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Den ersten,leider auch einzigen und-nur indirekten Hinweis auf eine Kirche in I.Iöttlingcn erbrüten wir aber nun doch aus einer Kirsauor Quelle.In Schenkungsbuch des Hirsauer Codex(Hand- schrift,Gesetzbuch) erscheint ohne Datierung,aber allen An­schein nach aus der Mitte des 12.Jahrhunderts (1147 ?) ein "Adalbertus presbyter de Mettelingen".Wenn un diese Zeit hier ein Presbyter (Priestar)da war,so muss auch eine Kirche be­standen haben.Weil keine andere.Nachricht aus jener Zeit be-. kannt ist,so muss eben das Bauwerk selber befragt werden,we­nigstens die Teile desselben,die aus jener Zeit stammen kön­nen.Dafür 'kommt nur der Chor der Kirche in Betracht und hier­bei diejenigen Teile,welche nachweisbar roma nische Baustilele- nente aufweisen. Da ist einmal das schmale Rundbogenfenstcr- chen mit abgeschrägtcr Laibung auf der Südseite des ^horcs, das jetzt auf den Dachboden der Sakristei geht.Das sicher vor­handene Fenster auf der ^ordseite musste dem später eingesetz­ten grösseren,einfachen Fenster weichen.Sehr schön ist das Würfelcrnament am Kapitell des nördlichen Triunpfbogonpfcilcrs (siehe Abb.7).Es wird noch als Fries an der Wand gegen das Schiff weitergeführt.Man kann darin einen Beweis dafür er­blicken, dass der romanische Kirchenbau einen Chor mit einem Schiff umfasste und die Kirche nicht aus einer einstigen Ka­pelle entstand.Bei genauerer Betrachtung ist erkonnbar,dasc der Steinfries abgehaucn ist,also einmal verkürzt wurde.Da­für gibt es zwei Gründe.Entweder war er der Wand des etwas schmäleren,nach dem 30jährigen Kriege wieder aufgebauten Schiffes im Wege,oder aber wurde er abgehauen,als dort ein Aufgang zur Empore geschaffen wurde.Dass sich der Fries nach der ^ussenseite hin neigt,muss darauf zurückgeführt werden, dass anscheinend dort das Fundament nachgegeben hat,was bei dem nassen Untergrund besonders an der Nordseite,wo ein Was­sergraben vorboiführte,kein Wunder ist.

Das PfÖrtchen zur Sakristei hatte bis zur letzten Kirchenre­novierung einen Rundbogen.Es war im Licht 71,6 cm = 2 1/2 Schuh breit.Die Scheitelhöhe betrug 179 cm = 6 1/4 Schuh.Es muss aber darauf hingewiesen werden,dass die ursprüngliche Scheitelhöhe dos Pförtchens wenigstens bei 7 1/4 Schuh=2,o5 cm

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