politische Ueberficht.

Ztvisch.!» der Reichsfinairzoerwaltung, der Post, der Elsenbahn, dem Reichsversicherungsamt für Angestellte einerseits und der Seehandlung, der Reichskredit A--V., der Deutschen Verkehrskreditbank A.-G. anderseits ist unter Beteiligung der Reichsbank ein Einvernehmen erzielt worden, auf Grund dessen die Ausleihe« sätze auf annähernd 7 Prozent für kurz­fristiges und allenfalls 8 Prozent für lang­fristiges Geld ermäßigt werden sollen. Eine Ermäßigung des Rekchsbankdiskontes soll fürs erste nicht vorgesehen sein.

Der Reichsrat genehmigte den Entwurf einer ersten Verordnung zur Durchsüh« rung des Gesetzes über die Ablösung öffentlicher Anleihen.

Der Polarforscher Dr. Fritjof Nansen hatte in Berlin mit dem Reichsverkehrsmimster Dr. Kroh ne, Dr. Eckener, Ministerialdirektor Brandenburg eine Besprechung über den Plan zur Erforschung der Arktis. Nansen hat sich mit Sven Hedin in Dessau getroffen zu einer Aussprache über die Schas - fung einer europäischen Zentrale für den Luftverkehr. Auch ProfessorIunkers nimmt an der Besprechung teil.

Ein tschechischesMilitärflugzeuggeschwa- der wird auf einem Uebungsslug von Prag nach Däne­mark in Berlin erwartet. Die tschechoslowakische Regierung hat von der Reichsregierung die Erlaubnis zum Uebersliegen deutschen Gebietes und zu einer Zwischen- landuna in Berlin erbeten und erkalten.

Die deutsch «Delegation aus dem inter­nationalen Friedenskongreß in Parks hatte auf dem Grabe des unbekannten Soldaten einen Kranz mit zwei Bändern in den Farben der deutschen Republik nkedergelegt. Dagegen erhob sich ein scharfer Protest seitens der französischen Bevölkerung und der Kranz wurde polizeilich wieder entfernt.

Die deutschenMinderheiteninPolen haben bei dem Generalsekretariat des Völkerbundes schwere Anklagen gegen Polen vorgebracht und dem Wunsch Ausdruck gegeben, daß bei der jetzigen Tagung des Bölkerbundsrates gegen diese polnische Maß­nahme Stellung genommen werde. Daß diese Anklagen vom Völkerbünde nicht beachtet werden, das weiß man schon vorher, abgesehen davon, daß der polnische Außen­minister in Genf weilt und dort die Neigung des Völker­bundes zur Mißhandlung der einfachsten Prinzipien der Gerechtigkeit in geeigneter Weise verstärken wird.

Die tschechoslowakischeGruppederInter- parlamentarischen Union hat beschlossen, den diesjährigen Kongreß inWashington nicht zu beschicken, weil auf diesem Kongreß wichtige Beschlüsse in der Minderheitsfrage und ein einheitliches Borgrhen beim Völkerbund vorgesehen sind, »ras ihr natürlich äußerst peinlich ist.

In Pariser politischen Kreisen verzeichnet inan in den letzten Tagen eine starke Zurückhal­tung der deutschen Regierung in der Sicher« heitssrage, und behauptet, Deutschland bereite ein Manöver vor. Zur Verstärkung der deutschen Segelst^ rung wird es allerdings nicht dienen, wenn Frankreich auch Dr. Bencsch und den polnischen Außenminister Gras Skrzynski zu den Verhandlungen heranziehen will, wie man neuerdings in Paris hört.

Aus Wunsch Briands fanden sich Dr. Benesch und Graf Skrzynski zu einer Besprechung über die Paktfrage und das Genfer Proto­koll in seinem Zusammenhang mit dem künktigen Schiedsgerichtsverfahren bei ihm ein.

Genfer Nachrichten wollen von einer Geheimbera­tung des Bölkerbundsratis wissen, in der die Frage des österreichischen Anschlusses an Deutschland besprochen und in der die Wiener Kund­gebungen als Kriegsdrmonstration bezeichnet wurden. Der österreichischen Regierung wurde für ihre anerken­nenswerte Zurückhaltung eine gute Note gegeben.

In Genf erwartet man, daß Oesterreich das Entgegenkommen des Völkerbundes bei >er Finanzkontrolle mit einem neuen Versprechen wird bezahlen müssen, aus

en Anschluß an Deutschland zuverzichte n.

ian erwartet, daß die österreichische Regierung ein sol­ches Versprechen mit leichtem Herzen geben wird.

Im Völkerbundsrat »vurde die Zolle es orm in Mitteleuropa und die Schaffung eines Zoll, Vereins, eventuell einer losen Donau-Föde­ration erörtert, wobei zum Ausdruck kam, daß der Anschluß niemals durchgeführt werden dürfe. Der Völksr- bundsrat habe auf Grund des Versailler Vertrages die Möglichkeit, diese Bewegung einzudämmen und zu ver­hindern.

Priino de Rkvera »st Hals über Kopf nach Tetuan zuriickgekehrt, da di« Lage an der spanischen^', arokkofrontaußerordentlich ernst geworden ist. Das spanische Direktorium hat beschlossen, 15 vllv M-.mn Verstärkungen nach Marokko zu entsenden.

Die nnerwarteleOffensivsAbd elKrims hat anscheinend die spanische Offensive ver­eitelt. Nicht die spanisch-französische Offensive hat begonnen, sondern der Angriff der Rifleute auf zwei Fronten, der vor allem den Spaniern schwere Verlust« zugefügt hat.

Tie Landung in Alhucemas ist anscheinend anfgegeben worden.

Tie Risleute haben die französische Stel­lung bei Jssual genommen, die trotz erbitter­ter Gegenangriff: nicht zurückgrnommen werden konnte.

Dir Drusen machen neue Fortschritte. Sie ha'm die Stadt Sueioa genommen. 1500 franzö­sische Solimren sind gefallen und eine große Anzahl von Geschütz:»» wurde von den Drusen erobert. Die Lage von Damaskus ist sehr ernst.

i Die deutsch-russischen

Wirtschaftsverhanolungen

TU. Berlin, 7. Sept. Die Morgenblätter melden aus Mos­kau: Die derzeitigen deutsch-russischen Handelsvertivgsverhand- lungen sind beendet. Die ruffische Delegation beschloß, gewisse Zugeständnisse an Deutschland zu machen, bis dem deutschen Kapital die Tätigkeit tn Rußland ermöglichen werden. Das provisorische Abkommen ist aus ein Jahr abgeschlossen und wird im Laufe der nächsten Woche unterzeichnet werden.

An Berliner amtlichen Stellen liegen positive Nachrichten über ein« günstige Wendung in den deutsch-russischen Verhand­lungen nicht vor. _

Die Wirren in China.

China verbietet die Waffeneinfuhr.

TU. Berlin, 5. Sept. Wie dieVoss. Ztg." aus Peking berichtet verbietet ein Erlag des Präsidenten jegliche Waf­feneinfuhr. Dies bedeutet eine Klarstellung der Washingtoner Bestimmungen. China will jetzt bas Kriegsmaterial aus­schließlich in eigenen Arsenalen produzieren.

Verzicht auf die Niederlassungspr'vilegien in China?

TU. Paris, 5. September. Einer Havasmeldung aus Was­hington zufolge haben die neun Signalarmächte des Washing­toner Vertrages eine gleichlautende Not« der chinesischen Re­gierung überreicht, in der sie erklären, daß sie bereit seien, Bevollmächtigte zu ernennen, die die Maßnahmen zum Verzicht auf die Niederlassungsprivilegien prüfen sollen.

Kleine politische Nachrichten.

Neue Renkenbankscheine.

Berlin, 4. September. Tie Deutsche Reutenbank kün­digt die Ausgabe neuer Renteiibaiikscheiue über 10 Nentenmark mit dem Ausstellungsdatum 3. Juli 1925 an. Sie treten an die Stelle der bisherigen Renten bankscheine über 10 Nentenmark vom 1. November 1923; die noch umlausenden Scheine behalten aber bis auf wei­teres ihre volle Gültigkeit. Tie neuen Scheine sind in einer Größe von 78:145 Millimeter auf weißem, mit einer wellenförmigen Riffelung versehenem Papier gedruckt. Das Wasserzeichen auf der Vorderseite rechts stellt Eichenlaub und Kreuzdorn in ornamentaler Verarbeitung dar und seine Wirkung wird durch die olivgrüne Färbung des Papierstreifens, der orangerote Fasern enthält, erhöht. TaS Druckbild enthält im linken Felde das Kopsbildnis einer Landfrau.

Die Einfuhrscheirwerordrmrrg.

.'Berlin, 5. September. Die im Reichstag beschlossene Verordnung über Einfuhrscheine hat (nach der Streichung des ursprünglichen Artikels 2) folgenden Wortlaut: Aus Grund des 8 3, Abs. 2, Nr. 2 des Gesetzes über Zolländerun­gen vom 17. August 1925 (RGBl. I S. 261) wird hiermit nach Zustimmung des Neichsrates verordnet:

Artikel I.

Die Vorschriften des 8 11, Nr. 1, Abs. 1 und Nr. 3 des Zolltarifgesetzes vom 25. Dezember 1902 (RGBl. S. treten in folgender Fassung wieder in Kraft:

Nr. 1, Abs. 1. Bei der Ausfuhr von Roggen, Weizen, Spelz, Gerste, Hafer und Hülsenfrüchten aus dem freien Verkehr des Zollgebietes werden, wenn die ausgesührte Menge wenigstens drei Doppelzentner beträgt, auf Antrag des Warenführers Bescheinigungen (Einsuhrscheine) ert-ilt, die den Inhaber berechtigen, innerhalb einer von der Reichsregierung unter Zustimmung des Reichsrats festzu­setzenden und auf längstens neun Monate zu bemessenden Frist eine dem Zollwerte der Einfi-'-'-'^ein'' entsprechende Menge einer der vorgenannten War"' obns Zollentrich'ung einzuführen. Zur Wertbestimmung des Einfuhrscheines ist der niedrigste (allgemeine oder vertragsw '^cie) Zollsatz der betreffenden Fruchtgattung zugrunde zu legen. Abfertigun­gen zur Ausfuhr mit dem Anspruch auf Erteilung von Ein­fuhrscheinen finden nur bei den von den Landesfinanz­ämtern zu b?st>mn"nd?n ZoMellen statt.

Nr. 3. Den Inhabern von Mühlen, oder Mälzereien wer­den bei der Ausfuhr ihrer im freien Verkehr des Zollgebietes hergestellten Erzeugnisse Einsuhrscheine über eine entspre­chende Menge Getreide und Hülsenfrüchte (Nr. 1) erteilt: über das hierbei in Rechnung zu stellende Ausbeuteverhält­nis trifft die R-rch-regienma

! Die Wertbeftimmung des Einfuhrscheines richtet sich bei 1 Gerstenmalz nach dem niedrigsten Zollsatz für Gerste, die für i andere Zwecke als zur Viehfütterung bestimmt ist. Der Ein­fuhrschein darf dementsprechend nicht zur Bezahlung des Zolls für Gerste, die zur Viehfütterung bestimmt ist, und auch nicht zur Bezahlung des Zolls für Hülsenfrüchte benutzt werden

Artikel II.

- Diese Verordnung tritt am 1. Oktober 1925 in Kraft.

Gleichzeitig ist eine ,

Verordnung über die Geltungsfrist der Einsuhrscheine

angenommen worden, die folgenden Wortlaut hat:

Auf Grund des 8 11. Nr. 1, Abs. 1 des Zolltarifgesetzes vom 25. Dezember 1902 (Reichsgesetzblatt Seite 303) in der Fassung der Verordnung über Einfuhrscheine vom Septem­ber 1925 wird hiermit nach Zustimmung des Reichsrates verordnet: 8 1- Die Frist, innerhalb deren die bei der Aus­fuhr von Roggen, Weizen, Spelz, Gerste, Hafer und Hül- sensrüchten sowie von Müllerei- und Mälzereierzeugnissen erteilten Bescheinigungen (Einsuhrscheine) bei der Beglei­chung von Zollgefällen angerechnet werden dürfen, wird auf neun Monate festgesetzt.

8 2. Diese Verordnu ng tritt am 1 . Oktober 1925 in Kraft.

Landwirtschaftliche Umschau.

(Zusammensassende Ueberficht über die Lage in der deutschen Landwirtschaft.)

Allgemeine Lage. Durch die Annahme der Schutzzölle sind nunmehr Möglichkeiten und Grundlagen ge­schaffen worden, die zum Abschluß von Handelsverträgen nerwendet werden können. Die arößte Bedeutuna der

jvcyuyMe dürste varm liegen, vag ,»e ein rveryanvrungs- mittel bilden. Die wichtigste Aufgabe bleibt die Intensivie­rung der Landwirtschaft. Es muß unter allen Umständen angestrebt werden, von der Flächeneinheit mehr herauszu- .wirtschaften, um mehr Produkte auf den Markt bringen zu können. Dadurch würde sich trotz Verringerung des Preises durch die Mehreinnahmen eine größere Rentabilität für den Erzeuger ergeben. Die allgemeine Lage, landwirtschaftlich und volkswirtschaftlich würde sofort eine Besserung erfahren.

Arbeitskalender. Der Rest der Ernte wird noch hereingebracht. Roggen und Weizen sind eingeführt. Auch das Sommergetreide wird in den nächsten Tagen überall unter Dach gebracht werden können. Die Frühkartoffel wer­den im allgemeinen jetzt geerntet, ebenso die mittelfrühen Sorten. Das Stoppelstürzen schreitet weiter. Die Vorberei­tungen zur Herbstsaat werden getroffen. Das Saatgetreide wird gebeizt. Teilweise wurde auch schon Wintergerste an­gesät. Die Getreideernte, wie auch die Grummeternte ist durch das schlechte Wetter sehr verzögert worden. Der Hopfen wird gepflückt.

Stand der Fluren. Auf dem Felde steht nur mehr sehr vereinzelt Sommergetreide. Grummet, Samenklee und Futterpflanzen werden gemäht. Lebhaftes Wachstum zeigen in letzter Zeit die Hackfrüchte. Kartoffel stehen zumeist sehr üppig. Sie lassen bis jetzt eine ziemlich gute Ernte erhoffen. Zucker und Runkelrüben haben ebenfalls eine entsprechende Entwicklung erfahren. Auch Wiesen und Kleefelder konnten sich in letzter Zeit zusehends bessern. Die Beurteilung des Hopfens erfuhr in der letzten Zeit eine Verschlechterung, da Kupferbrand und Doldenbräune, sowie auch Peronospora ziemlich umfangreich aufgetreten sind. Auch von Erdflöhen und Blattläusen wurden die Pflanzen heimgesucht. Der Stand der Neben wird nach Gegenden unterschiedlich be­urteilt. Tabak verspricht eine befriedigende Ernte.

Ernteergebnisse. Das Ergebnis der Ernte ist nach den Mitteilungen unserer Berichterstatter bei Wintergetreide gut bis sehr gut, bei Sommergetreide mittel bis schlecht, letz­teres gilt besonders für Hafer. Es soll Fälle geben, wo an Hafer zum Beispiel nicht mehr wie 8 bis 9 Zentner pro Hektar geerntet werden. Die bisherigen Ziffern der Ernte­vorschätzung für das Reich lauten: Erntefläche in Hektar: Winterweizen 1,36 Mül., Hektar-Ertrag in Doppelzentner: 19,5, Gesamtertrag in Doppelzentner 26,47 Mill., Sommer­weizen 0,16 Mill. bzw. 16,1 bzw. 2,56 Mill-, Winterspelz: 0,13 Mill. bzw. 12,9 bzw. 1,62 Mill-, Winterroggen: 4,33 Mill. bzw. 17,4 bzw. 75,37 Mill., Sommerroggen: 0,12 Will. bzw. 11,4 bzw. 1,32 Mill., Wintergerste: 0,12 Mill. bzw. 23, bzw. 2,71 Mill., Sommergerste: 1,33 Mill. bzw. 16,2 bzw. 21,6 Mill-, Hafer 3,49 Mill. bzw. 15,7 bzw. 54,9 Mill. Die gesamte deutsche Hopfenernte ivird auf 133 700 gegen 144 800 Zentner im Vorjahre geschätzt. Die Welternteaus­sichten sind nach wie vor günstige. Nach einer vorläufigen Schätzung ist mit einer Weltweizenernte von 76,7 Millionen Tonnen gegen 81,6 Millionen Tonnen im Vorjahre zu rechnen.

Produktenmarkt. Der Preissturz am Getreide- und Kartoffelmarkt verursacht allgemeine Besorgnisse. Die Land­wirtschaft ist infolge ihrer ungünstigen Lage zu Notver­käufen gezwungen, infolgedessen besteht großes Angebot, dessen Folge wieder die Preissenkung ist. Die Reichsregie­rung hat nunmehr die Vollgültigkeit des Getreideeinfuhr­scheines bereits für den 1. Oktober festgelegt. In den letzten Tagen trat wieder eine kleine Besserung in der Preisgestal­tung der Produkte ein. Die Mehlpreise sind dauernd niedrig. Bei Hopfen kann von einem festen Preis noch nicht gesprochen werden, da die Ernte nicht voll zu übersehen ist. Das Geschäft in altem Hopfen geht seinem Ende zu. Die Weinversteigerungen sind gut besucht, doch herrscht noch wenig Unternehmungslust.

Viehmarkt. Auf den Schlachtviehmärkten ist der Ver­kehr ziemlich flau. Die Preise haben sich wenig verändert.' Auch von den Auslandsmärkten wird gleichfalls ein sehr, ruhiger Geschäftsverkehr gemeldet mit teilweise weichenden Preisen. Die bereits in kraft getretenen Viehzölle wirken sich in einer Preiserhöhung von 3 bis 4 Pfennigen je Pfund aus. Auf den Nutz- und Zuchtviehmärkten wickelt sich infolge der Geldknappheit bei der Landwirtschaft das Handelsge­schäft sehr schleppend ab, so daß oft ein sehr erheblicher Teil unverkauft blieb. Aus den Verkaufsergebnissen verschiedener, deutscher Nutzviehmärkte errechneten wir einen Durchschnitts­preis für ein Paar Ochsen 650 bis 1550 M., für eine Kuh" 320 bis 400 M., eine Kälberkuh 380 bis 480 M., ein Iung- rind 180 bis 320 M., und ein Kalb 40 bis 70 M.

Häutemarkt. Der Häutemarkt zeigte in der letzten Zeit wieder eine gewisse Belebung und Befestigung. Die Großviehhäute erzielten gegenüber den letzten Auktionen' einen teilweise um einige Pfennige höheren Preis, teilweise' aber auch um 3 bis 5 Prozent weniger. Die Versteigerung in Kassel verlief angeregt und brachte den Verkäufern ziemlich gute Preise; die Frankfurter Häuteauktion verlief wesentlich matter: die am 1. September in Berlin stattgehabte Ver­steigerung erbrachte Preise, die sich annähernd auf der Basis der Augustauktionen hielten.

Düngermarkt. Der Absatz des deutschen Kalisyndi-, kats im August betrug 1044 371 Doppelzentner Reinkalk gegen 1 024 907 Doppelzentner im August 1924. Der Gesamt­absatz der ersten acht Monate beträgt 9 337 303 Doppelzent­ner (im Vorjahre 4 772 955 Doppelzentner). Das Kalisyndi- kat teilt mit, daß die Kalipreise bis auf weiteres unverändert bleiben.

Holzmarkt. Die ruhige Geschäftslage hat angehalten. Am Rundholzmarkt kommen nur mehr sehr bescheidene Mengen zum Angebot. Papierholz ist lebhaft gefragt.

A r b e i ts m a r k t. Die teilweise Beendigung der Ernte­arbeiten hatte in der Landwirtschaft ein weiteres Nachlassen der Aufnahmefähigkeit zur Folge. Der vorhandene Bedarf an gelernten männlichen.Arbeitskräften konnte daher aus dein steigenden Angebot leicht befriedigt werden, nicht aber der an weiblichen.

Ausland. Die Ernte in Ungarn soll Heuer derart sein, wie sie seit mehr als 30 Jahren nicht mehr da war. Ebenso soll auch der Ernteaussall in Bulgarien ein sehr günstiger sein. In der Ukraine wird die Ernte um 40 Prozent höher geschätzt als im Vorjahre. In England wird die Kartoffelernte ungünstig, die Zuckerrübenernte dagegen ziemlich befriedigend beurteilt. Die aus Amerika kommen­den Ernteschätzungen lauten günstiger, als man erwartet hat. desgleichen die Meldungen aus Kanada.