Freisprechungsfeier für Handwerks-Lehrlinge

^ Im Nahmen der Neichshandwerkswerbcwoche fand gestern Abend im Saalbau Weiß in Wiederbelebung alten Brauch­tums erstmals eine wohlgelungene Freisprechungsfeier sür Lehrlinge statt. Voraus ging der Feier ein stattlicher Fackel­zug, an dem sich sämtliche Lehrlinge und Gesellen der Calwer Handwerks- und Gewerbebetriebe und die Schuljugend be­teiligten. Von den Spielmannszügen der Hitlerjugend und des Militürvereins begleitet, bewegte sich der Zug im Scheine zahlloser Pechfackeln und bunter Papierlaternen von der Altburger Straße aus durch die ganze Stadt und saud sein Ende am Weitzschen Saalbau. Rasch füllte sich der Saal bis zum letzten Platz. Tie junge, flott eingespielte NS-Kapelle, geleitet von H. W e i ß, erofsnete mit zivei schneidig gespielten Musikstücken die Feier- NSHago-Kreisleiter Schäfer be­grüßte die zahlreichen Gäste und erinnerte sie eindringlich an das Motto:Segen der Arbeitsbeschaffung im Kleinen, gerade auf den Einzelnen kommt es an". In einem schwung­vollen GedichtLob des Handwerks" pries Gewerbeschulrat Wöhr mit markigen Worten das deutsche Handwerk,die treue Schwester der Wissenschaft und auch der Kunst". In einem kurzen Vortrag führte dann Herr Wöhr die Zuhörer im Geiste zurück in jene Zeit, wo das Handwerk wirklich noch goldenen Boden" hatte, wo ein Meister Martin, der Küfer, ausrusen konnte:Mein Handwerk halte ich fürs Herrlichste in dieser Welt". Ausgehend von der Kunst der alten Meister, von der die Dome, die Bürgerbauten und die Sammlungen unserer alten Städte noch heute beredtes Zeugnis ablegen und die wir auch in manchen prächtigen Fachwcrkbauten unserer Stadt verkörpert sinden, zeichnete er in klaren Worten ein anschauliches Bild von den alten Zünften, von ihrem Wesen und ihrem Zweck, ihren Einrichtungen, Gesetzen und Bräuchen. Ihre drei Hauptaufgaben: Wohl der Gesamt­heit, Rücksicht auf den Verbraucher, Fürsorge für den Her­steller haben die Zünfte erfüllt durch strenge Prüfung der auf den Markt kommenden Waren, durch strenge Auswahl, Schulung und Zucht der Lehrlinge, durch hohe Anforderungen an die zur Meisterschaft aufsteigenden Gesellen, durch Unter­drückung derStümper, Störer, Hudler und Pfuscher". So erreichten die alten Meister durch ihre Tüchtigkeit und engen Zusammenschluß Ehre und Ansehen und in vielen Städten auch Anteil am Stadtregiment. Seine lehrreichen Ausfüh­rungen schloß der Redner mit den Tichterwortcn Otto Kern­stocks: >,Ehre deutsches Volk und hüte treulich deinen Hand­werksstand! Als das deutsche Handwerk blühte, blühte auch das deutsche Land".

Nun wurde ein Stück echtes Zunftlebcn vor Augen ge­führt: die Freisprechung der Lehrlinge. Auf dem mit Wappen und Zunftsahnen geschmückten Podium ein Tisch mit Zunftlade, Zunftbuch und Zunftkrug: um den Tisch sitzen der Altmeister sSattlcrmeister E. G. Widmaier), der Ladcn- meister lWagnermeister Stüber), der Obermeister (Schlosser­obermeister Lebzelter), der Säckelwart (Schuhmachermeister Stotz jr.), der Schriftwart (Schuhmacherobermeister Schüler), der Büchcrivart (Schreinermeister Schäfer jr) und der Trink­wart (Metzgermeister Schlatterer jr.). Ter Altmeister erhebt sich und spricht:

Mit Gunst, ehrbare Meister, seidWillkomm "!

Zur Ehr des Handwerks Nutz und Fromm'

Tie Sitzung nun eröffnet sei.

Sprecht aus Euch offen, frank und frei!

Soll ein Beschluß hab'n Gültigkeit,

Muß d' Lade offen stehn bereit.

Drum Lademeistcr schließet auf

Tie Truh nach altem Handwerksbrauchl

Nachdem der Ladenmeistcr die Zunftlade aufgeschlossen, fragt der Altmeister:

Mit Gunst, ehrbare Meister all'

Die Ihr versammelt seid im Saal,

Bei off ner Lade, daß ich hör.

Sprecht, was ist Meisterschaft Begehr?

Der Obermeister antwortet, daß viele Lehrlinge mit gutem Lehrbrief die Freisprechung begehren. Der Altmeister begrüßt die aufmarschierten Lehrlinge:

Grüß Gott! Ihr jungen Handwerksleutl Was heut ich hörte, macht mir Freud'.

Sagt au, liebt ihr den Handwerkstand?

Wollt schützen ihn mit Herz und Hand?

Darauf der Gesellcn-Sprccher:

Mit Verlaub und Gunst, ehrbare Meisterschaft!

Wir lieben unser Handwerk sehr,

Daß es zu Anseh'n komm und Ehr,

Geloben es mit Herz und Hand,

Gott segne cs in Stadt und Land!

Worauf der Altmeister sie freispricht:

Mit Gunst nach altem Haudwerlsbrauch,

Mein Glückwunsch gilt den Jungen auch.

Laut Satzung spreche ich euch frei.

Ein jeder jetzt Geselle sei!

Darauf schärft der Schriftwart den neugebackenen Ge­sellen Sie zwölf Zunftsartikel ein, in denen es u. a. heißt: Zum Ersten:

Zuerst sollt ihr vor allen Dingen Dem Höchsten eure Opfer bringen:

Mit Gott an eure Arbeit treten,

Gern singen und auch fleißig beten.

Die Kirche oft und viel besuchen,

Vermessentlich nicht schwören, fluchen!

Zum Fünften:

Will euch ein Meister etwas weisen.

So sollt ihr diesen freundlich preisen.

Wo aber nicht, so fraget nach.

VielFragen" bringet keine Schmach: Nichts-Wissen" aber ist ein Laster,

Davor kein einzig Kraut noch Pflaster!

! Zum Achten:

: Auf daß sich euer Lohn vermehre,

i DieAnzahl" achtet in der Lehre,

« Viel Jungen sind des Meisters Brot,

Hingegen der Geselle» Tod. -

Daher wenn ihr wollt Arbeit haben.

So duldet nirgends viele Knaben:

Viel Schweine geben dünnen Trank,

Wenig Genütz und groß Gestank!

Zum Zwölften:

Auch sollt ihr euch nicht unterstehn Dem Spiel und Laster nachzugchn.

Weil beides zu der Höllen führt.

Auch Leib und Seele ruiniert.

Wenn ihr nun also wollet leben Und euch den Tugenden ergeben,

Daun tretet hier zum Tisch heran.

Gebt mir die Hand als deutscher Mann!

Nachdem die Lehrlinge ihr Gelöbnis durch Handschlag be- lräftigt haben, ermahnt sie der Altmeister:

Ihr lieben jnugen Handwcrksleut!

Was ihr gehört vom Schriftwart heut.

Behaltet gut, lebt danach auch

Nach altem deutschem Handwerksbrauch!

Worauf der Säckelwart seines Amtes ivaltet:

Mit Verlaub und Gunst!

Drum sei euch kund getan anjetzt:

Fünf Groschen sind als Tax gesetzt!

Nun treten die aufgerufenen Lehrlinge vor, verpflichten sich dem Altmeister durch Handschlag, empfangen vom Lade­meistcr Gesellenbrief und Zeugnisbuch, vom Buchwart ein Geschenk-Büchlein, erlegen die 5-Groschcn-Tax und tun einen kräftigen Schluck aus dem Zunftkrug. Darauf schließt der Lademeistcr die Zunftlade und der Altmeister spricht: Mit Gunst zum Schluß!

Ihr Fahnenjunker stolz und hehr.

Aus Stadt und Land

Calw, den 19. Oktober 1933.

Nachdruck eigener Berichte nur mit Quellenangabe gestattet.

Tödlicher Berkehrsunsall

Gestern abend gegen 8 Uhr fuhr der ledige Mechaniker Albert Wörz von Calw mit seinem Motorrad nach Hirsau. Zwischen Friedhof und Gutlcuthaus entwich anscheinend im Vorderradreifen die Luft, wodurch der Fahrer die Herrschaft über das Rad verlor und zuletzt von seinem Fahrzeug ge­schleudert wurde. Hierbei erlitt er eine so schwere Kopf­verletzung, daß der Tod nach kurzer Zeit cintrat. Nach der Aufnahme des Tatbestandes und dem sofort an Ort und Stelle vorgenommenen Augenschein durch das Gericht kommt ein Verschulde! dritter Personen nicht in Frage.

Dienftnachricht

Forstmeister Widmann in Bad Liebenzell ist seinem Ansuchen entsprechend auf das Forstamt Stein- wald versetzt worden-

Hohes Alter

Adam Hartmann, Mühlemacher, welcher sich vor 65 Jahren in Bad Liebenzcll niederlicß, durste gestern un Kreise einer großen Zahl von Kindern, Enkeln und Urenkeln sowie sonstiger Bekannten und Freunden das seltene Fest des M. Geburtstags begehen. Die Stadtgemeinde ließ es sich nicht nehmen, den Jubilar durch Bürgermeister Klcpser und Gemeinderat Erhardt zu beglückwünschen und ihm ein schönes Geschenk zu überreichen. Die Feuerwehr, deren Mitbegründer Herr Hartmann ist, ehrte ihn schon am Vor­abend durch ein Ständchen der Feucrwehrkapelle. Der Ju­bilar erfreut sich einer großen körperlichen und geistigen Frische.

Glaubcnsbewcgung Deutsche Christen

Auf Einladung der Kreisleitung Calw der Glaubens- bemegung Deutsche Christen und der Ortsgruppe Calw der NSDAP sprach gestern Pg. Stadtpfarrer Heimerdin- g er-Balingen im überfüllten Saal des Hotel Waldhorn über den Kampf der neuen Kirche im neuen Staat. Die vom Kreisleiter der Glaubcnsbewegung, Stadtpfarrer Schilling-Bad Liebenzcll. cingcführte Red­ner erinnerte einleitend an die zurückliegenden großen Tage der herrlichen Freiheitsbewegung und zeigte die grund­legenden vom Führer gewiesenen Zielrichtungen des neuen Staates auf. Adolf Hitler, durch sein Gottvertrauen zum Führer des Volkes geworden, habe eine neue Freiheit ge­lehrt und gezeigt, was überhaupt der Staat ist und will. Die größte Sorge des völkischen Staates müsse der Jugend­erziehung mit dem Ziele gelten, dereinst das reifste Volk des Erdballs zu besitzen. Hier ergäben sich große Aufgaben für Staat und Kirche. Zur äußeren Erneuerung müsse die innere Erweckung kommen. Der Staat fordere heute den christlichen Erzieher, der das Herz des Volkes zu tref­fen wisse, der es verstehe, mit ihm kämpfe und seine Not zu der eigenen mache. Der Mensch im neuen Staate, der Mann im braunen Hemd, habe ein anderes Gesicht und eine andere geistige Haltung wie jener der vergangenen Zeit. Er habe sich von aller Ichbezogenheit losgelöst und verlange Führung und Leitung. Es bedürfe also der Füh­rer, b. h. Männer, die selbst zu gehorchen wissen durch Ge­bundensein an Gott. Der Redner umriß dann die Stellung der Glaubensbewegung gegenüber dem Juden. Als gefähr­lichster Gegner eines starken völkischen Staates, des Blutes und der Nasse müsse er vom Staat bekämpft werden und die Kirche dürfe letzterem hierbei nicht in falscher Senti­mentalität in den Rücken fallen. Dem Juden sei als Volks­fremdling Gastrecht zu gewähren, niemals aber Herren­recht. Für den Christen könne die Heilsordnung Gottes die Schöpfungsordnung nicht aufheben. Gott, der Schöpfer, habe das deutsche Volk zu einer Volksgemeinschaft zusammen­gestellt, kraftvoll zusammengehalten vom Ordner Staat. Die Volksgenossen müßten sich in echtem sozialem Denken und Leben für das Ganze einsetzen, im Kampf mit den eigenen Fehlern immer wieder zum deutschen Wesen hinfindcn. Wahre Volksgemeinschaft aber könne nur bestehen im Beugen vor ihrem Schöpfer, vor Gott, nur dort, wo man um das wahre Wesen der Kirche wisse, um Glaube und Liebe. In dieser Erkenntnis kämpfen die Glaubensbewe-

Schwenkt nun die Fahnen hin und her.

Zu Gottes Nam und des Handwerks Ehr!

Zunft Heil! Nach altem Handwerksbrauch Hoch leb' des Reiches Kanzler auch.

Bringt Arbeit uns, dem Handwerk Brot,

Es segne ihr der liebe Gott!

Wir schwören Treue bis zum Tod.

Heil Hitler! Heil! Heil!

Mit dem Deutschland- und Horst-Wessel-Lied schloß der offizielle Teil der Feier.

Den Alten zur Ehr, den Jungen zur Lehr" erzählte dann Schuhmachcrobermeister Fr. Schüler aus seinen Wanderjahren, von seinen Erlebnissen und Erfahrungen in der Fremde und gab in kernigen Versen den jungen Gesel­len drei Worte als Leitsterne mit auf den Weg: Tüchtiges Können, reiches Wissen, Zuverlässigkeit. Er schloß seine unterhaltenden und anregenden Ausführungen mit herz­lichem Dank an die Herren Lehrer der Gewerbeschule für ihre Mitwirkung zum Gelingen der Hanöwerkerwoche. Auch der Altvcteran des Calwcr Handwerks, Altmeister Wid­maier gab einiges zum besten aus dem reichen Schatz sei­ner Erlebnisse und Erfahrungen aus feiner Gesellen- und Wandcrzeit. Bei den Worten der beiden Meister regte sich wohl in allen Herzen der Wunsch, daß bald wieder die Zeit kommen möge, wo der junge Handwerksmann wie einstens hinausziehen kann in die deutschen Lande, frohgemut in dem Bewußtsein, überall Arbeit und Brot zu finden. Mit Worten des Dankes an alle Mitwirkcndcn, besonders auch an die NSTAP-Kapelle, die durch ihr prächtiges Spiel den Abend verschönert hatte, schloß NS Hago Krcisleiter Schä­fer die schöne, sinnige Feier. Eine Anzahl schöner Ge­sellenstücke aus den verschiedensten HandwcrkSzweigen war im Saal ausgestellt und fand im Anschluß an die Feier viel Beachtung und Anerkennung.r.

gung, die Kirche gemeinsam mit dem Staate darum, daß Gottes letzter Wille an unserem Volke geschehe. Die Kirche wolle nicht Staatskirche, sondern Volkskirche sein, nicht allein beten, sondern kämpfen, die Herzen neu machen und ihnen Opfcrsinn schenken. Die deutsche cv. Neichskirche, so fuhr der Redner fort, sei eine Kirche völkischer Art, fest gegründet in Gottes Wort. Vom Alten Testament lehne sie nur das Zeitgeschichtliche und Rassische ab: die alte jüdische Volksrcligion sei sür die Kirche abgetan. Tie ewi­gen Werte des Alten Testaments könne hingegen niemand missen, der um völkische Belange ringe. Das Evangelium sei neu in das Volk hcreinzutragcn, denn es allein deute letzten Sinn und Zielrichtung der Völker. Die neue Kirche müsse deshalb eine deutsche, lebendige Volks­und M i s s io n s k i r ch c sein, die aus dem gewaltigen Aufbruch der Zeit heraus den deutschen Menschen zu Gott hiuführe. Der Redner schloß mit der Aufforderung, Gottes Willen vor den eigenen zu stellen, sich in Liebe zu Volk und Vaterland zu finden und aus der Sehnsucht wahren deut­schen Wesens heraus um die neue Kirche im neuen Staat zu kämpfen. Anschließend warb Stadtpfarrer Schilling in schlichten, von aufrichtiger Uebcrzeugung getragenen Wor­ten um Vertrauen für die Glaubcnsbewegung Deutsche Christen. Die Veranstaltung schloß mit dem gemeinsamen Gesang des LuthcrlicdesEin feste Burg ist unser Gott".

Hausfrauenkurse

Das stäüt. Gaswerk hat cs sich auch in diesem Jahr zur Aufgabe gemacht, den Hausfrauen wertvolle Anregungen für ihre Vorbereitungen in. der Wcihnachtsküche zu bieten. Zu diesem Zweck werden Hausfraucnkurse abgchalten mit dem Thema:W c i h n ach ts v o rb c r e i tun g e n in der Küche". Näheres geht aus der Anzeige in der heuti­gen Ausgabe hervor.

Wetter sür Freitag und Samstag

Vom Westen her dringt jetzt ein Hochdruckgebiet vor. Für Freitag und Samstag ist vorwiegend trockenes und lühles Wetter zu erwarten.

Neuenbürg, 18. Oktober. Wirtschaftsministcr Dr. Lehnich hat gestern eine Anzahl Gemeinden des Oberamtsbezirks Neuenbürg besucht, um sich über die wirtschaftlichen Ver­hältnisse zu unterrichten. Der diesjährige Kirchcnbczirks- tag wurde wie alljährlich am Kirchweih-Montag abgehalten. In dem den Beratungen vorausgcgangcncn Gottesdienst hielt Pfarrer Schäffer-Höfen die Predigt. Bei der anschlie­ßenden Tagung im Saale des Ev. Gemeindehauses sprach Prälat Schockt über die Vereinheitlichung des Kirchcn- systems, Dekan Dr. Megerlin gab den dekauatamtlichen Be­richt. Die Ausschreibungen der Arbeiten für die Enz- verbesserung sind bereits durch bas Stadtbauamt erfolgt und die als Notstandsarbeit durchgeführtcn Arbeiten wer­den nun doch noch diesen Herbst in Angriff genommen.

Pforzheim, 18. Oktober. Vom 1. März vis Ende Sep­tember 1S33 haben, nach polizeilicher Mitteilung, insgesamt 54 Ausländer, die in Pforzheim ansässig waren und deren Anwesenheit in Deutschland aus strafrechtlichen oder poli­zeilichen Gründen unerwünscht war, Deutschland auf Grund von Ausweisungsverfahren verlassen. Weitere Auswei­sungsverfahren sind bei der Polizeidirektion noch anhängig.

rvp. Maulbronn, 18. Oktober. Auf der Jllinger Höhe löste sich an einem Lastauto eines der schweren Näder, sauste mit unheimlicher Schnelligkeit über einen mit Fässern beladenen Küferwagen. Dieser wurde durch die Wucht des Anpralls stark beschädigt. Dann schlug es noch einen Stütz­balken des Vordaches ab und warf die Einfriedung der Hofmauer mit großem Schwung mitten auf die Straße. ES war ein Glück, daß die Straße gerade frei von Menschen und Gespannen war.

wp. Tübingen, 18. Oktober. Während des Krieges hatte ein Fahrradhändler aus Pliezhausen in einem feindlichen Flugzeug ein kleines englisches Maschinengewehr entdeckt bzw. erbeutet, das er in verschiedene Teile zerlegt und nach Hause geschickt hatte. Dort versteckte er dasHecresgut" , unter dem Fußboden, wo es jetzt nebst zwei Pistolen von >co Polizei entdeckt wurde. Neben dem Einzug der Kriegs- .ndenken mutzte der Angeklagte wegen Zurückbehaltung von Hecresgut zahlen, außerdem erhielt er wegen Nicht­anmeldung der Pistolen 8 Monate Gefängnis.