Warth. Wildberg.
169
gotischer netzgewölbter Schloßkapelle, auf einem Schlußstein das Wappen der Keckster. Dieser Ortsadel erscheint 1283 erstmals mit dein Beinamen Kächeller, Kecheler.
WcrrctH.
Ev. Kirche, gotisch, 1768 nmgestaltet, mit geschnitzter Holzdecke und gotischem Taufstein.
WiLdöevg, Stadt.
So vergeht die Herrlichkeit der Welt. Gewaltige Hohenstaufen-Veste, wetteifernd mit ihren größten und gediegensten Zwingburgen im kampfdurchwüteten Welschland, thronte dereinst jene große hochtürmige Veste ans dem Berg und ließ ihre Schenkel-
Wildberg nach Merian I64S.
MKi.
L-M
mauern mit Türmen und Thoren zur Nagold hcrabziehen. Steil und felsig, noch heute kaum befahrbar, hängt dieses Bergnest mit sich verschiebenden Holzhäusern drohend über dem staunenden Wanderer, der aus der Zeit der alten Kaiserherrlichkeit unten in der Stadt bei der Brücke die uralten Steinhäuser mit feingeformten Kleeblattfenstern, oben noch die Umfassungsmauern der Burg mit den Turmrümpfen betrachtet, aus den schönsten Buntsandsteinqnadern, wie für die Ewigkeit gefügt. Gärten, Rebengänge und Wildrosengesträuch umgeben lieblich die mächtig-alten dräuenden Burgmauern, die sich gegen die Stadtmauern jäh herabdrängen, mit einem tiefen Graben davor. Ein solcher geht auch, dicht verwachsen und tnrmtief, um die Südseite des Schlosses, jenes noch erhaltenen Bnrghauses mit seinen Buckelfteinen und mit dem großen romanischen Einfahrtsthor.
Wildberg ist eine der merkwürdigsten und altertümlichsten Bergstädle, auf schmalem, ins Nagoldthal vorspringendem Bergrücken. Ganz oben, in breitem Viereck die Burg, eine jener großartigen Kastellanlagen aus der Hohenstaufenzeit. Von der Burg laufen die Schenkelmauern noch bis an den Fluß und zeigen noch einige Türme. An der gegen den Bergrücken stoßenden Seite der Burg das Schloß, ein