lassen, auch eine Eheordnung zu. begreifen. ,

Schnepf und Blarer,als der zweite Superintendent der Kirchen,waren kurz darauf die Werkzeuge der Refor­mation in dem Herzogtum Württemberg.

Es wurde Schnepf aufgetragen,den unteren Teil des Landes zu reformieren.Die Messe wurde daher am 2.Februar 1555 zu Stuttgart in den Kirchen abgeschafft und in der Stiftskirche das heilige Aben d m a hl unter beiderlei Gestalt- ausgeteilt,auch am 8.Mai 1536 die ärgerlichen Bilder aus gedachter Kirche getan.

Blarer hingegen ,an welchen Herzog Ulrich schon in dem vorigen Jahr 1534 (am 22.Dezember) wegen einiger Punk­te nach Tübingen geschrieben hat,arbeitete mit Erhard Schnepfs Rat und Hilfe in dem oberen Teil des Landes mit gleichem Erfolg. (Manchmal assistierte er auch in dem un­teren Teil des Landes).Jn Tübingen wurde auch die Messe auf den 2.Februar 1535 abgeschafft und von ihm (Blarer) am 2.September die erste evangelische Predigt in der St.Georgen-Kirche gehalten,auch am 8.Mai 1536 und 1537 die ärgerlichen Bilder ans den Kirchan getan. (Anno 1552 war Blarer Pfarrer zu Dettingen unter dem Schlossberg).

Damit das Reformationswerk desto deutlicher in die Augen unseres Lesers fallen möchte,so wollen wir den erst gedachten Brief ,welchen der Herzog an Blarer geschrieben, hier aus einem raren ? in exten^w communicieren.

"Von Gottes Gnaden Ulrich,Herog zu Württemberg und Teck,Graf zu Mompelgart.

Unsern Grass zuvor,Hochgelehrter lieber Getreuer. Wir haben Euer Schreiben, darinnen ihr zum Anfang um Gottes willen bittet,dass wir in etlichen notwendigen Händeln ein stattlich unverzogen Einsehen tun wollen/ alles Jnhalts vernommen;geben Euch darauf gnädiger Meinung zu erkennen,dass soviel an uns,und soweit unser Verstand und Vermögen reicht,Gottes Ehr zu fördern,der Menschen Seelen%% Seeligkeit zu schaffen, und die arme dürftige zu erhalten,wir wohl geneigt sind.Derohalben wir auf die überschickten Artikel auch nachfolgende Antwort geben;Dass wir anfangs, soviel Gryneum belangt,uns lassen eure Handlung wohl- gefallen und möchten leiden,dass er für und für in Tübingen verharren tät,so wollten wir ihn mit einer ehrlichen Besoldung begnadigen; dieweil aber dieses deren von Basel halb nichtwohl geschehe n mag, so wollen dennoch Mittel vornehmen,dass er nicht allein dieses Jahr,sondern auch anderst bei ihnen erhalten werden möchte und versehen wir uns,er Giynäus werde sich auf das untertänigste Erbieten und erstmalige Schrei­ben ,so er uns in das Wildbaad getan,nicht so eilend von uns abweichen.

Dass dann Martinas B u c e r beueuch gewest *und angezeigt habe,wie er und etliche Prädicantan dar Oberländischen Stätt beieinander gewest und sich der Zwiefalt des heiligen Abendmahls halber miteinander verglichen haben,und auch dieses bei Philipp und an­dern zu Cassel anrichtan und vereinbaren wollen,des­sen sind wir nicht weniger erfreut,denn so durch Gottes Hilfe diese Sache in einen gleichen Verstand