Der Verfasser ist Ende 1970 in der NR-Ecke des Hofes im Gebüsch gegen den Raidrand einem lange gesuchten Grenzstein von 1739 begeg­net. Derselbe zeigt gegen den Staatswald das württembergische Hirschgeweih, gegen den Hof hin aber einen quer dreigetcilten Schild (rot,gold,Silber), im untersten Teile 3 (rote) Herzen: ganz eindeutig das Rappen der Herren von Franken. Der Stein führt die Nummer 33; weiter östlich ist noch ein weiterer Stein mit diesem Wappen zu sehen.

Zu dem folgenden Familienblatt des Hauptmanns v.Franken sind einige Erläuterungen und Anmerkungen zu machen.

Bei dem 4. und 5. Kinde fällt auf, daß diese in Leonberg geboren wurden. Frau Catharina Elisabeths v.Franken befand sich zumindest von anfangs November 1740 bis April 1743, also 2 1/2 Jahre bei ihren Eltern in leonberg. Möglicherweise sind in dieser Zeit Ver­änderungen am Herrschaftsgebäude auf dem Hofe vorgenommen worden.

In Leonberg konnte die vor der Geburt Stehende von der Mutter und dar Schwester Sophia betreutwerden. Unter den aufgeführten Paten sind in den Nr. 4-7 möglicherweise ehemalige Regiments­kameraden des Herrn Hauptmanns zu sehen. Auffällig ist das Fehlen seines Bruders Ludwig Wilhelm, Forstmeister in Liebenzell. Der Vater Peter Hermann wird am 18.Oktober 1740 an erster Stelle in der Patenreihe aufgeführt. Die Kinder männlichen Geschlechts haben alle den Beinamen "Hermann" vom Vater und Großvater.

Von den 9 Kindern sind 4 in frühen Kindesalter gestorben. Davon wurde Nr. 5 in Leonberg beerdigt. Alle anderen wurden im Chor der hiesigen Kirche beigesetzt.

Am 21.Anril 1749 kaufte Hauptnann v. Franken noch 2 Riesen mit zusammen 2 Morgen. Das ist verwunderlich, denn wenige Rochen dar­nach verkaufte er den Hof. Ras war der Grund dafür? Vielleicht ist er bei den Kindern zu suchen, in. ihrer schulischen Ausbildung.

Das älteste München war 11 Jahre alt, der älteste Bube 3* Der nächste Weg ins Dorf ging durch den Wald und war ein die meiste Zeit nasser Fußweg. Der Fahrweg war auch nicht zum besten und bedeutend länger. Dazuhin waren die schulischen Verhältnisse in Möttlingen in der damaligen Zeit nicht zum besten. Eine Fahrt mit dem Ragen kam nicht in Frage, weil es auf dem Hofe damals noch keine Pferde gab. Vielleicht ist auch die einsame Lage des Hofes von dem und jenem drückend empfunden worden.

Haptmann v. Franken durfte lt. Kaufvertrag noch bis Martini 1749 auf dem Hofe bleiben. Wohin er gezogen ist, konnte nicht in Er­fahrung gebracht werden. Es ist nur bekannt, daß er von 1756-62 Rerrenalbischer Amtmann in Merklingen war. Ob er dann mit seiner Familie nach Indwigsburg zog, ist nicht bestätigt, dagegen dies, daß seine Frau dort am 4.November 1770 starb und im Familienbe­gräbnis in Schöckingen beigesetzt wurde. Ei starb am 6.Dezember 1773 ebenfalls in Indwigsburg. in seiner militärischen Laufbahn hatte er es bis zum Oberst-Leutnant gebracht.

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