Ein 0 r t s p 1 a n von M ö t t 1 i n g e n ,

entworfen 1835 und mit allen Ergänzungen bis 1856.Er stimmt somit - ein hübscher Zufall - mit der bereits bekannten Blei­stiftzeichnung überein,besitzt aber dabei den Vorzug,daß zwischen 1835 und 1856 abgebrochene Gebäude noch darin ver­zeichnet sind,wie u.a. an verschiedenen Beispielen nachgewiesen werden kann.

1) Die meisten Veränderungen sind im Pfarrgarten,Piarrhofe bzw. Schulhofe entstanden.Als Pfarrer Blumhardt hieherkam,stand die Pfarrscheuer (a), erbaut 17o2, noch im Pfarrgarten (ge­strichelte Linie); sie wurde 1851 abgebrochen.Als Ersatz wurde 1853 zwischen Schulhaus und Pfarrgarten die neue Pfarrscheuer erbaut (c). Die große Pfarrzehntscheucr (b) im heutigen Schulhofe wurde mit der Ablösung des Zehnten überflüssig und wurde eben­falls abgebrochen. In der hinteren Ecke des Pfarrgartens war 171o ein Waschhäusle erbaut worden (d). Es stand hart an der Grenze gegen das Gartenland von Jakob Stauch,den Besitzer des ehemaligen "Lötterlins Hoi" (=Hirsauer-oder Mönchshof). Stauch beschwerte sich darüber, daß das Regenwasser.vom Dache des Waschhäuschens auf sein Grunstück fließe.Der "Geistliche Ver­walter" in Calw mußte durch die Anbringung eines "Käner" (-Dachrinne- diese waren meist aus Forchen-oder Tannenholz-)

Pür Abhilfe sorgen. Der Garten des J.Stauch reichte anscheinend bis an den Pfarrgarten (Mönchshof 15).

2) Die alte "Krone". Das Haus wurde 1835 von Küfer Michael Mammel verkauft; 1842 erwarb es Jakob Kraushaar,Bäcker.Dann Wilhelm Fricker,dem das Haus 191o abbrannte.Es wurde von ihm wieder aufgebaut.(Jetzt Weilderstädterstraße 22 Ernst Waidelich)

3) .Das Anwesen des Thomas Kraushaar,Zcugmachers mit dem Er­weiterungsbau von 1833 und der Remise gegenüber dem Wohnhaus. Das.Haus wurde durch Blitzschlag eingeäschert 1897? heute im Besitz von Hans Kopp,Landwirt (jetzt Calwerstraße 6).

4 ) Im Weilderstädter Meierhof (16) steht noch das "Geschirr­

häuschen, das 1857 abgebrochen wurde. An seiner Stelle entstand im gleichen Jahre der "neue Stall" mit seinem Futterboden.Mit dem Aufkauf des Weilderstädter Hofes (1865) in die Hand der Gemeinde gelangt, wurde das Gebäude zum Rathau s umgebaut (1867). (Meierhofgasse 8). *"

5) Die ehemalige "Ziegelhütte" von Martin Graze,Ziegler.Sie war damals einstockig; ein zweiter Stock entstand mit dem Einzug von Friedrich Stanger in das Haus (1907). Es brannte ab und wurde 1921 von Jakob Stanger wieder aufgebaut,jetzt alte Liebenzellerstraße 14 u 16.

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