Timm Radt · Schloss Zavelstein ein und saß auf der spätroma­nischen Ringmauer und der hoch­gotischen Torhalle auf. Der Bau hatte eine Tiefe von ca. 13 m, sein First erreichte eine Höhe von ca. 23 m, so dass das Gebäude den Bergfried weitgehend umfasste und nur dessen oberes Drittel aus dem Dach ragte. Die Unterteilung des Neuen Baus kann anhand der erhaltenen Ruinen und des bereits er­wähnten Inventars grob wie folgt nachgezeichnet werden: Der Bergfried unterteilte ihn in zwei Flügel. Der kleinere nordöstliche nahm im Erdgeschoss die Tor­halle auf. 18 Eine Tür verband die Torhalle mit einem Fachwerk­bau, der sich im Norden an die Schloss Zavelstein historische Ansichten oben: Merian 1643, dargestellt ist der Zustand vor 1620, unten: unsignierter Kupferstich nach 1630. Torhalle lehnte und laut dem Lagerbuch eine Backstube, einen Waschraum und ein Fischbecken aufnahm. Das erste Geschoss in Stuttgart 17 hat die Bombennächte des Zwei­über der Torhalle war ebenfalls tonnengewölbt. ten Weltkriegs überstanden. In ihm lagen eine Vorratskammer sowie eine Torstube. 19 Im zweiten Geschoss befand sich ein Saal, der durch mindestens fünf große Fenster Der Umbau 1618 1630 belichtet wurde. Sowohl das erste als auch das Betrachtet man die heutige Ruine Zavelstein, so ist rasch ersichtlich, dass von den Umbauten, die Heinrich Schickhardt vornahm, nur noch wenig erhalten ist. Trotz der vergleichsweise geringen Reste ermöglichen die verbliebenen Bauteile im Abgleich zu mehreren historischen Darstellun­gen und einem erhaltenen Lagerbuch, den Gesamtentwurf in seinen Grundzügen nachzu­vollziehen: Die wichtigste Maßnahme bestand darin, die ehemalige Burg zur Schauseite hin, d.h. nach Nordwesten, mittels eines langgezogenen Gebäu­des, dem sogenannten Neuen Bau, zu vereinheit­lichen. Dieser nahm die gesamte Breite der Stadt­Front der mittelalterlichen Burg mit knapp 40 m Schloss Zavelstein Rekonstruktionsvorschlag für den Plan des 1630 vollendeten Umbaus 15