VI. Sonstige Bad- und Kurgelegenheiten.
Thermal-Trinkkuren J )
spielen zwar entfernt nicht die wichtige Rolle, die ihnen an manchen anderen Kurorten, besonders solchen mit salinischen Wässern, zukommt. Doch ist auch unser Quell zu allen Zeiten — und in gewissen Fällen mit unzweifelhaftem Nutzen— zu Trinkkuren gebraucht worden. Seine hauptsächlichste Wirkung ist die für manche Stoffwechselkrankheiten, besonders Gicht, so wichtige Anregung der Urinausscheidung und Fortspülung von Harngries. 2 ) Auch bei katarrhalischen und nervösen Reizzuständen der Luftwege, des Magens und des Darms ist er oft heilsam.
Thermal-Trinkbrunnen
sind derzeit drei im Gebrauch. Für ihre Benützung ist keine besondere Taxe zu entrichten, sie ist in die Kurtaxe mit eingeschlossen.
Für den Brunnendienst (von morgens 5 Uhr bis abends 8 Uhr) sind an jedem Brunnen zwei Mädchen angestellt. Sie haben jedem Gaste das Wasser, so oft er es verlangt, an den Röhren der Brunnen in einem reinen Glase zu fassen und auf einem Porzellanteller zu reichen. Man pflegt ihnen entweder jedesmal oder am Schluss derTrinkkur eine Kleinig- keit zu geben.
Zum Eberhardsbrunnen an der Nordseite des grossen Badgebäudes, unter dessen Balkon, führen zwei Treppen hinunter. Die zwei östlichen Röhrenpaare (näher dem Badhotel) spenden wärmeres (27°), die zwei westlichen kühleres
b Näheres findet der Leser in Dr. Josenhans’ „Wildbadkur“. a ) Dass diese Wirkung des Wildbrunnens schon im Mittelalter bekannt war, beweist der Vers vom Meistersänger Hans Foltz:
Von ym auch mancher wird getrost,
Dem es den prunen so ser dreipt,
Das sant noch gries pei im nit pleibt.