Der Pakt mit Polen

Ratifizierung noch in dieser Woche

Vor führenden Persönlichkeiten des kon­servativen Lagers des Regierungsblockes in Krakau sprach der Vorsitzende des Außen- ausschusses des Sejm, Abgeordneter Fürst Nadziwill über innen- und außenpoli­tische Fragen unter besonderer Berücksichti­gung der Nachbarstaaten. Polen habe sich stets von der Einmischung in innere An­gelegenheiten anderer Staaten ferngehalten.

Fürst Nadziwill kündigte dann an, daß das deutsch-polnische Abkommen noch im Laufe dieser Woche rati­fiziert werde. Das Abkommen dürfe in seiner Bedeutung weder unter- noch über­schätzt werden. Durch seine Unterzeichnung seien natürlich die Gegensätze noch nicht be- seitigt worden. Es sei jedoch dadurch eine andere Einstellung in den deutsch-polnischen Beziehungen herbeigeführt worden. Das

zehnjährige Abkommen habe den großen Mut des Reichskanzlers Hitler bewiesen, der beim Gegner Sympathie und Hoch­achtung Hervorrufe. Die durch den Reichstag angenommene Reichsreform habe ein neues Deutschland geschaffen, was wiederum als Anzeichen dafür zu werten sei, daß die Poli­tik des neuen Reiches unter der Führung Adolf Hitlers andere Wege gewählt habe, als das frühere Deutschland, das durch das Preußen der Junker und durch die hohen- zollernsche Hausidee vertreten gewesen sei.

In längeren Allsführungen widerlegte Nadziwill die absnllige französische Kritik an der Polnischen Politik. Nadziwill führte fer> ner Klage gegen die unloyale Politik des französischen Kapi­tals in Polen, die zahlreiche Schwierig­keiten verursache.

Die Abzeichen zum Gauparteitag

Das Propagandaamt der Gauleitung teilt uns zu den nebenstehenden Bildern über die Abzeichen zum Gauparteitag fol­gendes mit:

Die Gauleitung Württemberg . Hohen- zollern der NSDAP, hat zum Gauparteitag am 24.Z25. Februar für die Parteigenossen, die vereidigt werden und für die Besucher und Zuschauer am Gauparteitag Fest- abzeichen herausgebracht.

Das große, rechteckige Abzeichen ist massiv und versilbert und wird nur an die Politischen Leiter, Hitler-Jugend-Führer, BdM.-Führerinnen und Frauenschaftsleite, rinnen abgegeben, die vom Stellvertreter des Führers am Fonntag, 25. Februar, vor- mittags 10 Uhr, in Stuttgart in der Rote- bühlkaserne vereidigt werden.

Die kleine, runde Plakette kön- nen sich alle Zuschauer und Besucher des Gauparteitags um 10 Rpf. käuflich er­werben. Die von Gmünder Künstlern ein­gesandten Entwürfe hierzu wurden vom Gauleiter und Reichsstatthalter Murr ge­prüft und der Entwurf mit der für den Gauparteitag geeignetsten Symbolik, näm­lich die Fahnen der PO. und die Schwur­hand, gewählt.

Die Abzeichen werden von vier Firmen in Schwäb. Gmünd hergestellt und stellen neben ihrer künstlerischen Leistung auch eine be­achtliche Arbeitsbeschaffung?- Maßnahme für das Notstandsgebiet Gmünd dar. Die vereidigten Parteigenossen und Parteigenossinnen werden mit Stolz die Abzeichen tragen, da dieselben neben der tie- fen Symbolik der Vereidigung auch von deutscher Künstler, und Handwerksarbeit Zeugnis ablegen.

Die Bevölkerung Stuttgarts wie auch die von auswärts kommenden Besucher des Gau­parteitags werden aufgesordert, die kleine runde Plakette den Stuttgarter Mädels vom BdM. abzukausen und zum Zeichen der Teil­nahme am Gauparteitag anzustecken und

oamu auey o " Lreue zur nanonaiioziattin- schen Bewegung zum Ausdruck zu bringen.

zum erstenmal. uno zwar mir Genehmigung des Führers und in Ilebereinstimmiing mit ihm. eine wissenschaftliche Fun­damentierung der nativnal­so z i a l i st i s ch e n Politik. Er legte anschaulich dar. wie aus dem Zufamnien- brnch der gesamten Weltanschauung des Liberalismus heraus, allmählich sich die neue Lehre vom Nationalsozialismus Bahn gebrochen hat. Tie Träger dieser neuen Lehre lebten bereits in einer ganz anderen Welt der Vorstellungen, sie hatten uni ihre Ideen zu kämpfen und konnten sich um die nicht kümmern, die teils mit, teils ohne Schuld zu den Ewig-Gestrigen gehörten. Sie blieben bei ihren wissenschaftlichen Systemen und bei ihren Ismen, und niemand war da, der sie daraus erlöst und ihnen die große Richtlinie aufgezeigt hätte.

Das konnte nur jemand tun, dem daS Wissen auch geworden ist, der es erfühlte und erwarb, um es zu besitzen, der aber auch wie sie den gleichen falschen Propheten ge­lauscht und den Weg zu neuer Erkenntnis durch eigene Kraft gefunden hatte. Nun nach der Beendigung des politischen Kampfes und bei der Sammlung aller Kräfte für das Werden einer neuen Welt kommt er den Bedrängten zu Hilfe. Nun umreißt er in bildhaft klarer Darstellung das Wesens- gefüge der neuen Anschauung, denSinn der Politik. Dabei ergibt sich, daß die klare. Prägnante und anschau­liche Darstellung wie alles wahrhaft Große in Wirklichkeit außerordentlich einfach ist.

Das Gesetz des Willens ist eine der fun­damentalsten Erkenntnisse, die der National­sozialismus dem deutschen Volke gebracht hat. Und die Macht SeS Willens, geboren auS dem Witten eines einzelnen, erweckt in Mil­lionen Herzen und verschmolzen zur geschlosse­nen Volksgemeinschaft, ist das letzte Geheimnis der nationalsozialistischen Bewe­gung. Mit seelischen Energien hat sie den Kampf um die Macht im Staate geführt. Hier lag ja in der meisterlichen Beherr­schung der Psychologie die Kunst der Politik. Auf dieser politischen Logik, die der Führer lehrte, waren Zuversicht und Selbstbewußt- sein gegründet. Die Wahrheit der national­sozialistischen Idee, die in der Erkenntnis liegt, daß sie dem innersten Wesen des Vol­kes entspricht, mutzte naturnotwenig zum Siege führen. Für sie gab es keine Grenzen ihrer Willenskraft, weil sie ihren Antrieb aus den unverwüstbaren Quellen des volk- lichen Daseins zieht.

u Zehre K«Ws

DerVölkische Beobachter" schreibt: Wie bereits angekündigt, werden die Tage vom 23. bis 27. Februar als Ehrentage der Bewegung begangen werden. Am 23. Fe­bruar starb vor vier Jahren Horst Wessel, am 24. Februar 1920 sprach Adolf Hitler in der ersten großen Versammlung der NS­DAP ;n München,- in dieser Versammlung wurden die 25 Punkte der NSDAP verlesen »nd programmatisch verkündet. Der 24. Fe­bruar 1920 ist daher für die Bewegung für alle Zeiten einer der denkwürdigsten Tage.

Auch der 27. Februar ist ein Gedenktag be­sonderer Art. Nach seiner Festungshaft sprach am 27. Februar 1925 der Führer zum ersten Male wieder in München. An demselben Tage wurde die NSDAP in München wie­der ins Leben gerufen. Wie angekündigt, werden die Ehrentage ihre besondere Weihe durch die Vereidigung der Politi­sch e n L e i t e r der NSDAP, der HJ-Führer und der Führerinnen des BdM am 25. Fe­bruar im ganzen Reich erhalten. Der Schwer­punkt der Veranstaltungen wird in der Ge­burtsstadt des Nationalsozialismus, in Mün­chen, liegen.

Sie Schulung der FWttnuchWchses her PS.

Ter Reichsschulnngsleiter der Obersten Leitung der PO., Gohdes, kündigt in einem Rundschreiben an, daß ab 1. Oktober 1934 die Schulen der PO der NSDAP dem Teil der Jugend geöffnet werden sollen, der Ftthrer- qualitäten aufzuweisen hat. So werden in den G a u f ü h r c r s ch u l en Kurse von drei­monatlicher Zeitdauer durchgesührt werden. In den L a n d e s f tt h r e r sch u le n werden Kurse von einhalbjährlicher Zeitdauer durch- gcführt, während in der Reichsschule ein­jährige Kurse durchzuftthren sind.

Die Kursteilnehmer werben nach ganz be­stimmten Gesichtspunkten ausgesucht. Im Einvernehmen mit der HI, mit der SA und dem Arbeitsdienst werden wertvolle junge Parteigenossen für die FührerauSlese gestellt werden. Es wird künftig zur Bedingung ge­macht werben, daß ein jeder, der zum poli­tischen Führer herangcbildct werden soll, in seiner Jugend Dienst im Jungvolk ge­macht, bis zu seinem 18. Lebensjahr in der HF gedient und mindestens ein Jahr aktiven TA-Dienst erlebt haben mutz. Hat er diese Stufen durchlaufen, so kann er die drei Stufen der Schulungs- und Er- zichungskurse jGau-, Landesführer- und Reichsfchule) absolvieren.

Einer für alle, alle für einen, das ist der Kampfruf der NSB.

Kurze Tagesschau

Der Oberbürgermeister von Bamberg in Schutzhaft genommen

Bamberg, 20. Februar.

Die Politische Polizei teilt mit: Ober­bürgermeister Dr. Weegmann-Bamberg mußte am Dienstagvormittag in Schutzhaft genommen werden, weil er einen Gauleiter der NSDAP, beleidigt hat.

Wintergewitter über Berlin

Berlin, 20. Februar.

Nach stürmischer und regnerischer Nacht setzte in den ersten Vormittagsstunden über Großberlin ganz Plötzlich heftiges Schneegestöber ein. das von elek­trischen Entladungen begleitet war. lieber Spandau wurden 3 Blitz­schläge beobachtet, denen heftiger Donner folgte. .

Riesige Kapitalverschiebuug rechtzeitig verhindert

^ Düsseldorf, 20. Februar.

Der Düsseldorfer Zollfahndunasstelle ge­lang es. eine große Kapitalverschiebung es handelte sich um einige hunderttausend Mark rechtzeitig zu verhindern. Der Ban­kier und Warenhausbesitzer Lustig aus Neustadt a. Saale, der ins Ausland geflüchtet ist, hat mit größter Gerissenheit versucht den Erlös aus seinen Effekten und Immobilien aus Deutschland herauszuziehen und ins Ausland zu verschieben.

Schweres Eisenbahnunglück in Spanien Paris, 20. Februar.

WieHavas" aus Sevilla berichtet, ist am Dienstag früh bei Billanueva de la Reinda in der Provinz Cordoba ein Sonderzug, in dem sich 1900 Zuschauer der am Sonntag in Madrid veranstalteten Fußballwettspiele auf der Heimreise befan­den, mit dem D-Zug MadridSevilla zu- sammenaestoßen.

Nach den ersten Meldungen soll die Zahl der Toten 8, die der Verletzten 1VÜ betragen.

Raubiiberfall auf einen Steuereinnehmer Paris, 20. Februar.

In Marseille wurde Dienstag früh ein Steuereinnehmer in seinem Kraftwagen von 8 Räubern überfallen. Die Banditen hielten den Kraftwagen an und zwangen den Steuereinnehmer unter Vorhaltung von Revolvern, ihnen zwei Säcke auszuliefern, von denen der eine 180 000 Franken ent­hielt. Die Räuber entkamen mit ihrer Beute.

Zehn Frauen bei lebendigem Leibe ver­brannt

Brookville (Pennsylvanien), 20. Febr.

In einem Feierabendheim, das für die Angehörigen von früheren Kriegsteilneh­mern errichtet worden war, brach ein Brand aus, der mit rasender Schnelligkeit um sich griff. Sämtliche Löschversuche scheiterten, da die Hydranten infolge der grimmigen Kälte eingefroren waren. 10 Frauen, Angehörige von Kriegsteilnehmern, sind bei lebendigem Leibe verbrannt.

Neueste Nachrichten

Im Laus des letzten Halbjahres ist eine Zunahme der Mitgliederzahlen bei den Or­ganisationen der Arbeiter und Angestellten «m 4,5 Millionen erfolgt.

Im Reichsgesetzblatt wirb bie vom Reichs- Minister für Ernährung und Landwirtschaft und vom Reichswirtschaftsminister erlassene Dritte Verordnung über den vorläufigen Aufbau des Reichsnährstandes" veröffent­licht. Die Verordnung umreibt den Kreis derjenigen Industrien, Handels- und Hand­werksbetriebe, die zum Reichsnährstand ge­hören, und regelt ihre Beziehungen in markt­politischer und ständischer Hinsicht.

Da sich in de« vergangenen Jahren neben dem Wettbewerb der ausländischen Frühkar­toffel« die Verwaltung der deutschen Früh­kartosselernte durchaus ««befriedigend gestal­tete, hat der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft durch eine Verordnung aus Grund des Reichsnährstandgesetzes den

Absatz von Frühkartosfekn -kn« Regelung unterzogen.

Frankreich hat seit Beendigung »es Welt­krieges nicht weniger wie 80 Unterseeboote erbaut.

Der polnische Finanzmiiiister hat erklärt, Polen werde der Währungspolitik treu blei- bcu, die es seit dem Jahre 1930 verfolge und bie auf eine Aufrechterhaltung der Stabili­tät der Währung hinauSlanfe.

Die sowjetrussische Regierung führt gegen­wärtig Verhandlungen mit Italien über den Ankauf von neuen Schiffen. Italien soll acht Schiffe mit einer Gesamttonnage von 23 000 Tonnen liefern. Ein Teil davon soll bar be­zahlt werden, für den Nest wird Italien ein Ziel von 30 Monaten bewilligen.

I» Japan erklärt man, - für den Fall der Anerkennung des Mandschu-Staates durch die Reichsregierung Deutschland ein breiter Raum zur wirtschaftlichen Betätigung ge­sichert werden solle. Möglicherweise würde unter diesen Umständen das Abkommen mit Frankreich über die wirtschaftliche Er­schließung der Mandschurei nicht bestätigt werden. Bon osfizwser japanischer Seite wird erklärt» daß Sowjctrußland ein Heer von 140 000 Man» an der mandschurischen Grenze «nd in de» Provinzen Wladiwostok, Amur und Tschita konzentriert habe. In der Mongolei befinden sich eine russische Kavalle- ricdiviston» 400 Flugzeuge und 300 Tanks.

i« Sarhgrurmii bilden den Reichsnährstand

Berlin, 20. Febr. Der Neichsministcr für Ernährung und Landwirtschaft und der Reichswirtschaftsminister haben auf Grund des Neichsnährstandsgesetzes eineDritte Verordnung über den vorläu­figen Aufbau des Reichsnähr­standes" erlassen, in welcher die Einzel­heiten über die Eingliederung von Handel- und Gewerbetreibenden in den Reichsnähr­stand festgelegt werden.

In 8 1 wird ein genaues Verzeichnis der Betriebe gegeben, die als Landhandel und Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeug- nisse anzusehen sind. Es handelt sich um 10 Gruppen: Wirtschaft mit Ackerbau­erzeugnissen, Viehwirtschaft, Brauwirtschaft, Zuckerwirtschaft, Stärke- und Branntwein- Wirtschaft, Fischwirtschaft, Fett- und Milch­wirtschaft, Lebens- i»id Gcnußmittel, Holz­handel und sonstiger Lebensmittclemzelhan- del. Der Reichsernährungsminister kann im Einvernehmen mit dem Neichswirtschafts- minister Aenderungen und Ergänzungen der Liste vornehmen.

Eine nach dieser Liste begründete Zuge- Hörigkeit zum Reichsnährstand schließt die Zugehörigkeit zu anderen Standes- oder Be­rufsvertretungen aus, soweit nicht in den Paragraphen 3 und 4 anderes bestimmt ist.

Die Ernennung der Führer der Innun­gen von Bäckern, Schlächtern, Müllern und Konditoren und der übergeordneten fach­lichen Gliederungen dieser Handwerkszweige bedarf von nun an der Zustimmung des Reichsbauernführers.

Planwirtschaft ln brr Kartosselversorgung

Berlin, 20. Febr. Der Neichsministcr für Ernährung und Landwirtschaft.' Walther Darr 6 , hat nunmehr durch eine Verord­nung auf Grund des Reichsnährstandgesetzes den Absatz von Frühkartoffeln geregelt. Der Reichsnährstand wird ermächtigt, vorzu- schreiben, inwieweit Erzeuger von Frühkar­toffeln lSpeisekartoffeln, die vor dem 20. Juli jeden Jahres geerntet werden) in den einzelnen Anbaugebieten sich beim Verkauf der Frühkartoffeln Einrichtungen zu bedie­nen und besondere Vorschriften über Sort- tierung, Verpackung, Verladekontrolle und Herkunftsbezeichnung innezuhalten haben. Er wird ferner ermächtigt, Einrichtungen zur geregelten Versorgung der Verbraucher­gebiete zu errichten, den waggonweisen Ver­sand unverkaufter Kartoffeln zu verbieten und Preise auch Mindestpreise und Preis­spannen für den Verkauf von Frühkar­toffeln festzusetzen.

Jas Urteil im RWiR-Prarch

Saarlouis, 20. Februar.

In der Berufungsverhandlung des Pro- zesses gegen Kommerzienrat Hermann R v ch- ling, Direktor Hall und die drei mit­beteiligten Mercher, Hillm an» und Dibo wurde am Dienstag das Urteil ver-

Danach wurde Kommerzienrat Nöch-

ling unter Verwerfung der Berufung der Staatsanwaltschaft wegen einer durch Ver- breitung von Flugschriften begangenen Be- leidigung gegen den Bergmann Dörscheid zu 800 Franken Geld- strafeverurteilt. DerlagSdirektor Hall wegen Beihilfe zu 800 Franken, die anderen drei Angeklagten ebenfalls wegen Beihilfe zu je 50 Franken Geldstrafe. Im übrigen er- tolate Freisprechung

Zu dem Urteil wird festgestellt, daß di« ranzösische Bergmerksverwaltnng ihr er- jofstes Ziel, sich durch diesen Prozeß von dem Vorwurf eines unberechtigten Drucks anf hr Personal in der Frage der Dominial» chulen zu befreien, nicht erreicht hat. Räch» iug ist trotz der ihm auserlegten Buße ge» cecktkertiat worden.