Zur Chronik von Höfen a. d. Enz.
Em a Schwcwzwaldtäle dren Leit so ganz verborg«
An d'r Enz a Dürfte klei' Doch so lieble un' so fei'
Wie a Früehlengsmorga.
Und i will au wetta druf — Feahla wurd kor Quentle — Daß kei schöners Dürfte geit, 3tet em Amtle weit und breit, Net em ganza Ländle.
Jscht denn wo a Fleckle Welt Wia mei Höfa z'finda, G'schmückt mit Reiza ohne Zahl? Hot denn ei's a Förteltal? Hots a Friedenslinda?
So rühmt der Dichter des Enztals, der biedere Schlossermeister Ludwig Schwarz, unser Dorf, das ihm zur zweiten Heimat geworden ist. Und ein anderer Sang hebt an:
Wie auf grünsamtnem Grunde liegt Ein schöner Edelstein,
Also, ins Tal der Enz geschmiegt.
Mein Dörfchen schmuck und fein.
Was soll ich den Worten des Dichters noch hinzufügen? Soll ich schreiben über den grünen Wiesengrund, den das Silberband der Enz durchschlängelt,- über die schmucken Häuser, die sauberen Straßen oder über die stillen Wälder, welche die steilen Talhänge schmücken? Es scheint , mir überflüssig. Wer das freundliche Dorf schon geschaut hat im Frühling, wenn alles grünt und blüht, oder in den bunten Farben des -Herbstes, der versteht, warum es von seinen Lobrednern „die Perle des Enztals" genannt wird.
Das Pfarrdorf Höfen zählt heute über 1200 Einwohner. Gs ist lehrreich, das Anwachsen der Bevölkerung auf Grund urkundlicher Belege zu verfolgen. Aus den Angaben des ältesten Calmbacher Kirchenbuchs läßt sich die Einwohnerzahl um die Mitte des 16. Jahrhunderts auf 50 Seelen berechnen. Der Dreißigjährige Krieg bringt wie überall so auch hier einen starken Rückgang der Bevölkerung. Im Jahr 1717 ist sie erst wieder auf 62, im Jahr 1715 auf 110 Einwohner angewachsen. Diese Zahl steigt im nächsten Jahrhundert, das die Hochblüte des Holzhandels bringt, außerordentlich an. 1819 beträgt sie bereits das Dreifache, 1850 aber das Fünffache: 550 Einwohner, die sich auf 53 Wohnhäuser verteilen. In den letzten 75 Jahren hat sich die Bevölkerungsziffer nochmals verdoppelt, die Zahl der Wohnhäuser dagegen vervierfacht — ein beredtes Zeugnis für den Aufschwung, den die rege industrielle Tätigkeit im Zeitalter der Maschine unserer Gemeinde gebracht hat.
Die Gemeinde-Markung umfaßt 908 da, von denen nur 9 in landwirtschaftliche Nutzung genommen sind. Der Talgrund der Enz und des Förtelbachs, zum Teil auch die untersten Hänge, werden von Wiesen eingenommen, die nach alter Gewohnheit ausgiebig berieselt werden. Auf der Talstufe rechts der Enz und an den südwärts fallenden Abhängen des Brennerbergs liegen die Aecker. Sie gehen nirgends über die obere Grenze des unteren Buntsandsteins hinauf, dessen Weiche, dünnbankige Schichten leicht verwittern und einen sandigen, ziemlich tiefgründigen Boden liefern. An den Hängen ist nur Hackbau möglich. Der Pflug ist in Höfen unbekannt. Die - steileren Gehänge des mittleren