.

Er fragte:Werde ich neben Ihnen sitzen bei Tisch, Angela?" Sie sah ihn groß an.

Das weiß ich wirklich nicht. Aber ich möchte es auch gern. Ich weiß nämlich gar nickt, was ick mit einem fremden Meni cken

reden soll. Wir aber würden uns gut unter­sten."

Plötzlich war sie von seiner Seite ver­schwunden. Man ging zu Tisch, und Angela war mit einem Male wieder da, lächelte:

Sie sind mein Tischherr. Ich habe da ein .bißchen geändert: neben einem Herrn von Bär sollte ich sitzen; der hat nun Ihre Tisch- Häme die Apothekerstochter."

Tausend Dank, kleine Angela!" raunte er ihr zu und schmunzelte.

Es wurde im Gartensaal gespeist, und die Tafel war geschmackvoll ausgeschmückt mit fri­schem Grün und jungem Flieder.

Herr von Schenk begriff nicht, wie Bertram Moldenhauer an Angelas Seite gekommen, irgend etwas stimmte da nicht. Er sah Felizia fragend an. Sie begriff ebensowenig wie er, auf welche Weise der junge Arzt einen Platz «innahm, der für einen anderen bestimmt war.

Beim Essen war Angela fast übermütig. Ihr Tischherr erzählte ihr lustige Streiche aus seiner Studentenzeit, und mehrmals klang ihr frohes Lachen laut auf.

Herr von Schenk mußte immer wieder hin­übersehen zu Angela und ihrem Tischherrn. Dieser noch unbekannte, ziemlich lebensfrohe, junge Arzt besaß kein Recht, dem jungen Ding den Kopf zu verdrehen. Niemand hatte das Recht. Angela gehörte ihm. Liebe um Liebe! So war es ausgemacht. Niemand durfte sich zwischen seine Tochter und ihn drängen!

Nach dem Essen unterhielt man sich zwang­los bei Kaffee, Bier und Likören, und Herr von Schenk sorgte dafür, daß Angela zunächst nicht mehr mit dem Doktor zusammenkam. Er nahm sie beiseite, sagte zu ihr:

Ich möchte nur wissen, wer die Konfusion angerichtet hat mit den Tischkarten!? Neben dir sollte Herr von Bär sitzen."

Sie.lah ihn schelmisch M,

Die Konfusion habe ich gemacht, Papa, weil ich Bert Moldenhauer lieber neben mir haben wollte. Herr von Bär sieht so feierlich und langweilig aus."

Ehrfried von Schenk erwiderte nichts; aber er sann nach, auf welche Weise er wohl Ber­tram Moldenhauer für lange Zeit oder für immer aus dem Gesichtskreis Angelas brin­gen könnte.

Er sah sich nach Felizia um und fand sie von einem Kreis von Herren umgeben; keine Dame befand sich in ihrer Nähe. Er wunderte sich ein bißcAn darüber, dachte aber, es war ja schließlich natürlich: Neid hielt die Frauen fern, die Verehrung der Herren dagegen wagte sich dicht heran. Im Grunde genommen hatte er sich mehr versprochen von dem Abend; er fand ihn ziemlich öde und hatte das Gefühl, als hingen immer wieder zudringlich neugierige Augen an ihm, an Angela und Felizia.

Er überlegte. Vielleicht sah er aber auch alles falsch, weil er verstimmt war, weil ihn die Gegenwart des jungen Arztes störte. Er war einfach verärgert.

Er suchte ein stilles Nebenzimmer auf und lauschte von hier den Klängen der Musik. Er setzte sich in eine Sofaecke hinter eine Palmen- dekoration; er mußte ein wenig ganz allein sein. Er hatte Kopfschmerzen der Lärm, die vielen Menschen störten ihn. Er saß mit ge­schlossenen Äugen da; nur gedämpft drang die Musik bis zu ihm herein.

Ex hörte plötzlich sprechen und bemerkte, daß er sich nicht allein hier im Raum befand, wie er angenommen. Eine Frauenstimme ver­nahm er es mußte die der Frau Apotheker sein und eine Männerstimme, die er für die des Herrn von Bär hielt.

Er wollte nicht lauschen; aber obwohl die zwei nicht laut redeten, sorgte die Akustik die­le-. Zimmer- doch dafür, daß er mit anböres

mußte, was ihn erst lächeln, dann aber seht zornig werden ließ.

Die Frau Apotheker sagte:

Unser Gastgeber hat sich eine Hausgenos­sin ausgesucht, die viel besser in die ganz große Welt paßt als in ein stilles Taunusschloß. Sie lockt mit ihrem Hellen Blond und ihren sonsti­gen Reizen alle Herren an, wie das Licht die Motten: Mein Alter raspelt ihr auch Süß­holz vor; aber die Damen bleiben in gewisser Entfernung von ihr."

Die Männerstimme klang:

Ich glaube, dafür haben die Damen doch gar keinen Grund. Fräulein Wartberg ist sehr schön sie steckt noch dazu in einer verfüh­rerischen Toilette; aber es ist unklug von un­serer hiesigen Weiblichkeit, den Neid zu sehr merken zu lassen."

Neid?" kam es zurück.Nein, Neid ist das nicht allein. Man denkt ja jetzt über vieles ziemlich vorurteilslos. Aber sie ist die Liebste des Schloßherrn; er selbst soll ihr die teure und hochschicke Toilette in Frankfurt gekauft haben. So was verstimmt unsere Frauen und Mädels immer noch. Rm Dinges lst Lehrma del bei der Sturm Sie wissen, die ist die teuerste Modistin von Frankfurt, und die Ria Dinges hat nun erzählt. Herr von Schenk hat das Kleid der Wartberg mitbezahlt und es auch genau betrachtet, als sie es angeprobt. Na ja das genügt doch! Seit Jahr und Tag kümmert er sich um keinen von uns mehr, und jetzt setzt er uns seine Liebste und 'ne Pflege­tochter von der Landstraße vor. Die sollen wir beide für voll nehmen, und dafür kriegen wir Essen und Wein, Ich glaube, ich werde keine zweite Einladung hierher mehr annehmen. Man war neugierig; doch die Neugier ist gt» stillt."

^Fortsetzung kolat-t