mit allem Fleiß, als zu einem notwendigen, gottgefälligen Werk, gern helfen würden.
Am 4. Dezember 1555 legte darauf Tripelmann den Abtsstab nieder. Er erklärte in dem betreffenden Schriftstück^), wegen Mters und „aus andern bewegenden Ursachen" auf sein Amt zu verzichten. Diese sind uns aus der Beschwerdeschrift der Herrenalber Konventualen bekannt. Hinzu kam, daß Tripelmann sich entschloß, seine Geliebte zu heiraten""). In dem neugebauten Haus des Pfleghofs zu Merklingen fand der 69jährige einen Ruhesitz für den letzten, kleinen Rest seines Lebens. Schon Ende 1556 ist er dort gestorben.
Sein Nachfolger in Herrenalb wurde der bisherige Prior des Klosters, Philippus Degens.
XX. Das Kloster als Seminar.
Es erscheint nicht unmöglich, daß der Wunsch der Herrenalber Mönche nach Einrichtung einer christlichen Schule im Kloster Herzog Christoph, den Sohn und Nachfolger Ulrichs, in seinem Entschluß, die Klöster seines Landes nach dem Vorschlag des Reformators Johannes Brenz in Seminarien für die Vorbereitung auf das Studium der evangelischen Theologie umzuwandeln, bestärkt hat""). Am letzten Tag des Novembers 1555 ist die Beschwerdeschrift abgeschlossen worden; einen Monat später berief ein herzoglicher Erlaß die Klosterprälaten auf 8. Januar des neuen Jahres nach Stuttgart zur Entgegennahme eines Berichts über die geplante Klosterschulengründung.
Zehn von ihnen leisteten der Aufforderung Folge. Darunter befand sich Philippus Degen, der neue Abt von Herrenalb?"). In Anwesenheit des Herzogs Christoph wurde den Versammelten am Tag nach ihrer Ankunft folgendes vorgetragen?*): Der Herzog zweifle nicht, daß die Prälaten sich erinnerten, was er bisher zur Begründung einhelliger christlicher Lehre in seinem Fürstentum getan und wie er dem Trienter Konzil durch Überreichung und Verteidigung seiner Konfession zu beweisen versucht habe, daß er der wahren, prophetischen, evangelischen und apostolischen
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