Zur Chronik von Feldrennach.
Die erste Kunde von Feldrennach, damals „Velltrunchc" benannt, stammt aus dem Jahre 1277. Es teilten sich damals in den Besitz von Feldrennach die Rittcrgeschlechtcr von Weißenstein und von Straubenhardt. Der Ritter Bcrchtold von Weißenstein' schenkte indes noch im Jahre 1277 seinen Anteil in Feldrennach dem Kloster Frauenalb. Nachdem sich einer der Straubenhardts an dem Ueberfall des Grafen Eberhard von Württemberg im Wildbad beteiligt hatte, wurde kurz darauf die bei Dennach stehende Burg der Ritter von Graf Eberhard zerstört und der nun heimatlos gewordene Hauptstamm des Geschlechtes starb im Jahre 1412 aus. Die Grafschaft Württemberg erwarb nun Feldrennach am 16. Oktober 1442 und der Ort blieb bis heute württcmbergisch.
Auf der an der Nordostseite des Ortes befindlichen kleinen Anhöhe, dem „Stcphansberg", stand bis zum Jahre 1753 eine kleine romanische Kapelle, die dann durch die jetzige, in einfachem Spätbarock erbaute Kirche ersetzt wurde. Von ersterer mag das Relief eines springenden Stieres herrühren, das in die Wand der jetzigen Kirche eingemauert ist. Als Kirchspielort spielte Feldrennach seit dem Jahre 1479 eine bedeutende Rolle. Die umliegenden Gemeinden Rudmersbach (Ottenhausen), Eonweiler, Dennach und Schwann waren bis vor zirka 30 Jahren hier eingepfarrt. -
Feldrennach liegt in der Luftlinie 5,5 km Westnordwest!, von der Oberamtsstadt Neuenbürg, mit der es durch eine gute Straße verbunden ist. Es liegt-339 m über dem Meer und hat ein ausgeglichenes, mildes Klima, das in scharfem Gegensatz zu dem der benachbarten Höhenorte Neusatz, Dobel usw. steht. Gegen Südwesten ist der Bernbacher Berg, 757 m, die Wetterscheide, die die ganze Umgebung von Feldrennach vor allen größeren schadenstiftcnden 'Unwettern beschützt. Es ist hier tatsächlich selbst den ältesten Leuten ein größeres Hagelwetter nicht in Erinnerung, von denen doch andere Teile Württenibergs so häufig heimgesucht werden.
Feldrennach zählt mit dem 1,5 km westlich liegenden Weiler Pfinzweiler z. Zt. rund 1400 Einwohner, die zur Hälfte aus Klcinlandwirten bestehen. Die andere Hälfte arbeitet teils als Sägewerksarbeiter in den umliegenden Sagemühlen, teils als Bijouteriearbciter in der nahen, auf- blübenden „Goldstadt" Pforzheim.
Auf hiesiger Markung bestehen zwei Sagemühlen, die Holzbachsägemühle und die größere Hasenstocksägemühle der Fa. Ernst Kling.
Die landschaftliche Lage von Feldrennach ist voller intimen Reize, die allerdings dem flüchtigen Beschauer nicht ohne weiteres ins Auge fallen. Der wunderfeine Blick von der Rennachguelle bei Conweiler auf einen Teil des hiesigen Ortes durch das sattgrüne Wiesental der Rennach hat schon vor einem Menschenalter den Amtsrichter Ganzhorn in Neuenbürg zu dem Liede begeistert: „Im schönsten Wiesengrunde liegt meiner Heimat Haus..."
Feldrennach ist infolge seiner, von den umliegenden, zum Teil bis unmittelbar vor den Ort heranreichenden ausgedehnten Waldungen erzeugten ozonreichen Luft und seines milden Klimas wegen wie geschaffen für solche, die Erholung am Busen der Natur° suchen. Gute, billige Gasthöfe mit freundlichen Fremdenzimmern sind vorhanden.