Waldeck nicht mehr begehbar. einander gebaut waren. In die­chen, in denen aber stets eine Nach Nagold konnte man län­sen Häusern befanden sich 4 unverhältnismäßige Menschen­gere Zeit nur über die Calw­Familien. Von Knapper ertran­zahl drängt, so daß ein Unglück Herrenbergerstraße oder über ken beide Familien, 2 Kinder, vorherzusehen war. Endlich traf Neubulach und Altensteig ge­die Ernestine, ihr Mann, 2 Mäg­es ein. 2 Kähne fuhren zugleich langen. de und beide Eltern. Bühler, sei­ab, der größere versetzte dem ne Frau und ihr Sohn wurden kleineren einen Stoß, dieser Die schlimmsten Folgen hatte gerettet, die Tochter ist ertrun­schlug um, und trotz aller An­das Unwetter jedoch in Calw, ken. Die 4. Familie war ein jun­strengungen vermochte man wo außer enormen Sachschäden ges Ehepaar, welches sich noch nur 4-5 Personen zu retten, die auch Menschenleben zu bekla­rettete. Gestern nachmittag sah übrigen etwa 10, waren eine gen waren. Hierüber liegen 2 ich selbst, wie man die Ernesti­Beute der Wellen. Berichte vor. ne aus dem Schutt herausgegra­Der ausführlichere lautet fol­ben und hervorgezogen hat, es Folgen und Hilfsmaßnahmen gendermaßen: war ein schauerlicher Anblick. In den Tagen nach der Katastro­Die Tochter Bühlers und die phe setzte eine Welle der Hilfe­ Ich will nur kurz das schreck­Kindsmagd der Ernestine hat leistung ein, und zwar sowohl liche Unglück erzählen, wel­man auf dem Brühl herausge­von privater Seite als auch auf ches in der Nacht vom 31.Juli zogen, von den anderen Perso­Grund von öffentlichen Aufru­auf den 1.August unsere Stadt nen weiß man noch nichts, weil fen. So erließ der Calwer Ge­überfiel. Abends 9 Uhr brach man vor dem grossen Wasser meinderat folgendeDringende ein fürchterliches Gewitter aus, nicht weiter graben kann. Von Ansprache an Menschenfreun­welches wir in unserer Stadt den Verunglückten wurden die de um Gaben für Über­noch nie so erlebt haben. Un­6 zuerst aufgefundenen vergan­schwemmte in Calw: aufhörliche Donnerschläge und genen Samstag unter einem au­die ganze Nacht ein Regenguß, ßerordentlichen Zudrang von Der 1.August war ein Schrek­welcher mehr 2 Wolkenbrüchen Menschen von nah und fern be­kenstag für unsere Stadt. Nach glich. Um 10 Uhr glaubte man, erdigt. Heute früh wurden die einem fürchterlichen Gewitter, das Wetter habe sich gelegt, und beiden erst gestern aufgefunde­nach heftigen Wolkenbrüchen es ging alles wieder ruhig zu nen Kinder des Fuhrmanns strömten die Gewässer von al­Bett, um 2 Uhr jedoch wurde Rometsch, dessen Leichnam al­len Seiten unserem engen Thal man wieder geweckt, denn das lein bis jetzt noch fehlt, zur Erde zu, und in wenigen Stunden war Wasser lief so an, daß niemand bestattet. eine Überschwemmung mehr Zeit zum Aufräumen be­schrecklicher und verheerender kam. Die Wasserhöhe stieg so Ausser diesen 9 unmittelbaren als die von 1824. Je plötzlicher hoch, daß es dem 1824-er gleich Opfern forderte die Katastrophe sie hereinbrach, desto weniger war. Menschen und Vieh ertran­2 Wochen später ein weiteres konnte geflüchtet, von vielen ken, es lag gerade sehr viel Holz Todesopfer: als ein Zimmer­konnte kaum etwas, kaum das in Nagold zum Flößen, welches mann namens Laur von Dek­Leben in Sicherheit gebracht sich losmachte und die äußere kenpfronn eine der weggerisse­werden. Ungeheure Verluste Brücke so sperrte, daß man je­nen Floßschleusen wieder ein­Häusern, Gärten, Wiesen, Äk­den Augenblick befürchten setzen wollte, rutschte er auf kern, Wegen, Mauern, Stegen mußte, dieselbe werde einstür­dem nassen Holz aus, fiel ins etc und überdies an Waren und zen. Stockhoch standen die Wasser und wurde von dem rei­beweglichem Eigentum aller Holzbäume über der Brücke, ßenden Strom weggerissen. Art sind zu beklagen. Was noch welches dem Wasser einen gros­mehr ist, es sind 9 Menschen sen Ausdrang gegen die Bad­Auch in Pforzheim waren durch den Einsturz eines Hau­und Lederstrasse und den Bi­Menschlenleben zu beklagen. ses umgekommen. Eine große schof verursachte. Der Vorgang wird so geschil­Zahl von Einwohnern, nament­Gestern morgen zwischen 7 und dert: lich viele Gewerbsleute haben 8 Uhr stürzten 2 Häuser im Bi­ Um eine Verbindung mit dem beträchtliche Summen einge­schof ein, nämlich das des abgeschnittenen jenseitigen büßt, der Gang ihres Geschäf­Fuhrmanns Knapper und des Stadtteil wieder herzustellen, tes ist gestürzt, sie sind tief ge­Leinewebers Bühler, welche an­bedient man sich einiger Na­troffen. Soll nicht ihre Existenz, 30