Nationalsozialistische Gemeindepolitik
Auf einer Tagung der nationalsozialistischen Bürgermeister und Gemeinderäte in Stuttgart sprach Oberbürgermeister Dr. Strölin über Nationalsozialismus und Gemeindepolitik. Er verlangte dabei solide Kinanzgebarung und besondere Sorge für Kriegsbeschädigte sowie Förderung von Mittelstand und Bauernstand sowie der Arbeitsbeschaffung, Kulturpflege und Erziehungsarbeit an der Jugend. Innenminister Dr. Schmiö sprach über die kommende württembergische Gelneindeorönung, die dem Ortsvorsteber mehr Rechte und größere Verantwortung geben wird. Er wird in Städten mit über 10 000 Einwohnern vom Reichsstatthalter eingesetzt, in kleineren Gemeinden vom Innenministerium bestellt werden, und zwar lebenslänglich, wodurch manche Mißstände behoben werden. Der Bürgermeister kann aber auch an andere Orte versetzt rverden. Bei der Ernennung von Bürgermeistern hat der Gemeinderat künftig nur noch das Vorschlagsrecht. Fortan müssen Ge- metndevertreter aus dem Gemeinderat ausscheiden, wenn sie aus der ursprünglichen Wahlgemeinschaft ausgetreten sind. Arbeiter «nd Bauern sind die Fundamente des neuen Staates In einer Gautagung der NSBO. in Stuttgart erklärte Reichsstatthalter Murr, seine größte Aufgabe als Gauleiter habe er darin gesehen, die deutsche Arbeiterschaft zu erobern. Der deutsche Arbeiter und der deutsche Bauer seien die Fundamente der Bewegung und des Staates. In jedem deutschen Arbeiter müsse sich bas stolze Gefühl Bahn brechen, ein Deutscher zu sein. Er habe den festen Glauben, daß es gelingen werde, die deutsche Volksgemeinschaft herzustellen. Wenn dieses Ziel erreicht sei, werbe ein Reich entstehen, das jedem Sturm trotze« könne. Das deutsche Volk werde dann bestehen und mit ihm der deutsche Arbeiter.
Turnen und Sport
Gepäckmarsch des Reichsbahn- und Postsportvereins Stuttgart
Als Einführung in den Geländesport veranstaltete -er Reichsbahn- und Postsportverein Stuttgart an Himmelfahrt einen Gepäckmarsch von Kornwestheim nach Degerloch, an dem sich 120 Personen im Alter von 17 bis 50 Jahren beteiligten. Vertreten waren Reichsbahnsportler und Angehörige des Freiwilligen Bahnschutzes sowie -es Streif-iew- stes aus Stuttgart, Kornwestheim, Heilbronn, Calw, Plochingen, Ulm und Leutkirch. Die Marschleistung betrug 30 Kilometer mit 25 Pfund Gepäck. Di« Teilnehmer, die in Uniform mit Tornister marschierten, hielten sich auf der Marschstrecke ausgezeichnet. Als Erster passierte um 11.48 Uhr Hermann Helber vom Reichsbahn- und Postsportverein Stuttgart in der Bestzett von 3 Stunden 18 Minuten das Ziel. Ihm folgten in kurzem Abstand seine Klubkameraden Fritz Braun, Broß und Martin. Es zeigte sich, daß die planmäßig sporttreibenden Teilnehmer -en übrigen überlegen waren. Besonders hervorgehoben zu werden verdient die Leistung -es 50jährigen Baurats Dorsch-Stuttgart, -er -ie Strecke in 3 Stunden 52 Minuten zurücklegte und als 88. einkam, sowie -er Schwerkriegsbeschädigten Weber und
Heinz, -ie -ie Marschstreck« in 4 Stunden bewältigten. Von -en 120 Teilnehmern passierten 112 Las Ziel.
Der 1. Vorsitzende -es Reichsbahn- und Postspvrtvereins Stuttgart, Linck, teilte mit, daß 2S Mitglieder -er Vereine des Bezirks an zwei Gelänöesportlehrgängen in Münsingen im Juni und Juli als Führer für -en Gelandesport ausgebildet werden.
Geld-, Volks- und Landwirtschaft
Börse
Stnttgart, 30. Mai. Bei geringem Geschäft gab es an der Börse für Aktien teilweise Kursrückgänge. Am Rentenmarkt bestand Angebot in Golöpfanbbriefen, die, da es an Aufnahme fehlte, etwas zurückgingen.
Frachtermäßigung für landwirtschaftliche Erzeugnisse Zur Unterstützung der deutschen Landwirtschaft, insbesondere -er Geflügelwirtschaft, gewährt die Deutsche Reichs- bahngesellschaft mit Wirkung ab 1. Juni 1933 für di« Beförderung von Handelsklasseneiern «ine Frachtermäßigung von 26 Prozent für Stückgut und Wagenladungen. Für -ie Inanspruchnahme der Vergünstigung gelten entsprechend der gesetzlichen Vorschrift bestimmte Voraussetzungen.
Stuttgarter Schlachtviehmarkt Am Dienstagmarkt am städtischen Vieh- und Schlachthof wurden zu geführt: 22 Ochsen, 57 Bullen, 138 Jungbullen, 242 Kühe, 343 Rinder, 1742 (unverkauft 50) Kälber, 2408 l30), Schweine, 4 Ziegen.
Preise fiir 1 Pfund Lebendgewicht:
Ochsen: ausaemästet - - vollfleischig - . fleischig - - - .
Bullen: ausaemästet - - vollfleischig - - fleischig . - . . Iungrinder ausgemästet - - vollfleischig - - fleischig - . . - geringgenährte - Kühe:
ausgemästet - - vollfleischig - »
30. 5.
23. 5.
Pfg.
Pfg-
27-30
27—29
24—26
24—26
22—23
22-23
27—29
26—27
25—26
24—25
23—24
22—23
29—32
29-31
26—28
25—28
23—25
23—24
23—27
22—26
17—20
16-19
Kühe:
fleischig .... geringgenährte - Kälber: feinste Mast- und beste Saugkälber mittl. Mast- und gute Saugkälber geringe Kälber - Schweine: Uber 300Psd. - - 240-300 Pfd. - 200-240 Psd. - 160—200 Pfd. - 120—160 Psd. - unter 120 Psd. - Sauen ....
30. 5.
Pfg.
12—15
9—11
23. 5.
Pfg.
11—14
0—11
40-43
41—44
32—39 34-40 25—20 27—32
37—38
37—38
36—37
35—36
37—38
38
36—37
35—36
34—35
33—35
27—31
27-31
Marktverlauf: Großvieh belebt. Kälber langsam. Ueber-
stand. Schweine langsam.
BNtterpreife
Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft hat einen Beauftragten bei der auch für die Butterpreise in Württemberg maßgebenden Kemptener Butterbörfe ernannt, -er darauf hinzuwirken hat, daß unter grundsätzlicher Aufrechterhaltung der freien Wirtschaft weitere Preissteigerungen unterbleiben. Der zur Zeit geltende Preis von 1.20 RM. für 1 Pfund Molkereibutter wurde auch von Vertretern -er Landwirtschaft als ausreichend anerkannt.
Das Württbg. Wirtschaftsministerium hat durch Verhandlungen mit -en beteiligten Verbänden festgesteltt, daß zur
Zeit eine Handelsspanne, die für Groß- und Kleiichandel zusammen 30 Rpf. einschließlich aller Lasten, Frachten und sonstiger Unkosten beträgt, nicht zu beanstanden ist. Auf der Grundlage von 1.20 RM. Kemptener Notierung ergibt sich somit ein Kleinverkaufspreis für Molkereibntter von 1.50 Reichsmark für das Pfund. Bei Markenbutter ist hierzu noch ein Zuschlag von 10 Rpf. angemessen. Dazu ist zu bemerken, daß in Württemberg der Preis für Molkcreibutter vor dem Krieg etwa 1.50 RM. betragen hat.
Obsternte-Aussichten 1933
Vom Württbg. Obstbauverein wird geschrieben: Die Obsternteaussichten 1033 lassen sich noch nicht völlig übersetzen. In den Höhenlagen sind noch nicht alle Apfelsorten aufgeblüht. Immerhin ergeben -ie bis jetzt eiugelaufenen Berichte unserA Vertrauensmänner ein vorläufiges Bild. Es scheint, daß der Frostschaden diesmal ziemlich unwillkürlich eingefallen ist, hauptsächlich dort, wo starke Ostwindströmung herrschte. Von -en höchsten Lagen wird wenig oder gar kein Frostschaden gemeldet, während die niederen wesentlich ungünstiger abschneiüen. Nachfolgendes Ergebnis der Umfragen liegt bis jetzt vor: Tafeläpfel gut, Mostäpfel gut, Tafelbirnen übermittel, Mostbirnen fast gut, Süßkirschen gering-mitteh Weichsel mittel, Erdbeeren mittel-gut, Stachelbeeren mittelgut, Himbeeren fast gut, Pfirsiche gering, Aprikosen gering, Pflaumen mittel, Reineklauden, Mirabellen mittel, Hauszwetschgen mittel-gut, Quitten mittel-gut, Walnüsse gering, mittel, Waldbeeren gut. Die Kirschen werden nur an wenigen Plätzen nennenswerte Ernten geben, etwas besser sind dt« Sauerkirschen einzuschätzen. Pfirsiche und Aprikosen be- rcchtigen nur zu recht geringen Hoffnungen, während -i« Pflaumen- urid Zwetschgenernte etwas mehr verspricht. Den Berichten ist weiter zu entnehmen, daß manche früher stark aufgetretenen Schädlinge nahezu ganz verschwunden sind, oder nur noch ganz vereinzelt auftreten, so der Frostnachtspanner,' es hat sich hier deutlich erwiesen, daß gemeinschaftliche Bekämpfung das einzig Richtige und Erfolgreiche ist.
Beg»«n -er Erdbeerernte in Baden
An den warmen sonnigen Halden oberhalb Gernsbach, in Staufenberg bis hinauf zu -en Höhen von Neuhaus, sowie im Selbacher Bezirk werden die ersten Erdbeeren geerntet. In einigen Gehängen dürfte die Erdbeer-Ernte mäßig aus- fallen, da die Nachtfröste im April zahlreiche Blüten erfrieren ließen. Man beobachtet in den Erdbeerländchen bereits geschäftige Männer und Frauen bei der Ernte der Ananas, die pro Pfund mit 70—80 Rpf. als Frühsorten an- geboten werden. Auch in Mittelbaden hat die Erdbeer-Ernte eingesetzt.
Büchertisch
Neu« amtliche Karte -cs Oberamts Calw. Das Statt- stische Landesamt hat soeben eine zweifarbige Karte -es Oberamtsbezirks Calw in handlicher Größe auf Grund der bekannten Karte des Deutschen Reichs 1 : 100 000 (der alten „Generalstabskarte") herausgegeben. Sie ist für Bezirksbehörden und Gemeinden sowie für den Schüler neben der Heimatwandkarte 1:20 000 (mit der gleichen topographische» Grundlage) unentbehrlich.
Mmtl. Bekanntmachungen
Zwangsversteigerung
Lm Wege der Zwangsvollstreckung sollen die auf Markung Bad Liebenzell belegenen, im Grundbuch von Bad Liebenzell, Hest 322, Abteilung I Nr. 2, 3, 4, 5, zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerkes auf den Namen der Bertha Rösch, geb. Morlock, Witwe des Hugo Rösch, Gastwirtin zur „Linde" in Ebingen, eingetragenen Grundstücke:
Gemeinderätliche Schätzung vom 19. Mai 1933:
Geb. Nr. 190, 3 er 90 qm, Wohnhaus mit Scheuer und Hofraum in Badgassenäckern, jetzt Adolf Hitler-Straße, 17000 RM.
Parz. Nr. 254/1, 8 ar 83 qm, Wiese in Badgassenäckern, 1000 RM.
Pmz- Rr. 316, 3 sr 05 qm, Baumackcr im Steinberg 60 RM.
P^Z- A. 317, 8 sr 68 qm, Baumacker daselbst 180 RM.
18240 RM.
am Samstag, den 15. Juli 1933, vormittags 10 Uhr,
auf dem Vezirksnotariat Bad Liebenzell,
versteigert werden.
Bei Zwangsversteigerungen findet in der Regel nur ein Termin statt.
Der Versteigerungsoermerk ist am 24. April 1933 in das Grundbuch eingetragen.
Es ergeht die Aufforderung, Rechte, soweit sie zur Zeit der Eintragung des Bersteigerungsvermerks aus dem Grundbuch nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger wider- Wucht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls sie bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nach- gesetzt werden. ^
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stehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der te lung des Zuschlags die Aufhebung oder einstwe Einstellung des Verfahren« herbeizuführen, widrigen' für das Recht der Bersteigerungserlös an die Stelle versteigerten Gegenstandes tritt.
Bad Liebenzell, den 30. Mai 1933.
—_ Kommissär : Bezirksnotar Katz.
Heimarbeiter
für Hosen gesucht.
Gebrüder Kramer, Stnttgart, Paulinenstr. 44.
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im ledensmittel- unci rekolmgescliätt
pk«1LL«r, cslv, daäslraüe. beveis kür quslität: rurücknsdme unä Vergütung suck nack entnommenen proben, sokern äer Kaktee iknen nickt gesckmeckt baden sollte.
Calw.
Wer Brennholz- Verkauf
am Samstag, den 3. Juni 1938 nachm. 2 Uhr in der Weitz schen Wirtschaft, Badstraße» aus
den Abteilungen Schießberg, Frauenwäldle, Eicheläcker. Hardtberg, Kuckucksfelsen. Tälesbach. Welzberg, Georgenhöhe, Walkmühleberg
30 Rm. Laubholz,
ISO Rm. Nadelholz,
30 Flächenlose.
(Flächenlose aus Abt. Kuckucksfelsen kommen vorerst nicht zum Verkauf.) Holzgeldschuldner aus unseren früheren Verkäufen können an der Versteigerung nicht teilnehmen.
Den 29. Mai 1933.
Stadtpflege.
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venu sie ein« Leitung kalten, sie nickt in äer Lage ist, 8i« mit rlen IVirtsckaktskragen »uk äem 1-aukenäen ru kalten, die kür 8le unä lkre VVirtsckakt in Setrackt kommen.
Vor Ledsiien bewadrea Sie rieb,
venn 8le »ine Geltung lesen, äie «in genaues 8pie- g«ldllä ä«s gesamten Virtscksktslebens äes o«rirks gibt. Damm bestellen 8ie äss im ortsansässigen Leinet, kergestellte „LnIverTagkIstt", äs» 8ie über alle Vorkommnisse im Serlrk unterricktet unä dessen Druckerei an den 8teu«rlsstsn äes Lerirks mitträgt.
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