Revolution des Jahres 1933 sei weltanschau­lich, geistig, noch nicht abgeschlossen. Die Kirche könne und dürfe nicht neutral bleiben, sie dürfe sich auch nicht auf ein Nebcngelcise abschicbcn lassen. Wir wollen, baß die Kirche ein wichtiges Glied i m Staat, nicht neben oder über demselben sei. Nur so würben die Kräfte frei für Verkündigung des Wortes Gottes und der Seelsorge. Die Kirche solle Volkskirche werden, nicht Pfarrerkirche. Der cvang. Pfarrer müsse im Volk stehen. Einem Staate des Guten der Wahrheit und Aufrich­tigkeit zu bienen sei Gottesdienst. Gott stelle uns in die Lebenskreise Familie, Gemeinde und Staat hinein, im Volke zu wirken, sei unser Weinberg. Grundlage dieser Volks­kirche seien Bekenntnis und Bibel. Man müsse aber seststellen, daß Bekenntnisse Men­schenwerk seien. Gatt lasse sich nicht in Glau­benssätze hineinzwängcn. Das Stichwort heiße: Auf dem Bekenntnis der Väter vor­wärts! Jede Orthodoxie sei abzulehnen, da sie dem suchenden Menschen im deutschen Volke den Weg zur Wahrheit versperre. Was wir brauchten, sei Ehristusgeist, nicht Dog­men. Das Kreuz sei das Zeichen des heldi­schen, nicht aber des gebrochenen Heilandes. Der sittliche Kern des Nationalsozialismus sei: Dienst und Opfer. Dazu müsse auch un­sere Volkskirche die deutschen Menschen er­ziehen. So wie die Dinge heute noch in der Kirche lägen, gelte auch für sie bas Goethe­wort:Stirb und werde".

Im Schlußwort dankte der Ortsgruppen­leiter dem Vortragenden. Der Totalitätsan­spruch des neuen Staates, so führte er aus, verlange auch eine volksverbunbenc Kirche. Der Führer habe die göttliche Aufgabe: Nie­derwerfung Ser Gottlosenbewcgnng erfüllt,' der Kirche sei dies nicht gelungen. Niemals dürfe die vom Führer zugesicherte Glaubens­freiheit zum politischen Kampf gegen den Staat mißbraucht werden. EinSteg Heil" auf den Führer sowie das Horst-Wcssel-Lieö beschlossen den überaus gut besuchten Sprech­abend.

Von der Handwerkskammer Reutlingen

Im Jahresbericht der Handwerkskammer Reutlingen wird u. a. bekanntgegeben, daß im Kammerbezirk im Jahre 1933 23 369 Hand­werksbetriebe gezählt wurden. Aus 1009 Ein­wohner kommen fast 49 Betriebe. In einigen Oberamtsbezirken des Schwarzwaldes steigt diese Ziffer sogar noch wesentlich höher. Fast 6909 Lehrlinge waren aus den 17 Oberamts- bezirkeu bei Ser Handwerkskammer Reutlin­gen angemeldet. Davon standen im 1. Lehrjahr

1390, im 2. Lehrjahr 1406, im 3. Lehrjahr 1696 und im 4. Lehrjahr 376 Lehrlinge. Im Jahre 1033 machten 2728 Lehrlinge die Gesellenprü­fung. Die Kammer ließ es sich besonders an­gelegen sein und wurde auch vom Handwerk dabei unterstützt, daß auf die Ausbildung der Lehrlinge besondere Sorgfalt verwendet wird.

Der erste deutsche SA.-Film

Ju München, der Geburtsstadt der natio­nalsozialistischen SA, entstand, aus den Ta­gen der nationalen Erhebung heraus, der erste deutsche SA-Film. Regisseur Franz Settz hat dieses Epos vom unbekannten SA-Mann verfilmt, hat den Mythus des SA-Mannes geschaffen, der hinter den Sturmfahnen Adolf Hitlers Deutschland ,m zähen Kampf er­oberte. In der Figur des SA-Mannes Brand vereinigt sich der Geist, bas Erleben der deutschen Revolution, für die er, der unbe­kannte SA-Mann, zum Fahnenträger gewor­den war.SA-Mann Brand" ist ein leuchten­des Fanal unserer braunen Kämpfer. Der heutigen Eröffnungsvorführung werben die Vertreter der Behörden sowie sämtliche Füh­rer der Gliederungen der NSDAP an­wohnen.

*

Neuenbürg» 11. Jan. Der Gemcinderat be­schloß, der Familie des verstorbenen Kom­merzienrats Artur Schmidt einen Platz auf dem neuen Friedhof als Ehrengrab zu über­lassen in Würdigung der von dem Verstorbe­nen der Stadt zugewendeten Stiftungen und dessen Verdienste um die Arbeitsbeschaffung.

Pfalzgrasenweiler, 11. Jan. Die Wildsauen zeigen sich diesen Winter wechselnd in den Waldungen bei Pfalzgrasenweiler, Dornstet­ten, Musbach und Hallwangen. Den dauern­den Bemühungen der Forstbeamten und Jagdaufseher gelang es wiederholt, durch Nachspüren der Fährten im Schnee die Sauen einzukreisen und an bestimmten Walüorten zu bestätigen. Bei den anschließenden Treib­jagden konnte im Staatswald Pfalzgrafen­weiler und Dornstetten je eines dieser Bor­stentiere zur Strecke gebracht werden.

Stuttgart» 11. Januar. Wie dasDeutsche Volksblatt" berichtet, befindet sich der von der Polizei in Haft genommene Pater des Christ­königsheims in Plieningen/F. wieder auf freiem Fuß. Der gegen ihn ausgesprochene Verdacht erwies sich bet der richterlichen Ver­nehmung als ungerechtfertigt.

Neusfen OA. Nürtingen, 11. Jan. Es dürste nur wenig bekannt sein, daß der Stellvertre­ter des Führers, der neue Neichsminister

Rudolf Heß ein Schwabe ist und aus Neuffen stammt. Sein Großvater war -er Weingärt­ner Georg Konrad Heß, der seinerzeit nach längerem Aufenthalt in Palästina wieder hie- her znrückcehrte und im Jahre 1910 hier starb. Der Vater des Ministers, der nicht mit sei­nein Vater nach Neuffen zurückkehrte, son­der» sich in Aegypten seßhaft machte, war dort Mühlen- und Maschinenfabrikbesitzer

Röhrwangen, OA. Biberach, 11. Januar. (Beim Holzfällen tödlich verun- glückt.) Am Mittwoch mittag verunglückte der 43 Jahre alte Christian Müller im Walde tödlich. Er wollte mit einem Knecht einen Baum fällen. Beim plötzlichen Nieder­fallen des Stamme? wurde Müller so un­glücklich getroffen, daß er sofort tot war.

Rördlingen, 11. Jan. (Beim Essen er­st ickt.) Einem Arbeiter von hier geriet denn Essen ein Teil seines Zahnersatzes in die Speiseröhre und setzte sich dort trotz aller Ge­genmaßnahmen hartnäckig fest. Der Unglü-.lS» Mensch mußte sich einer Operation unterzie­hen; doch ehe ihm Hilfe gebracht werden konnte, verstarb der Mann.

Friedrichshasen, 10. Jan. Seit dem Weg­fall deS Sichtvermerkzwanges hat insbeson­dere der Wintersportverkehr von Ober­schwaben über den Bodensee nach der nahen Schweiz einen beachtenswerten Auf­schwung genommen. In den letzten Tagen wurden auf manchen Schiffskursen hundert und mehr Reisende nach Norschach oder No- manshorn befördert.

»rreoncysyasen, il. Jan. (Feu eisig- nal über dem Bodensee.) Auf der MotorführeSchüssen" wurden dieser Tage von der Schiffswerft Friedrichshafen Feuer» fignale ausprobiert, die bei Nacht im Falle einer Gefahr auf See entzündet werden. Es wurden chemische Brandpulver für verschie- dene Lichtfarben, die längere Zeit gelagert waren, auf ihre Wirksamkeit geprüft. Der Versuch gelang vollkommen.

Das westliche Tiefdruckgebiet dehnt seinen Einfluß allmählich auf Deutschland aus. Für Samstag und Sonntag ist deshalb mehrfach bedecktes, wenn auch noch vorwiegend trocke­nes, mäßig kaltes Wetter zu erwarten.

Kirchliche Nachrichten

Svangelische Gottesdienste

Samstag, 18. Januar 1934:

Zeit:

20.00 Wochenschlußfeicr in der Kirche.

2 . Sonntagn. d. Erschcinungssest,

14. Januar 1934:

Turmlted: 25, Nun grüßet alle.

9.80 Hauptgottesdienst. Hermann. Eingangs- Lied 24, Nun danket all u. bringet Ehr 10.48 KinbergotteSdienst tm Vereinshaus 11.00 Christenlehre f. d. Töchter des I. Be­zirks jgegen Hirsau). Hermann.

17.00 Abendpredigt im Vereinshaus. Schüz Mittwoch, den 17. Januar 1934:

20.00 Frauenbesprcch.-Abend im Vereinshaus D o n u e r s t a g, 18. Januar 1934:

20.00 Bibclstunde im VsreinshauS über 1. Joh. 1, 510. Schüz.

«-

Katholische Gottesdienste Sonntag, 14. Januar 1934:

8.09 Frühmesse und Ansprache 9.80 Predigt und Amt; anschl. Christenlehre 13.30 Andacht.

Montag, 15. Januar 1981:

8.00 Gottesdienst in Bad Ltcbenzell. Beichtgelcgenheit: Samstag von 16.99 bis 17.30; Sönntag von 7.00-8.00 Uhr. *

Kirchenauzeigen -er Methodiftengemeindc Sonntag, 14. Januar 1931:

Calw: 9.80 u. 17.00 Predigt, 10.45 Sonntags- schnle. Mittwoch: 20.15 Bibelstde. Donnerstag: 20.15 Jugendbund. Stammheim: 10.90 und 14.00 Uhr Predigt. Mittwoch: 20.16 Uhr Bibelstunde.

Oberkollbach: 10.00 Uhr Predigt. Sonntag bis Freitag 20.00 Uhr: Evangelisation.

DerSchweinebestand in Württemberg

Stuttgart, 10. Jan. Nachdem das vorläu­fige Ergebnis der Viehzählung vom 5. De­zember 1933 für Württemberg lausgenom- men die Schweine) in Nr. 16 derMitteilun­gen des Württ. Statistischen Lnndesamts", Jahrgang 1933, veröffentlicht worden ist, wird im Nachstehenden das Ergebnis dieser Zählung auch für die Schweine unter Ver­gleichung mit den letztjährigcn Tezember- Biehzählungen bekanntgegeben. Tie eingr- klammerten Zo'o-., I n S'ins ,m

Jahre 1932. Gejamtstand an Schweinen: 672 354 (624 895) Zunahme: 47 459. 7 >

Amtliche Bekanntmachungen.

Errichtung einer Entrväfferungs- Genoffenschaft in Anterhaugstett.

Bei der Abstimmungstagfahrt am 9. Januar 1934 haben von 4l Teilnehmern mit zuiammen: 826.88 RM. Eteuerkapital 28 Teil­nehmer mit: 535.86 RM. St. K. mitja" abgestimmt. Nicht er­schienen und als ziistimmenv anzusehen sind 12 Teilnehmer mit: 282.40 RM. Steuerkapitai. Ein Teilnehmer mit einem Sieuerliapital von: 8.62 RM. hat mitnein" gestimmt. Das Unternehmen gilt daher als beschlossen.

D'e zur M noerheit gehörigen, sowie die nach Art. 88 Abs. 1 des Wassergesekes als zusiimmend angenommenen Grundeigentümer haben das Recht, innerhalb der Ausschlußsrist von 2 Wochen vom Taqe der Abstimmung an dem Oberamt die nach ihrer Ansicht der Aussührung des Unternehmens entgegenstehenden Griinse mündlich oder schriftlich darzuiegen, soweit dies nicht schon bei der Abstimmungstagfahrt ge­schehen ist.

Binnen derselben Frist sind bei dem Oberamt etwaige Beschwerden gegen das vorläuüge Erkenntnis über die Ansprüche auf Freilassung von dem Unternehmen, sowie die Anträge aus Beiichtiaung des Ab­stimmungsergebnisses vorzubringe», welche aus diesen Ansprüchen oder aus anderen Gründen abgeleitet werden.

Calw, den 10. Januar 1934.

Dberamt: Nagel.

Lalrv.

BttlmI Mer Linde»- nnd WrlWinnie

mit zugehörigem Aslholz am Samstag, den IS. 3an. 1934. Zu­sammenkunft um I2'/i Uhr bei der Oberamissparkasse und um I Uhr bei der Kammfabrik.

Den 11. Januar 1934.

Stadtpflege.

Frauenarbeilsschule Calw.

Ab nach 1er Woche i t Gelegenheit geboten, Dounerstagnach- mittags von 25 Uhr Unterricht in allen Arten Handarbeiten wie Stricke», Häkeln, Weben, Sticken usf. zu erhalten. Dauer dieses Kurses bis 28. März. Schulgcid 5 RM. Näheres sowie Anmeldung am i5. und 16. Januar bei der Schuileiterin.

Die Schulleitung: Lisa Fechter.

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SA-Mann Brand zeigt das Einzelschicksal eines Mannes un zähen Kampf der Braunhemden um den Sieg über ihre innerpolitischen Gegner.

Ein Lebensbild aus unsere» Tagen.

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ist am 11. Januar 1934 saust entschlafen.

Beerdigung Samstag 3 Uhr.

2m Namen von Verwandten.

Altburg, den 12. Januar 1934.

Danksagung

Für di» herzliche Liebe und Teilnahme beim Heim­gang unseres lieben Entschlafenen

Michael Rentschler

sagen wir unseren aufrichtigsten Dank. Besonders danken wir Herrn P,arrer Dierlamm für die trostreichen Worte, dem Leickenchor für den erhebenden Gesang, den Herren Ehrenträgern, für die vielen Blumen- spendcn, sowie für die zahlreiche Begleitung von nah und jern zu seiner letzten Ruhestätte.

Die trauernden Hinterbliebenen.

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