kümmern sich die Päpste in Rom darum, mit welchem Ende eine Sache ausläuft, sondern weil sie sehr Geschenke lieben, richten sie sich nach dem, was man ihnen zukommen läßt." Dem Hirsauer erscheint das als eine wirklich harte und sehr bittere und kaum glaubliche Beschimpfung des Heiligen Stuhles").

Dem Brauch der Hirsauer gegenüber, beim Beten sich der Länge nach auf den Boden niederzuwerfen, betont der Zisterzienser, daß es auf die Erniedrigung des inwendigen Menschen ankomme gemäß dem Psalmwort:Ein ge­ängstet und zerschlagen Herz wirst du, Gott, nicht verachten."

Schließlich beanstandet der Zisterzienser noch die drei bis vier Gänge beim Mittagessen der Hirsauer, die weichen Pelze, in die sie sich hüllen, daß in ihren Klöstern Frauen aus und ein gehen und daß sie die Freiheit haben, mit­einander zu sprechen, während der Zisterzienser mit niemand als mit Abt und Prior reden dürfe.

Aus alledem geht hervor, daß das Ziel der alten Zister­zienser eine Reform des Mönchswesens im Sinn einer Befreiung aus den Fesseln des Lurus, der Unnatur und Äußerlichkeit und Rückführung zu seiner ursprünglichen Strenge, Einfachheit und Eottinnigkeit gewesen ist.

III. Die ersten Bauten.

Die älteste Herrenalber Klosterbauzeit ist wohl um das Jahr 1175 zum Abschluß gekommen. Für diese Vermutung spricht einmal, daß die Klosterniederlassung 1177 die päpst­liche Bestätigung (Alexander III.) erhalten, ferner, daß die parallel verlaufene Erstellung des Zisterzienserklosters Maul­bronn einen ähnlich langen Zeitraum, die Jahre 1146 bis 1178, in Anspruch genommen hat.

Eine Bauzeit von solcher Ausdehnung erscheint ver­ständlich, sobald man bedenkt, daß bei den Zisterzienser­klostergründungen jener Tage eine beträchtliche Anzahl von Gebäuden für erforderlich erachtet wurde.

Der Hauptbau war überall die der Jungfrau Maria geweihte Kirche. Eine anläßlich der Kirchenrenovierung

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