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Schwarzmaldkreis. Oberamt Reuenbürg.

^leilenbrirg, Oberamtsstadt.

Einst feste Stadt am rechten Ufer der Enz nach dem Schloßberg sich hinauf­ziehend, im Jahr 1783 in der Nacht vom 23 . auf den 24 . Mai zum großen Teil abgebrannt. Bei dem Wiederaufbau verlor sie ihre Ringmauern und ihre drei Thore.

Die ev. Stadtkirche zur heil. Maria ist 1789 erbaut, dagegen stammt die am Schloßberg, im festen Friedhof gelegene, vielfach veränderte Schloßkirche zum heil. Georg noch aus fruhgotischer Zeit, wie die in jüngster Zeit ansgedeckten Wandgemälde beweisen. Man sieht schlanke, feingegliederte zarte Gestalten in der Tracht um 1300 , die drei Könige, den Kindermord in Bethlehem und das jüngste Gericht. Viele

Wildbcrg. Römischer Gesichtshelm (1l).

alte Grabdenkmale, darunter das merkwürdige eines Gültlingen mit den prächtigen drei Adlern im großen Schilde, 1415 . Alter Taufkessel. Trefflicher gerad gestürzter Westeingang. Auch die Ostseite ist noch sehr altertümlich und streng.

Das großartige, zweiflügelige Schloß, über der Schloßkapelle gelegen, außen einfach gehalten, ist noch mit Mauern und Zwinger umgeben. An dem großen mit Säulen geschmückten Portal 1658 . Die unteren Räume haben noch schöne Kreuz­gewölbe. Im Schloßhof, am reich gestabten Eingang in die Schneckentreppe, 1605 , zwei Löwenköpfe und das Zeichen des Meisters. Runder Brunneutrog, auch mit Löwenköpfen, dem württembergischen Wappen und zwei Steinmetzzeichen. Sehr schöne hölzerne Kassettendecke im Kameralamt. Gegen Osten springt in den breiten durch Felsen gebrochenen Burggraben ein viereckiger Turmrumpf aus der Hohenstaufenzeit, mit starken Buckelquadern herein, unten 30 Fuß allweg. Eben dieser prächtig ge-