Vom Mostmachen und vom Keltergeist-genannt der Knorr

Alle Jahre,wenn der Hbrbst seinen Einzug gehalten hat,dröhnt es in der Kelter beim mosten. Ein echt schwäbisches Getränke ist der Haustrunk,den man aus Äpfel und Birnen herstellt.

Von der Rauhen Alb kommt das Rezept des mostens.Um 18oo herum wurde es überall bekannt und eingeführt.Aus den bereits bestandenen Weinkeltern wurden Mostkeltern.

Zur Zeit des Mostmachens oder des Trottens,wie mans noch nennt,taucht hin und wieder bei den Alten die Sage vom R-elterknorr auf.

Der Knorr war der R.elterknecht,der die Aufsicht über den Betrieb hatte-heute ists derKeltermeister. Er überwacht nicht nur den Kelterbetrieb-er hilft bereit­willig den Leuten beim Mosten.

Der Kelterknorr stand als niederer ^gmeinde- beamtefauf der selben Stufe,wie der Nachtwächter,der Toten­gräber oder der Feldschütz-nur mit dem Unterschied,dass er um die Mostmachzeit die Hauptperson im Ort war und es wichtig hatte-.Bei der Auswahl sah der Schultheiß stets darauf, dass ein ehrlicher Mann den Posten bekam,damit er auch über Nacht die Ringer von dem fremden Gut lassen konnte, auf dass die Kelterkundea.nicht andern Tags Klage führen mussten über leergewordene Bottiche u.a.m. Er wurde für sein Geschäft immer gut entlohnt. Was heute das Keltergeld ist,das war früher das nnorrgeld-oder der Lohn für den Knecht in der Kelter.Multern war ihm streng untersagt.

So gabs auch mal einen Kelterknecht, der sich am Multern bereichern wollte. Jahrelang trieb er zum Schaden der Bürger sein Unwesen.Unterm "Biet" hatte er einen verdeckten Bottich stehen,in den durch ein kleines Löchlein,das er sich nachts gebohrt hatte,der süsse Most lan{