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Das ist Las Beste auf der Welt, daß Tod und Teufel nimmt kein Geld; sonst müßte mancher arme Gsell vor einem Reichen in die Höll'.
Wenn Haß brennen täte wie Feuer, so war das Holz nicht halb so teuer.
Waffen, die von Golde schimmern, tun die Feinde nicht bekümmern; aber Eisen, Pulver, Blei bringen Ehr und Sieg herbei.
Hast du Arbeit, frisch daran!
Fleiß und Kunst liebt jedermann.
Menschenarbeit tauget nicht, wo nicht Gott den Segen spricht.
Zufriedenheit sei unser Spruch, was Hilst uns Geld und Ehr?
Das, was wir haben, sei genug, wer klug ist, wünscht nicht mehr.
Viel Wesens mach ich nicht,
Der Falschheit bin ich feind; wer redlich ist gesinnt, der ist mein bester Freund.
Das Zahlen ist fürs Borgen gut; das Schreiben ist fürs Streiten gut.
Kein Mensch ist so geschickt in Sachen, daß er's jedem kann zu Kopfe machen.
Neid meid, schweig und vertrag, deine Not niemand klag, dein' Hilf' kommt alle Tag.
Der Wein hat zwei Mängel: der schlechte verderbt den Magen und der gute den Geldbeutel.
Lust und Lieb zu einem Ding macht alle Müh und Arbeit ring.
Den Esel kennt man an den Ohren und an den Worten einen Toren.
Gar mancher geht nach Wolle aus und kommt geschoren selbst nach Haus
Zwei Hunde nagen an einem Bei», der eine muß betrogen sein.
Laß nie den Müßiggang dir deine Zeit verzehren, der Faule kommt zu nichts, der Fleißige zu Ehren.
Das Geld, das stumm ist, macht grad, was krumm ist.
Tonplättchen aus Ostelsheim. Zeichnung von Prof. Merz, Tübingen.
Tontafel (Ofenplättchen) von Ostelsheim. Zeichnung von Prof. Merz, Tübingen.