Kirche und Friedhof bereit standen.DerTotenweg"am oberen Steinbauch erinnert noch heute an den Weg über den die Toten von Moosbronn und Bernbach geführt wurden zum Michelbacher Exiuhuf Friedhof .Auch die gro8e,neuerbaute Kirche in Michelbach(l528/29),die für die 3 Weiler Moosbronn,Bernbach und Sulzbach aus­reichte, wurde von den klösterlichen Moosbronner und Bernbacher nicht mehr be­nutzt.Sie hatten 1535 die evangelische Religion angenommen und Moosbronn war mit dem Kloster Herrenalb württembergisch geworden.Noch 1598 verweigerte Bern­bach mit dem evangelischen Moosbronn den Baubeitrag zur Kirahe in Michelbach und begründete dies mit dem Konfessionswechsel.Ähnlich erlebte das Domstift Speyer als Jnhaber des Rotenfelser Amtes,dem die Muttergemeinde Michelbach an­gehörte, eine Abfuhr.Bernbach und Moosbronn verweigerten den Zehnten ihrer Mar­kung. 1603 wurde Bernbach wie Moosbronn infolge einer Grenzberichtigung mit Ba­den injden württembergischen Staatsverband aufgenommen und von der Herrenalber Kirche betreut.Der Moosbronner Lehnsbauer Matthäus Kuli wurde vom Klosteramt zum Schultheißen bestimmt und bestand als Nachfolger des Domstifts Speyer auf dem Zehntrecht der 40 Morgen großen Feldmarkung ums Dorf.Doch der Schultheiß Kuli bestritt dies.Die Abtissin Von Bernbach und Moosbronn bezeugten das Gegen- teilauf Treu und Glauben" und nannten die Bischöfe von Speyer als Abnehmer des Zehnten. So mußte 1778 das Klosteramt Herrenalb neue Akten über die Besitz­verhältnisse anlegen. Dabei wurde das Zehntrecht und der Bezug des Holzes neu geregelt. Moosbronn ist der ältere Ortsteil.B ernbach taucht erst 1423 und 1431 in den Akten des Klosters Herrenalb auf. Der gesamte Moosbronner Boden lag um das Jahr 1000 im Uffgau. 1041 ist als Gaugraf Adalbert von Calw aufgeführt.Jhm folgten die Ebersteiner Grafen,die Verwandten der Calwer Grafen,als Grundherrn. Der Calwer Gaugraf gab die Rotenfelser Waldmarkgenossenschaft,das alte Königs­gut, an Heinrich 111.(1039 bis 1056) zurück.Dieser schenkte die große Waldmark, die bis zur Mündung des Bernbachm-in die Alb ging,am 6.Juni 1041 dem Bischof Sygibod an der Domkirche in Speyer.Der verärgerte Edle Weimhard von Michelbach auf Schloß Rosenstein riß die Schenkungen an Speyer im Murgtal an sich(ll02). Darüber sich das Domstift bei Kaiser Heinrich IV.(1056-1106).Der vertrieb den Räuber,kaufte seinen Besitz auf und schenkte ihn an Speyer. Als Lehnsherrn über die Waldmark mit Michelbach,setzte er die Grafen von Eberstein.So kamen das Gebiet am Mahlberg,Bernstein und der Bernbacher Höhe in das Hoheitsgebiet der Ebersteiner.Die Bewohner dieses Gebiets hatten Bodensteuer und Zehnten zu 2/3 nach Speyer und l/3 an^iie Rotenfelser Urkirche zu geben.1450 wurde das Moos­bronner Gebiet neben dem Herrenalber Klostergebiet neu verteilt und durch Le­hensbauern bewirtschaftet.Jm Bauernkrieg 1525 stimmte alle Lehensbauern den 12 Artikeln zu (freie Jagd,Fischrecht usw.).An Fronleichnahm gelobten in Gerns­bach und Ettlingen die Bürgermeister und Richter der ebersteinerischen und ba­dischen Ortschaften dem Aufstand zu entsagen und ihrer Herrschaft zu gehorchen- Markgraf Philipp von Baden und Graf Bernhard von Eberstein nahmen keine tache und milderten das Los der Lehensbauern.Ebenso erging es den Klosterlehensbauern in Herrenalb.Um 1600 werden die prächtigen Buchenwälder auf der Moosbronner Höhe und im Moosalbtal erwähnt.Die schöngewachsenen Stämme wurden auf der Moos­alb zur Alb und nach Rüppur geflößt.Die übrigen Buchen von Freiolsheim,Moosbronn Völkersbach und Burbach zu Holzkohle und Zunder verarbeitet.

Das badische Moosbronn jetzt. Es fehlte neuerdings nicht an Versuchen die Gren­ze von Baden und Württemberg innerhalb Moosbronns aufzuheben.Sie geht mitten durch den Weiler und die beiden Grenzzeichen mit Landeswappen stehen friedlich nebeneinander.Das badische Moosbronn ist nach Freiolsheim und das württember- gische nach Bernbach eingemeindet.Beide Teile haben sich seit 1535 in Verwal­tung und Konfession auseinander gelebt,das sich auch in Dialekt und Lebensge­staltung auswirkt.Dazu kam noch der Bau der Kapelle,dem heiligen Sebastian ge­weiht. 1680 erbaute der markgräfliche-badische Lehensbauer Franz Buhlinger eine kleine Kapelle unfern der Lindenbrunnenquelle.Sie sollte der Dank sein für die Rettung seines Knechts und Holzfuhrwerks am Steilabhang des Mahlbergs. Noch gehörte Mittelberg und badisch Moosbronn zur Michelbacher Kirche.Freiols­heim war Filiale von Völkersbach.Am 6.Juli 1683 wurde die neue Kapelle zu Eh­ren der Heiligen Jungfrau geweiht undMaria Hilf" benannt.Jn diesem Jahr 1683 belagerten 200000 Türken die Reichshauptstadt Wien und schlossen sie ein.Doch die kaiserliche Regierung flüchtete nach Passau,wo der Kaiser in der dortigen Mariahilfkirche göttliche Hilfe vor dem Gemälde Cranachsdie Hl.Maria" er­flehte.Die Hilfe kam.Am 12.September 1683 wurden die Türken geschlagen und ver­trieben.Papst Jnnozenz XI. bestimmte den 12.September zum FesttagMaria-Namen".

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