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Gegen die Arbeitslosigkeit!
Der Stuttgarter Oberbürgermeister Dr. Strölin erläßt im Benehmen mit dem Arbeitsamt Stuttgart einen Aufruf an die Einwohnerschaft zur Mithilfe an der Beseitigung der Arbeitslosigkeit. Der Aufruf, der durch seine eindringliche Art zweifellos von starker Wirkung sein wird, lautet:
Gegen die Arbeitslosigkeit! 10 Forderungen:
1. Du sollst wissen, daß das Wohl deines Volksgenossen dein Wohl ist. Denke stets daran, daß Gcmcinnutz vor Eigennutz gehen muß, und handle danach.
2. Du sollst nicht als Doppelverdiener andere darben lassen, sondern denken, daß du Angehöriger eines armen Volkes bist, in dem sich jeder einzelne einschränken muß, damit für den anderen etwas übrig bleibt.
3. Du sollst den Bettel nicht unterstützen. Verweise den Bettler an die zahlreichen Fiirsorgestellen? gib übrige Pfennige der Spende zur Förderung der nationalen Arbeit.
4. Du sollst jetzt Arbeit vergeben, jetzt Hausrcpara- turen durchführen, jetzt Neuanschaffungen machen, jetzt deinen Betrieb auf Neueinstellungen prüfen. Mit deinem Geld kann der andere ebenfalls Aufträge vergeben und einer nach dem anderen das Rad der Wirtschaft andrehen.
5. Du sollst neben bezahlter Arbeit keine Unterstützung beziehen und niemand beschäftigen, der gleichzeitig Unterstützung bezieht. Schwarzarbeit ist unehrliche Arbeit.
6. Du sollst nicht nach der Stadt ziehen, wenn du auf dem Lande wohnst. DerZug nach der Stadt verschlimmert deine eigene Lage und erhöht die Schwierigkeiten, in denen sich die Arbeitslosen der Stadt schon heute befinden.
7. Du sollst als junger Volksgenosse wissen, daß Arbeit als Land Helfer oder als A r b e i t s d i e n st l e r dich sörbert. Auf dem Lande lernst du zupacken, stählst deinen Körper, schaust die Natur, bist dort, wo deine Vorväter als gesunde Menschen saßen. Als Arbeitsdienstlcr dienst du dem ganzen Volke.
8. Du sollst wissen. Saß jede Arbeit ehrt, erst recht der Hände Fleiß. Darum scheue keine Arbeit. Es ist viel ehrenvoller, die geringste Arbeit zu leisten, als von der Arbeit anderer zu leben. Denke daran, daß der Führer des deutschen Volkes Handarbeiter war und stolz darauf ist. Darum greife dort zu, wohin man dich stellt.
S. Du sollst für gerechte Verteilung der Arbeit sorgen. Die unparteiische Arbeitsvermittlungsstclle ist das Arbeitsamt. Es vermittelt Arbeitsuchende nach Können, Leistung und Eignung. Deshalb melde offene Stellen dorthin, und wenn du Arbeit suchst, nimm die Vermittlung des Arbeitsamts in Anspruch.
10. Du sollst bedenken, daß du ein Deutscher bist, ein Angehöriger des Volkes, das viereinhalb Jahre einig der Welt standhielt, das immer wieder für die Welt große Probleme löste und das jetzt wieder das Problem der Arbeitslosigkeit lösen wird, wenn jeder — auch du — mit schwäbischer Zähigkeit im heutigen Kampf seinen Mann stellt.
Aus aller Well
Jubiläum deutscher Berkehrsslieger in Südamerika Drei deutsche Jlugkapitäne von der brasilianischen Luftverkehrsgesellschaft Syndicato Condor Ltd. konnten vor kurzem sehr bemerkenswerte Dienstjubiläen feiern. Flugkapitän Pnctz hat 1 Million Flugkilomcter im Luftverkehr zurück- gclcgt, davon 709 000 in Brasilien und Argentinien. Die Herren Rudolf Cramer von Clausbruch und Otto Dreyer haben die Grenze von 500 000 Flugkilometer erreicht. Alle drei sind Secflirger. Heinz Buetz ist der erste deutsche F^.er überhaupt, der eine Million Flugkilomcter auf Seeflugzeugen zurücklegcn konnte.
Von einer Flutwelle überrascht Ein schreckliches Unglück ereignete sich bei San Alezo in Mexiko. Frauen spülten gerade unterhalb des Castells De- nacho ihre Wäsche im Fluß, als plötzlich eine hohe Flutwelle ans Ufer schlug und Frauen und Kinder mit sich riß. Stur wenige konnten sich aus dem reißenden Wirbel befreien. Sechs Frauen und neun Kinder ertranken
Turnen und Spott
Kraftsport
Kommenden Sonntag treffen sich in der Stadt. Turn- Halle die Ningmannschaften des Athlctenklubs Brötzingen und des Kraftsportvereins Calw. Den Gästen aus der Pforz- heimer Vorstadt geht, was ringerische Qualität anbetrifft, ein tadelloser Ruf voraus. Die Mannschaft wird rn vollzähliger Aufstellung antreten und repräsentiert in derselben Bezirksliga. Um einigermaßen ehrenvoll abzuschncibcn und dem Publikum einen temperamentvollen Kampf vorführen zu können, hat sich die Calwer Vcreinsleitung alle Mühe gegeben, eine Mannschaft auf die Beine zu bringen, welche bas Zeug in sich hat, dem Gegner die Waage zu halten. Der Besuch der Veranstaltung ist jedem Sportfreund aufs wärmste zu empfehlen. Näheres siehe Anzeige.
Kirchliche Nachrichten
Kirchenanzeigen der Methodistengemeinde Sonntag, den 3. September 1933:
Calw: Sonntag, 9.39 Uhr und 20 Uhr: Predigt,' 11 Ist'«
Sonntagsschule. — Mittwoch, 20.15 Uhr: Bibclstundc. Stammheim: Sonntag, 9.30 Uhr: Predigt: 11 Uhr:
Sonntagsschule: 20 Uhr: Predigt. — Mittwoch, 20.15 Uhr:
Vibelstundc.
Oberkoll^bach: Sonntag, 9.30 Uhr: Predigt: 11 Nhr.
Sonntagsschule: 14 Uhr: Predigt. — Dienstag, 2015 Uhr:
Bibelstunöe. _
Reklameteil
Der heutigen Stadtauflage liegt ein gediegen ausgestattrter Prospekt der großen deutschen Fainilienzeitschrift »Westeemanns Monatshefte" bei. Eine große Anzahl schöner farbiger B ld- wiedergaben künstlerisch wertvoller Arbeiten gibt Zeugnis von den hervorragenden Leistungen der Zeitschrift. Deutsche Kunst, Literatur und Kultur besitzen in Westcrmanns Monatsheften seit jeher eine gute Pflegestätte. Wer sie liest, erhält neben einer Vertiefung des Wissens geistige Anregung. Freude und vielseitige Unterhaltung. Die Zeitschrift ist durch die Buchhandlung Fr. Häußler in Calw zu beziehen.
Geschäftsempfehlung
Der verehrlichen Einwohnerschaft von Calw und Umgebung zur gefl. Kenntnisnahme, daß ich die
Bäckerei und Wirtschaft Georg Wurster, Bu-M-ia- 4
übernommen habe. Ich werde stets bemüht sein, meine werte Kundschaft aufs Beste zu bedienen und bitte um gefl. Berücksichtigung.
Ernst Holder, Calw
Bäckermeister
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blun kommt cker Dabo für «los bsiickivirts mühevolle Arbeit. Was an 8sr- gelck io's Usus kommt, so» -!U uns. ^l!e ^usrshlun- gen sollen über uns erfolgen. Wer so lisnckelt, viril nach ckahren seine beste Lrnte, sie kür seine Lparsamkeit, bsbea.
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18.10:
19.00:
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21.15:
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22.45:
Stuttgart: Sonntag. 3. September Hamburg: Hasentonzerl. — Li« Glocken vom Großer. Michel. — Choral: Lobe den Herren.
Zeit, Wetter. Nachrichten. — Gymnastik- Die Ulmer Münsterglocken.
Karlsruhe: Evangelische Morgenfeier.
Trostileder. Ausf.: Eemi'chter Chor des Christlichen Sängerbundes E. V. 1379. Ltg.: Frist Liebig.
Katholische Morgenfeier. — 10.50: Funtstille.
Leipzig: Bachkantate: Allein zu dir, Herr Jc'u Christ. Glotterbad: Mittapstonzert des Frerburger Kampsbundorchesters. Ltg.: Karl Körner.
Konzert aus Schallvlatten.
Landwirtschaftsrat Winkelmann: Das Ernten, Sortieren, Verpacken und Ausbewahren des Kernobstes.
Märsche und Tänze auf Schallplatten.
Kinderstunde: Eine Geburt-tagsfeier bei Herrn von Münchhausen. Don Günther Eich.
Wiesbaden: Nachmittagstonzert.
Tie Höhle von Ambotna. Line schwäbisch« Geschichte von Helmut Gaupp, vorgetragen von Carl Lb-rt.
Alemannüche Volkslieder zur Laute gelungen von Ernst Duis. Sportbericht.
Altweibersommer. September, das 9. Kalenderblatt. Frankfurt: Grigri. Operette von Paul Lincke.
München: Dortrag über Oesterreich.
Zeit, Nachrichten, Wetter, Programmändenmgen, Sport. München: Nachtmusik der Kapelle Lorenz 2ais.
Stuttgart: Montag. 4. September ^
Oumtett op. l6, Es-Dur von Beethoven.
Spanischer Sprachunterricht.
Englisch für Anfänger.
Nürnberg: Nachmittagstonzert. Sibarf'sche Orchester Fürth. Isis Henning-Droop: Was ich in Südwestasrita iah u. hörte Tr. jur. Kißling: Gleichschaltung.
Berlin: Stunde der Nation. Musitaliiche Wahrzeichen deut- scher Städte. Bayerisch-schwäbische Städtemuslk- Baden-Baden: Orcheslertonzert der Städt. Kurorchesters. Vom Deutschlandsender: Deulsche in Venedig. Hörfolge von Gustav Adolf Litteck.
Zeit. Nachrichten, Weiter. Sport, Programmänderungen. Leipzig: Nachtmusik des Funlorchesters.
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19.00:
20.00:
2030:
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22 . 20 :
22.50:
Stuttgart: Dienstag, 5. September Aus der Sladtkirch« Karlsruhe: Neue Orgelmusi'.
Karlsruhe: Sausfrauenfunk.
Englisch für Fortgeschrittene.
Biumenstunde. a
Frauenstunde. Wmtervorräte. Zwiegespräch. Nachmittagstonzert.
Frciburg: H. Müller-Brandeck: Vom Kalendermacher, seiner Entwicklung und Bedeutung für das Voll.
Dr. Wallich: Angora — zehn Jahre türkische Hauptstadt. Stunde der Nation. Christoph Martin Wieland. Ein Hörspiel zum 200. Geburtstage der Dichters, von Paul Lnderling und Martin Lang.
Die schöne Stimme (Schallplattens
Vom Deutlchlandseiider: Europäisches Konzert. Nurf.: Das Berliner Philharm. Orchester. Ltg.: Eeneralmusikdir. Kleiber München: Dortrag über Oesterreich- Zeit. Nachrichten. Wetter. Svort. Programmänderungen. Mannheim: Stunde de» Theater».
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NllMlllI! kMMdilttk. ca!«
Bad Licbenzell, den 1. September 1933.
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Heute nachmittag 5 Uhr verschied sanft nach kurzem Krankenlager unser lieber Onkel
Christian tzaisch sen.
im Alter von 78'/, Jahren.
Um stille Teilnahme bitten
Geschwister Haisch, Untere Mühle.
Beerdigung am Sonntag nachmittag 4 Uhr.
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für Leber und Galle, sür Magen, Darm und Blut. »Bin sehr zufrieden. Magen, Darm, Leber arbeiten vorzüglich, seit ich 8s»! Drap» einnehme. Kurpackung RM. 2.75. Notpackung RM. 1.50.
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Karl Wolf. Wirt Wcilderstadt, Tel. 34.
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