mer- hatte in den vorausgegangenen Jahren viele Mißständeaus der früheren Zeit beseitigt.Für einen radikalen Umsturzaber in Richtung Republik, wieer von vielen Führern des Aufstandes vertreten wurde, wollteRömer, wie auch die Masse derBevölkerung, nichts wissen.Vor allem die ländliche Bevölkerung war noch sehr königstreu eingestellt. Am meistenaber fürchtete man, daß die äußerst schlechte wirtschaftlicheLage durch einen Bürgerkriegvollends in eine Katastrophemünden könnte. Für dieschlecht bewaffnete und so gutwie unausgebildete Bürgerwehrergab sich die Schwierigkeit,unter Umständen gegen das vielbesser ausgerüstete und geführte reguläre Militär kämpfen zumüssen. Schließlich hatte mannoch das Beispiel Badens vorAugen, wo gerade in jenen Tagen preußische Truppen im Begriff waren, den dortigen Aufstand niederzuschlagen. DieAussicht, daß in Württembergetwas Ähnliches passierenkönnte, war verständlicherweise sehr unpopulär. Von Bedeutung war auch, daß die meistenstaatlichen und kommunalenAmtsträger regierungs- und königstreu blieben, ebenso dasMilitär, von dem man gehoffthatte, daß es, ähnlich wie inBaden, wenigstens teilweisesich dem Aufstand anschließenwürde.F.W. Vischer aus Nagold undBuchhalter Ensslin aus Altensteig wurden zwei Jahre späterwegen ihrer Teilnahme an demAufstand zu 15 beziehungsweise 8 Monaten Gefängnis verurteilt.33Quellen:1. HStA Stuttgart, Signatur 301,Fasz. 247 und 247 a,„Revolutionäre Bewegung im Schwarzwald“.Amtlicher Untersuchungsbericht2. Amts- und Intelligenzblatt fürdie Oberämter Nagold undHorb mit Beilage„Der Gesellschafter“., Juni undJuli 1849DokumentationAufnahme und Vorlage: HStAStuttgart.Eine Seite aus der Anklageschrift gegen die Führer desSchwarzwälder Aufstandesvom Juni 1849:die Anklage gegen FriedrichWilhelm Vischer aus Nagold