Zur Chronik von Enzklösterle.
Enzklösterle, ev. Pfarrdorf, 350 E., 599 m; 25,6 km südsüdwestl. von Neuenbürg; Postagentur mit Telegraphendienst, Forstamt. Durchs tief eingeschnittene Enztal und einige hier zusammenlaufeude Seitentäler in einzelnen Häusergruppen, zwischen den mit dunklen Tannenwaldungen bestockten Talgchängen malerisch zerstreut. Besuchter Luftkurort. Die ev. Kirche, 1852 durch Landauer vom Staat erbaut, zugleich für Enztal, OA. Nagold, wo sich in der Parzelle Lappach die Schule ,für Enzklösterle befindet. Politisch vormals zur Markung Wildbad gehörig, seit 1826 eigene Gemeinde; kirchlich früher mit Enztal nach Simmersfeld eingepfarrt (so schon in der Reformationszeit), 1819 eigene Pfarrverweserei „Enztal-Enz- klösterle", 1859 Pfarrei. Die alte Kapelle schon 1718 abgegangen. An Stelle des alten „Erzwegs" nene Talstratze vom Staat erbaut. — Als Kapelle angeblich 1115 eingeweiht, heißt Enzklösterle 1323 „Klösterlein ze der Entz", eine Stiftung der Herren von Berneck-Vogtsberg-Altensteig. Diese inkorporieren 1330 mit Zustimmung Württembergs die nicht von Ordensleuten besetzte Stiftung mit ihren ansehnlichen Einkünften dem Kloster Herrenalb, Württemberg 1443 dem Stift Herrenberg. Nach der Reformation wurde Enzklösterle 1546 als Erblehen verliehen; Herzog Friedrich errichtete 1599 eine Holzfaktorei hier.