Lauge. Die herausgelaufene Lauge kam in den Siedekessel und wurde hier längere Zeit gekocht. Der Kessel stammte vom Neuenbürger Hammerschmied und war aus Guss gefertigt. Durci das längere Kochenlassen sonderte sich eine feste Schicht, als rohe und schwarze Pottasche ab. Diese Pottaschekrust wurde abgeklopft und 18 Stunden lang im Kalzinierkessel über heißer Flamme kalziniert. Von da holte man die fertige Pottasche in heißem Zustand heraus, um sie sofort in bereit­gestellten Holzfässern zu verpacken. Bei 1 Zentner Pottasche wurde mit 15 Pfund Abgang gerechnet, die nicht verwendbar waren. Die fertige Pottasche wurde in der Mittelberger Glas­hütte oder später in der Gaggenauer Glashütte abgesetzt und verkauft. Nachdem sich das Pottaschesieden nicht mehr lohnte, so starb das Handwerk aus. Der letzte Bernbacher Pottasche­sieder, hatte 13 Kinder und litt Hunger, wanderte nach Ame­rika aus. Die Einrichtungen von Pottaschehütten hat sich ge­wöhnlich über 5 Generationen vererbt.

Vom Bernbacher Zunderer oder "Zundelschneider".

In unsern Wäldern standen früher nur Eichen und Buchenbäume.

Das Anpflanzen von Tannen, weiß und rot, erfolgte erst um 1760 herum. An Eichen und Buchen gabs Schwämme oder Pilze, de- ; ren Beschaffenheit sich zur Herstellung von Zunder eignete.

Der Mann, der die Zunderschwämme an den Bäumen abschnitt und einsammelte, nannte man den Zunderer, den Zundelschneider - oder auf gut schwäbisch - den Zundelschnieder. Es war der kleine Verdienst des armen Mannes, wenn er seine gesammelte Schwämme verkaufen konnte.

In Bernbach sammelte der Viehhirte und der Geiß- büb, die beide ihre Herden in die Waldweiden trieben und so Gelegenheit hatten die Schwämme ausfindig zu machen und abzu­schneiden. Es ist der Löcherpilz der gesammelt wurde. Er hieß auch "Feuerschwamm", weil man ihn gerne zur Feuerbereitung verwendete. Von dem Zundelschneider nur unvollkommen vorbe­reitet, kam der Feuerschwamm in die Zunderfabrik nach Neuen­bürg oder Calmbach, wo er vollends zu Feuerzunder verarbeitet '