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Nachrichtenblatt

der Militär-Regierung für den Kreis Calw

Bekanntmachungen des Herrn Gouverneurs, des Herrn Landrats und sämtlicher Behörden des Kreises

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CALW,

22. Dezember 1945

Nr. 43

Streiflichter zur Lage

Gespräch mit Land rat Wagner zum* Jahreswechsel

Wie denken Sie heute am Ende des schicksalschweren Jahres 1945 über die Situation des Kreises mul wie be­urteilen Sie die Aussichten für 1946?

Sie fragen ein bißchen viel! Es wird notwendig sein. Ihre Fragen etwas aus­einanderzuziehen.

Out. Darf ich zunächst dann fra­gen, wie Sie die Situation dtp Kreises überhaupt ansehen?

Ausgezeichnet. In - unserem Kreis herrschen eine Ruhe und eine Ordnung, um welche man uns allseitig beneidet.

Darf ich dann des Weiteren fra­gen , wie Sie die Situation auf dem wichtigen Gebiet der Ernährung be­trachten? *

Hierzu kann ich Ihnen^folgendes sagen:

1. In Kartoffeln sind wir bis zur neuen Ernte sehr gut versorgt, alle Vorräte sind im Kreis.

2. Brotgetreide: Hier sind wir noch für melyere Monate mit Vorräten ver-

sehen, die ebenfalls greifbar sind. Was uns bis zur neuen Ernte noeii fehlt, wird uns von der französischen Militärregierung freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Diese Quanti­täten sind bereits auf dem Konfineni angekommen.

3. In der Fleischversorgung werden wir. wenn keine Belieben auftreten, wohl die seitherige Quote'halten können.

Kein Unfug in der Neujahrsnaeht! Die Militärregierung hat für die

Neujahrsnaeht vom 31. Dezember auf

1. Januar folgendes verordnet:

1. Jeder Lärm auf den Straßen ist ver­boten, desgleichen Cliorgesang und Unfug aller Art.

2. Nachdrücklich verboten ist das Böl­lerschießen, das Abbrennen von Schwärmen, Fröschen u. a. Feuer­werk, sowie das Werfen von Knall­erbsen.

3. Kinder unter 16 Jahren dürfen in der Neujahrsnaeht nach 22 Uhr nicht mehr auf der Straße sein, os sei denn in Begleitung ihrer Eltern.

Der Landrat.

Wie steht es auf dem Gebiet der Bekleidung?

Hier liegen dip Verhältnisse natürlich etwas ungünstiger. Am besten ist die Situation noch bei den Schuhen. Unsere Schuhmacher haben so viel Leder erhal­ten, daß alle Schuhe, die es nötig haben, repariert werden können. Für den drin­gendsten Bedarf der Bevölkerung wer­den neue Schuhe demnächst in den Kreis hereinkommen. Kleinere Quantitäten sind schon da.

Am schlimmsten sieht es mit der Ver­sorgung in Textilwaren aus, dcjnn bis jetzt sind noch keine Zufuhren über­seeischer Rohstoffe wie Schafwolle oder Baumwolle eingetroffen. Wir haben außerdem auch keine Zahlungsmittel, um diese Einfuhren zu bezahlen und müssen uns vorläufig damit begnügen, Lobngeschüfte für die anderen Nationen zu machen.

Betriebsruhe über

Nach einer Weisung des Gouverne­ment Militaire haben die Industrie- und anderen Betriebe, ausgenommen Säge­werke und Lebensmittelbetriebe, in der Zeit vom 22. 12. 1945 bis 6. 1. 1946 zu schließen. Für den Arbeitsausfall er­folgt Bezahlung nach näheren Bestim­mungen. Notbelegschaften können, so- weil erforderlich, beschäftigt werden.

Ca 1 w. den 20. Dezember 1945.

Der Landrat.

Der Publikutnsverkehr bei den Behörden

^Folgende Behörden sind vom 24. De­zember bis 31. Dezember 1945 je ein­schließlich für den Pnbliktimsverkehr geschlossen:

Landrat samt, Kreisernährungsamt, Kreis wirlsehaftsamt, Kreiswöhlfahrls- aint, Kreispflegp.

Der Landrat.

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Achtung! Kraftfahrzeugbesitzer!

Bürgermeister!.

Die Besitzer von Kraftfahrzeugen fauch nicht fahrbereiten, stillgelegten und versteckten), die bis heute ihrer Meldepflicht zur Zuteilung eines neuen

Warum waren wir aber während des Krieges immer noch verhältnis­mäßig gut mit Spinnstoffwaren ver­sorgt?

Weil wir eine außerordentlich große und bewußt gesteigerte Produktion in künstlichen Fasern (Kunstseide und Zellwolle) hatten.

Und wo ist diese Produktion jetzt geblieben?

Ein Teil der Werke ist zerstört. Die großen Produzenten sind im russischen Gebiet sowie in Oesterreich und für uns nicht mehr zugänglich. Bei den übrigen Werken kann die Produktion wegen der z. Zt. herrschenden Kohlen- 'und Trans­portschwierigkeiten nur sehr langsam anlaufen. Es kommt hinzu, daß die Her­stellung künstlicher Fasern den acht­fachen Aufwand an Rohmaterialien im Vergleich zur Endproduktion hat und

den Jahreswechsel

polizeilichen Kennzeichens WT 06 poch nicht naehgekommen sind, haben hierzu von Donnerstag, 27., bis Sams­tag, 29. Dezember, letzte Möglich­keit, um auf dem Landratamt Abt. Zu- lassupgsstelle zu erscheinen. Sämtliche Kraftfahrzeugpapiere sind mitzubrin­gen.'Wer nach diesem Zeitpunkt noch im Besitz eines Kraftfahrzeuges ist oder ein solches bei sich unter- ges feilt hat,' ohne daß eine An- meldebestätigung (Certifieat provi- soire) vorliegt, wird bestraft und das Fahrzeug eingezogen.

Die Herren Bürgermeister werden um ortsübliche Bekanntmachung er­sucht. Es muß gewährleistet sein, daß auch der letzte Meldepflichtige von' der Meldeaktion Kenntnis erhält.

Calw, 22. Dezember 1945.

Der Landrat.

Amtsgericht Calw

. Auf Anordnung der Landesdirektion der Justiz in Tübingen bleiben die Kanzleien des Amtsgerichts im Inter­esse der Brennstoffersparnis in der Zeit vom 23. Dezember 1945 bis 1. Januar 1946 je einschließlich geschlossen.

Dr. G1 a t z, Amtsgerichtsdirektor.

v.