Der König, der sich damals gerade in Venedigaufhielt, brachte in einer Depesche seine„tiefeBetrübnis“ über die Katastrophe zum Ausdruck.Wegen der Verteilung der privaten Spenden kames zu Schwierigkeiten. Diese Spender hatten dasRecht, selbst zu bestimmen, an welche Orte undPersonen ihre Spende geleitet werden sollte. DieFolge war, daß manche Orte und auch Personenzuviel, andere zuwenig bedacht wurden. Sowurde die Zentralleitung des Wohltätigkeitsvereins damit beauftragt, eine gerechte Verteilung der Spenden vorzunehmen.Ein weiteres Problem war die Beseitigung derdurch das Hochwasser angeschwemmtenGegenstände. Jede Gemeinde veröffentlichte zudiesem Zweck eine Liste der auf ihrer Markungvorgefundenen Gegenstände. Die Eigentümerwurden aufgefordert, diese binnen 10 Tagenunter Vorlage einer„obrigkeitlichen Bescheinigung“ abzuholen. Wo dies nicht der Fallwäre, würde„nach Umfluß dieser Zeit anderweitige Verfügung hinsichtlich dieser Dinge“eintreten. Im Gegensatz zu heute, wo dieseBeseitigung die Gemeinden nur Geld kostet,konnten sie damals unter günstigen Umständensogar noch einen Profit erzielen.Auf Markung Bad Liebenzell wurden angeschwemmt:Viele Klötze und einige Langholzstämme, Holzvon alten Gebäuden, ein Bruckbaurn, einangestrichener Bruckbaum, Scheiterholz, Teilevon Wasserbauwerken, ein Teichel, einRoßkummet, ein Hauklotz, ein leeres Ölfaß, eingeschaltes Eichle, ein oberer Riegel einerTuchrahme, 2 Stücke Schranken, eine Stellfallenebst Wellbaum, Schwarten, Brückenflecklinge,ein Vierlingsmaß, ein Stück Farbholz. DieÜberschwemmungsschäden der Privatleute(nicht der Gemeinden und des Staates) betrugen,soweit sie angezeigt wurden, in Calw 55000 fl.,Altbulach 8000 fl., Liebenzell 23000 fl.,Teinach 8000 fl., Unterreichenbach 9300 fl..Das Unwetter mit Hagelschlag am 4. Juli 1853In einem Bericht des„Gesellschafter“ vom 5.Juli heißt es dazu:„Das Gewitter von gestern hat mehrfachenSchaden angerichtet, besonders in unsererunmittelbaren Nähe durch Hagel, der besondersin Rotfelden und Pfrondorf auf den Feldern arghauste, in Emmingen aber seine Wuth an denFenstern ausließ. Auch in der Gegend zwischenSpielberg und Pfalzgrafenweiler fiel schwererHagel und richtete an den Halmfrüchten nichtgeringen Schaden an.“Schwerer Sturm am 26. Oktober 1870Über einen Sturm am 26. Oktober 1870 liegtder folgende Bericht vor(Mer Gesellschafter“vom 27.10.1870):„Der gestrige Sturm, der mit Einbruch derNacht nach vorausgegangener ungewöhnlichwarmer Luftströmung seinen Anfang genommenund bis gegen 11 Uhr wütete, hatte anSchornsteinen, Dächern, Fensterläden,besonders aber an Bäumen, auf den Feldern,an den Straßen und in den Waldungen, sowiean den Telegraphenleitungen beträchtlichenSchaden angerichtet, so daß ältere Leute sicheines ähnlichen kaum erinnern können. DieZiegeleien wurden heute stark in Anspruchgenommen, konnten aber kaum den kleinstenTeil der hiesigen Bedürfnisse befriedigen. EineAbteilung unserer Freiwilligen Feuerwehr hattedie Nacht hindurch Patrouillendienstübernommen, welche Vorsichtsmaßregel bei derEinwohnerschaft dankbare Anerkennungfand.“14