In einer Urkunde vom Okt. 1075 (W.U.B.1,276) ist Mettlingen genannt unter den Orten, welche nein Kloster Reichenau gehörten.
Nach der Chronik des Gallus Oheim schenkte ein Noting an das Kloster Reichenau "Hirsowe ainstails, Stammheim, Metelingen und Gretzingen", Orte welche unter denjenigen Gütern genannt sind, die dem Kloster Hirsau angeblich von dem Grafen Adalbert zurück erstattet worden sein sollen. Es scheint daraus nur das hervorzugehen, daß der Reichenauer Besitz an die Calwer Grafen übergegangen ist. (Bl.f.Württ.K.G. 1889 S.49 ff.)
Wie schon in dieser Heimatgeschichte (S.4) erwähnt, hat der Graf Adalbert von Calw im Jahre 1075 dem Kloster Hirsau "längst abgekommene" Widemsgüter, unter anderen auch diejenigen von Möttlingen zurückgegeben. Unter Widern versteht man: der Kirche gestiftetes nutzbares Gut. Der Pfarrer war in Württemberg bis ins 16.Jahrhundert vorzugsweise auf den Ertrag der Widemgüter angewiesen, also auf die zu einer Pfarrei gehörenden Ecker und Wiesen, u.U. auch Weingärten. Existierte in einen Dorfe ein Widemgut (war ein Hof mit Gebäuden damit verbunden, so war es ein Widemhof), so stand dieses in Verbindung mit dem Pfarrer bzw. der Kirche. In einer alten Urkunde heißt es:" müssen wir dem Pfarrer Widern kaufen, die Kirche'damit zu dotieren (auszustatten) So sehr war das widemgut mit der Kirche verbunden, daß ein geplanter Elrchenbau erst dann vom Bischof genehmigt wurde, wenn das gestiftete oder erkaufte widemgut die notwendige Größe erreicht hatte. Es erhebt sich aber nun die Frage: Gehörten die oben genannten Widemgüter zum Kloster Hirsau, warum wird nicht einfach von Klostergütern gesprochen? Oder handelte es sich um besondere, vom Kloster Hirsau aus verwaltete Hidemgüter in den genannten Ortschaften? Das Kloster Hirsau besaß hier zudem einen Hof mit ansehnlichem Feld- und Waldbesitz. Es ist aber ganz undenkbar, in jener Zeit an einen Elrchenbau in Möttlingen zu denken, insbesondere in Verbindung mit Hirsau. Dort war der damalige Abt Wilhelm von 1082 an mit dem Bau seines neuen Klosters links der Hagold beschäftigt * und konzentrierte alle Kräfte für dieses Werk.