den Bauern in die Hände, wurden geschlagen und mit Aufhängen bedroht. Schließlich genötigt die Kutte abzulegen und weltliche Kleidung zu tragen. In der Klosterkirche hausten die Bauern schlimm. Raubten und sengten nach Herzenslust. Kelche und Silbergeschirr wurden verschleppt, Meßgewänder zerschnitten und als Fahnen verwendet. Altäre und Orgeln wurden zerschlagen. Vom Kirchturm holten die erbosten Bauern die Glocken herunter und verkauften sie. Der sämtliche Hausrat an Leinen, Küchengerätschaften, Kesseln und Zinngeschirr wurde fortgeschleppt. Außerdem Wein, Fleisch, Vieh, Brot und Mehlvorräte mitgenommen. Die klö= sterlichen Fischweiher wurden ausgefischt und verunreinigt.
Ein erhaltener Bericht darüber erzählt zum Schluß, daß die Bauern schlimmer gehaust hätten, als die Türken und Tartaren es gemacht hätten. Auf 30 000 Gilden wurde der Schaden beziffert. Schließlich griff der Bischof von Speyer ein - ohne aber zur
rechten Zeit erschienen zu sein. Das Unheil war geschehen.-
Er kam gerade noch als Augenzeuge recht,als das Kloster in Flammen aufging. Der Wein stund im Keller so hoch, daß "eine junge Gansfdrinnen schwimmen kundt".-
Schließlich gelang dem Bischof nach langen Verhandlungen die Bauern zum Abzug zu bewegen.
Im Jahre 1535 wurde das Kloster reformiert. Die katholischen Insassen mußten fliehen. Das Kloster wurde von einem evangelischen Abt geführt. Neue unruhige Zeiten brachen an.
Schließlich bekam ums Jahr 1543 das Kloster einen ungetreuen Abt, in dem Abt Lukas, den man wegen Unterschlagungen ins Gefängnis setzen mußte.
1548 wurde Herrenalb wieder dem Katholizismus zugeführt. Kurz nur war dies von Dauer. Dann gab es wieder eine evangelische Zeit.
Der 30jährige Krieg brach an. Neue Unruhen waren gekommen.Das Kloster konnte nie wieder seinen alten Glanz erreichen.Innere